Na, da passte das Wetter heute doch endlich mal wieder zum Tag. Die Sonne schien von frühmorgens bis zum Abend. Herrlich! Der Bauherr, der mit einer Erkältung kämpft, verbrachte den Tag im Sonnenstuhl. Wäre unser Panoramablick nicht so schrecklich durch das an DDR-Plattenbau erinnernde Riesenhaus zerstört, hätte das fast Zauberbergsche Dimensionen gehabt.
Währenddessen beschäftigte ich mich weiter mit dem Feilbieten nicht mehr benötigter Gegenstände bei ebay. Verkaufen macht ja deutlich mehr Spaß als Kaufen – finde ich zumindest.
Währenddessen wimmelte es im Garten den ganzen Tag von an- und abfliegenden Vögeln. Da gab sich heute aber wirklich alles die Klinke in die Hand, was Rang und Namen oder auch einfach nur Dreistigkeit genug hat. Und zwischen den Sträuchern und Blümchen lauerte die niedliche, aber leider nicht so wahnsinnig intelligente Nachbarskatze auf gefiederte Beute. Erfolglos natürlich. Letzte Nacht hatte ich sie schon dabei erwischt, dass sie sich über Werners Napf hermachen wollte. Frechheit!
Eine Frechheit sind übrigens auch Peter Hahnes „Gedanken am Sonntag“ in der BILD. Am Beispiel Steinmeier wird da für den Organspendeausweis geworben: „Wer eine Organspende nach seinem Tod verweigert, fällt über andere das Todesurteil“. Ja. okay… Will ja keiner. Wer möchte schon gern ein Spielverderber sein? Ich habe einen Organspendeausweis, weiß bloß mal wieder gerade nicht, wo er ist. So bringt er natürlich wenig.
Da sind Andere offenbar gewissenhafter. Ulle zum Beispiel. Oder der Papst, wie wir von Hahne erfahren dürfen („Man kann sich ruhig Papst Benedikt XVI. zum Vorbild nehmen, der seinen Spenderausweis längst unterschrieben hat“). Im Mai hatte BILD auch schon eine tolle Aktion zum Thema, anlässlich derer sich prominente Organspender outeten: Sonya Kraus, Jürgen Klopp, Gülcan Kamps, Dr. Philipp Rösler, Mario Basler, Paul Breitner, Wolfgang Joop, Eva Padberg, Felix Magath, Anke Huber und wie sie alle heißen mögen…
Aber mal im Ernst. Selbst wenn es mir wirklich schrecklich ginge, weiß ich nicht, ob ich freiwillig ein Organ der genannten Spender annehmen würde. Eine Lunge von Basler? Nein, danke! Eine Hirnspende von Gülcan? Ööööhem… Nöööö… Die verseuchte Leber von Ulle oder das altersschwache Herz des Papstes? Dann lieber in Würde sterben. Vielleicht eine Brustspende von Sonya Kraus? Oder eine Hauttransplantaion von Magath? Oder gar das Lispeln von Rösler? Blöd, dass man in einer solchen Situation meist nicht entscheiden kann, ob man das betreffende Organ überhaupt haben will.
Und eigene Organe abgeben? Prinzipiell gern! Aber was, wenn sie dann in unwürdige Idioten transplantiert werden, denen sie es ermöglichen, jahrelang weiter Unsinn von sich zu geben oder ihre Mitmenschen zu nerven? Mein Herz in Thilo Sarrazin? Meine Leber in Guido Westerwelle? Meine Nierchen in Alice Schwarzer? Irgendwelche anderen wichtigen Teile im Angie?! Ungern. Sehr, sehr ungern.
Wo hatte ich nochmal den Organspendeausweis verkramt? Keine Ahnung. Und das bleibt auch besser vorerst so. Ich habe immerhin die seltenste Blutgruppe der Welt. Sie würden sich um meine Organe reißen. So wie in Monty Pythons „Meaning of life“: „Guten Tag! Wir hätten gerne Ihre Leber!“ – „Aber ich bin doch noch nicht tot.“ – „Na und?! Haben Sie diesen Ausweis unterschrieben oder nicht?!“