Das war dann gestern am Ende schon ein wenig „Meaning of life“-mäßig, wie da alle vom Essen erschöpft in den Stühlen hingen. Einzig Max und Alex schafften es tatsächlich, irgendwann dann noch einen Mitternachtssnack aus Resten zu sich zu nehmen. Es geht doch nichts über einen zügigen Stoffwechsel in jugendlichem Alter. weiterlesen
Kategorie: In der Küche
Eigentlich, ja eigentlich…
Eigentlich dachte ich gestern Abend, als ich das letzte Walnusseckchen durch die Kuvertüre gezogen hatte, das Thema Weihnachtsbäckerei sei damit beendet. Zumindest für dieses Jahr. Weit gefehlt! Eben fiel mir ein, dass ich der Lieblingskollegin deren Lieblingsplätzchen versprochen hatte. Und die lagern noch gar nicht im HWR. Mist! weiterlesen
Die volle Schokodröhnung
In meiner Plätzchenbackwoche ist heute Thementag. Thema: Schokolade. Den Anfang machte morgens ein Rezept aus den Achtzigern. Zumindest tauchte es damals im Haushalt meiner Mutter auf. Und alle liebten es.
Als Max klein war, gehörte es immer noch zum Standardprogramm der Weihnachtsbäckerei. In den letzten Jahren hingegen wurde es stark vernächlässigt. Zumindest von mir. Das versuchte ich heute wieder in Ordnung zu bringen. Arme Schokonüsse – unschuldig verschmäht.
Dazu muss gesagt werden, dass die Dinger nicht immer gelingen. Selbst mit dem perfekt identischen Teig, der gleichen Abkühlzeit und im üblichen Ofen passiert es ab und an – sagen wir mal jedes zehnte Mal -, dass sie aussehen wie Kuhfladen. Sie schmecken natürlich trotzdem, aber sie sehen halt blöd aus.
Ich hatte Glück. Meine wurde heute nahezu perfekt. Halbwegs rund und nur soviel geplatzt, dass es noch attraktiv wirkt. Die Herstellung ist wirklich lachhaft einfach – vier Zutaten genügen – und die Dinger haben wirklich eine Chance verdient.
Weiter ging es mit einem bereits im vergangenen Jahr erprobten Rezept: „Schokoecken“. Die waren sehr lecker, und die wird es wieder geben. Der Kandidat kommt eine Runde weiter!
Und die waren irgendwie noch leckerer als beim ersten Versuch. Wer noch etwas Schokoladiges sucht: DAS ist es. Simpel, praktisch, eine große Dose innerhalb kürzester Zeit – besser geht es nicht.
Wer Schokolade mag, sollte weiterlesen. Wer mehr so zur La-la-Fraktion (sozusagen zur FDP des Schokosports) gehört, möge jetzt besser aussteigen. Zu seinem eigenen Besten. Ich meine es wirklich nur gut…
Bei den heutigen Rezepten steigert sich der Schokoladengehalt zum Ende hin. Das nur mal so am Rande. Als Warnung sozusagen.
Bei der letzten Ladung experimentierte ich etwas. Wichtig: Nicht einfach nur die Dinger mit einem Löffel auf dem Blech platzieren. Die müssen sozusagen zu Kugeln geformt und dann platt gedrückt werden. Dann sehen sie so aus, wie sie sollen.
Zutaten
- 125 g Mehl
- 60 g Kakao
- 1 gestr. TL Backpulver
- 1 gestr. TL Salz
- 125 g bittere Schokolade
- 125 g Butter
- 250 g Zucker (halb weiß, halb braun)
- 2 Eier
- 100 g bittere Schokolade, gehackt
Anleitung
- Mehl, Kakao, Backpulver und Salz mischen. 125 g Schokolade mit der Butter im Wasserbad schmelzen. Abkühlen lassen. Restliche Schokolade hacken und bereit stellen.
- Mehlmischung in die Butter-Schokomischung einrühren. Eier und Zucker unterschlagen. Zuletzt Schokostückchen zugeben.
