Zumindest bislang. Aber ich arbeite an meinen Steckrübenskills.
Gestern traf ich mich nämlich mit dem ersten Exemplar meines immerhin nicht mehr ganz jungen Lebens in der Küche. Nach reiflichem – eigentlich überreiflichem – Überlegen, was damit anzustellen sei, entschied ich mich für eine Quiche mit Filounterlage. Der Filoteig musste nämlich weg – und es schien ja auch ganz gut zu passen.
Um die Optik etwas zu pushen, beschloss ich, der Steckrübe Möhren hinzuzugesellen. Auch geschmacklich übrigens eine gute Idee. Die beiden mögen sich. Und optisch erstmal langweilige Zutaten kann man ja auch in eine interessante Form bringen. Siehe „Tian de légumes du soleil“.
Der dazugehörige Guß bestand aus Crème fraîche, Gemüsefond, Parmesan, Schinken- und Schalottenwürfeln und war – das war am Ende das Problem – etwas zu knapp bemessen. Da muss noch dran geschraubt werden.
Ebenso an der Backzeit. Ich mag bissfestes Gemüse, aber das war mir dann doch ein wenig zu bißfest. Wirklich nur ein wenig, aber auch da wird noch einmal nachjustiert werden. Und dann isses im Prinzip echt überraschend perfekt.
Fazit: Steckrübe = Kohlrabi in lecker. Nämlich ohne das, was einen am Kohlrabi immer nervt. Dieses Muffige im Hintergrund. Mit anderen Worten: Der Kohlrabi ist tot! Es lebe die Steckrübe!
Das modifizierte Rezept gibt es ganz bald. Vielleicht ordere ich mit der nächsten Biokiste einfach nochmals eine Steckrübe und wiederhole den Versuch. Möglicherweise auch mit einem Mürbeteig.
Und: Das Gehobel an Steckrübe und Möhre nervt wie verrückt – man sollte Zeit einplanen! – aber es lohnt sich. Es macht aus etwas Unscheinbarem etwas Besonderes. Und das ist schließlich das Beste, was einem wirklich guten Gemüse passieren kann: Es sieht auch wirklich gut aus.