- Kugeln formen und flach drücken. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Große Abstände sind nicht nötig. Sehr viel verläuft da nicht.
- Bei 175°C Umluft etwa 10 bis 15 Minuten abbacken. Cookies sind dann noch sehr feucht. Kein Panik! Abkühlen lassen wirkt Wunder.
Für heute langt’s. Schoki Overkill.
Jetzt weiß ich wieder, was ich an Ausstechplätzchen nie mochte
Als Kind waren sie das Highlight. Mit Max habe ich sie auch immer gebacken. In den letzten Jahren beschränkte ich mich allerdings auf Zitronenherzen. Und das auch nur, weil Max die mag. Und Herzformen sind ja ausstechtechnisch nicht sehr anspruchsvoll.
Auf dem Weihnachtsmarkt vor knapp zwei Wochen hatte ich mir dann diese Schneeflocken- und Sternausstecher gegönnt. Die sehen ja immer so toll aus. Ich sag’s nur ungern, aber: Was für eine Drecksarbeit!
Erstmal musste natürlich ein Teig her, der beim Backen nicht allzu sehr auseinanderlaufen würde. Mein Standardausstechteig tat das leider immer. Dabei ist der wirklich lecker.
Nach längerem Hin und Her wurde es dann das klassische 3-2-1-Rezept mit einem Eigelb. Und es erwies sich sich als äußerst formstabil.
Zutaten
- 375 g Mehl
- 250 g warme Butter
- 125 g Puderzucker
- 1 Eigelb
Anleitung
- Alle Zutaten verkneten, zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und erstmal für einige Stunden ordentlich durchkühlen lassen.
- Teig vierteln. Immer nur einen Teil bearbeiten – auswalzen und ausstechen – Reste sofort wieder in den Kühlschrank geben.
- Gut ausrollen lässt sich der Teig in einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel. Plätzchen am besten in der Ausstechform auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech transportieren und dort vorsichtig aus dem Förmchen lösen.
Es war am Ende wirklich eine etwas nervige Sache. Ich war in Schweiß gebadet, bis die Dinger endlich verziert und getrocknet in der Dose lagen.
Zutaten
- 250 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
- 2 TL Zitronensaft
- 1 Msp. Pottasche
Anleitung
- Alles mit einem Löffel verrühren. Falls es zu fest ist, ganz wenig Wasser oder Zitronensaft zugeben. Die Betonung liegt dabei auf „ganz“.
- In einen Gefrierbeutel füllen, die Spitze abschneiden und nach Belieben Plätzchen damit ausdekorieren.
- Für die Löffelkeks-Flügelchen habe ich noch ein wenig Zucker-Glitzer draufgestreut. Nicht zu lange warten. Der Guss trocknet ziemlich schnell.
Aus den Teigresten wurden schließlich kleine Elche. Und als ich mir die Tagesproduktion so anschaute, war ich mir nicht mal sicher, ob mir nicht die aus der Not (Teig wurde echt anstrengend) geborenen Elche am Ende das Highlight waren.
Jetzt ist alles eingedost und lagert im HWR. Ich muss gestehen, dass ich in den letzten Jahren in drei Tagen etwa die zehnfache Menge an Weihnachtsgebäck hergestellt habe. Bisher war das ja auch irgendwie mehr fürs Auge.
Morgen starte ich mit den schokoladigen, vanilligen und nussigen Lieblingsrezepten durch, die ein alljährliches Muss sind. Und dann ist da ja noch die Sache mit den Baumkuchenspitzen… Das würde ich ja an sich schon gerne mal ausprobieren. Besonders, nachdem mein Ego ja zwischenzeitlich von einem Macaronversuch gebügelt wurde.
Nein. Ich habe sie nicht fotografiert, bevor ich sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Tonne gekloppt habe. Schade um die Mandeln. Das sah dann aber nicht nur doof aus, sondern schmeckte auch nicht. Pah! Ein andermal. Momentan geht es hier um ernsthafte Weihnachtsbäckerei und nicht um Schickimicki-Plätzchen.
Da ich ja nun seit gestern (oder vorgestern?) im Besitz des Kitchenaid-Trommelsatzes mit der Trommel zum Zerkleinern von Nüssen und Schokolade bin, erwäge ich, mich morgen auch an ein Rezept zu machen, für das ich noch vor 20 Jahren getötet hätte: Schokonüsse.
Allein der kalte Teig ist sensationell. Ich verspreche sicher nicht zuviel, wenn ich sage, dass ich ihn ungefähr so mochte wie kalte Markklößchen 😀
Ebony and Ivory…
Was ich noch nie selbst ausprobiert hatte, was aber immer auf meiner To-do-Liste stand: Schwarz-Weiß-Gebäck. Jeder, den man darauf anspricht, sagt: „Sieht gut aus, schmeckt aber besch… eiden!“
Fand ich auch, aber das hielt mich am Ende nicht ab von meinem Plan.
Es begann, wie es immer beginnt: Rezeptsichtung. Lustig in diesem Zusammenhang das Foto oben. Ein gutes Beispiel dafür, wie es auszusehen hat – und wie nicht.
Das eine Foto ist aus meinem Lieblings-Dr.-Oetker-Plätzchen-Buch, das andere aus dem aktuellen Norma-Prospekt. Ähemmm…
In other words: Wenn es am Ende so aussähe wie rechts, würde ich mich erschießen. Ich entschied mich spontan für das Dr.-Oetker-Rezept.
Zutaten
- 250 g Weizenmehl
- 1 gestr. TL Backpulver
- 150 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 0.5 Röhrchen Rum-Aroma (ersetzte ich durch 2 EL Cointreau)
- 1 Ei (M)
- 125 g weiche Butter
- 15 g Kakao
- 15 g Zucker
- 1 EL Milch
Anleitung
- Für den Teig Mehl und Backpulver in einer Rührschüssel mischen. Übrige Zutaten (bis auf Kakao, Extra-Zucker und Milch) hinzufügen und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts zunächst kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten.
- Für den dunklen Teig Kakao sieben, mit Zucker und Milch verrühren und unter die Hälfte des Teigs kneten. Hellen und dunklen Teig jeweils mit den Händen zu einer Rolle formen und getrennt in Frischhaltefolie gewickelt etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Für das klassische Schachbrettmuster benötigt man neun je einen Zentimeter breite Teigstreifen vom hellen und vom dunklen Teig sowie zweimal eine „Teigdecke“.
- Dafür die beiden Teighälften getrennt etwa einen Zentimeter dick ausrollen. Aus beiden Teigsorten jeweils nein einen Zentimeter breite und etwa 15 Zentimeter lange Streifen schneiden.
- Im Schachbrettmuster zu zwei Teigblöcken zusammensetzen. Die übrig gebliebenen hellen und dunklen Teigreste jeweils getrennt wieder verkneten und dünn zu zwei Rechtecken (je etwa 15 x 13 cm) ausrollen. Die entstandenen Blöcke in die Teigschichten einwickeln.
- Die Teigblöcke in Frischhaltefolie gewickelt etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden.
- Backbleche mit Backpapier belegen. Scheiben darauf legen und bei 160°C Umluft (180°C Ober-/Unterhitze) etwa 12 Minuten abbacken. Vom Blech ziehen und auf einem Kuchenrost erkalten lassen.
Die Idee, den Rum durch Orange zu ersetzen, fand ich gut. Die Konsistenz des Teigs war perfekt. Und wenn die Jungs von Norma ihren hätten zwischendurch immer schön abkühlen lassen, wäre das Desaster auf dem Foto oben sicher nicht passiert.
Was auch noch anzumerken wäre: Die Originaldinger sind für meinen Geschmack schon recht unhandlich. Ich mag lieber kleine Plätzchen. Nach der ersten Ladung Vollformat-3×3-Originalrezept-Plätzchen schwenkte ich zur 2×2-Espresso-Größe um. Schmeckt genauso und ist mit einem Haps weg. So muss das sein.
Morgen geht es weiter mit filigranem Ausstechteig. Und dann kommen nur noch die teils bereits in den letzten Jahren gebloggten Standards an die Reihe.