In diesem Haushalt ist zumindest diese Gretchenfrage keine echte Frage. Praktischerweise mögen wir beide Rote Bete. Und so gehen die Beetroot Games in die nächste Runde.
Gestern gab es einen kleinen Vorspeisenteller mit Dingen, die weg mussten: Blätterteigreste, Fetareste, Red-Onion-Marmalade-Reste. Und dazu Rote und Bunte Bete. Ein Rezept dafür wäre übertrieben. Da genügt eine kleine Bastelanleitung:
Die Bete wurden in Alufolie gewickelt im Ofen vorgegart. Die roten habe ich in dünne Scheiben geschnitten und mit Schafskäse zusammen in Blätterteig gewickelt. Die bunten bzw. dekorativ gestreiften der Sorte „Tonda di Chioggia“ habe ich in Spalten geschnitten und in einer Auflaufform mit einem ordentlichen Schuss Olivenoel, Gartenkräutern, Salz und Pfeffer weitergegart.
Dazu gab es dann besagte Marmelade nach dem Rezept der Schotten, die von Weihnachten übrig war. Hält sich aber praktisch ewig. Und passt zu allem möglichen.
Für heute stand dann die Vernichtung des Restbestandes an. Die nächste Biokiste kommt am kommenden Donnerstag. Und dahinein habe ich eben Nachschub bestellt.
Nach längerem Hin und Her entschied ich mich für Rote-Bete-Gnocchi, die hier „Knotschi“ heißen, nachdem die mittlerweile verrentete Verbalakrobatin aus dem Büro das jahrelang so ausgesprochen hatte. Zwischenzeitlich war ich schon kurz davor, mich beim Italiener zu blamieren, konnte aber im letzten Augenblick noch eine Zungenvollbremsung hinlegen und auf „Njokki“ umschwenken. Puh!
Jedenfalls schien mir das ein Essen zu sein, das beides gleichzeitig kann: gut aussehen und gut schmecken. Also her damit!
Was wie Weihnachtsdeko aussieht, sind die Roten Bete (Rote Beten?! – man kennt das ja: Je länger man darüber nachdenkt, desto verwirrter wird man…) im Ofen. Zwei Stunden bei 180°C genügten, um sie weich zu kriegen. Den weichen Teig anschließend in Form zu bringen, war schon schwieriger. Hier half mir ein Video enorm weiter – das auf Coconut&Vanilla nämlich. Danke an dieser Stelle!
Meinen Teig stellte ich zwar anders her, aber die Konsistenz schien ähnlich zu sein. Ich schnappte mir zwei Löffel und legte los. Vielleicht sollte ich mir bei Gelegenheit so ein Gnocchi-Brettchen zulegen, aber bisher bin ich eigentlich mit der Gabel ganz gut gefahren. Und die nimmt keinen zusätzlichen, wertvollen Platz im Küchenstauraum ein.
Was ich bei der Sichtung diverser Rezepte immer wieder las, war, dass man die Roten Bete nicht mit dem Kartoffelstampfer klein bekommt. Ich testete die altbewährte Kartoffelquetscher-Methode. Funktionierte Hervorragend! Erst das Rote, dann das Kartoffelige – perfekt!
Kommen wir zum Rezept. Zu den roten Gnocchi bleibt im Prinzip soßentechnisch keine Wahl: weiß oder grün. Basta! Ich entschied mich angesichts des Kühlschrankinhalts für weiß. Käsesoße dann also. Sollte passen.
Hier mein Rezept:
Zutaten
für die Gnocchi:
- 200 g Rote Bete im Ofen vorgegart und geschält
- 400 g Kartoffeln mehlig kochend
- 1 Ei
- 30 g Hartweizengrieß
- 170 g Mehl
- Salz, Pfeffer
- weiteres Mehl zum Formen der Gnocchi
für die Sauce:
- 2 Schalotten
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 EL Butter
- 100 ml Rinderfond
- 100 ml Sahne
- 50 g Parmesan gerieben
- 50 g Bergkäse gerieben
- 100 g Gouda gerieben
- 100 g Frischkäse
- Muskatblüte, Salz, Pfeffer
- 100 g frischer Blattspinat
Anleitung
Zubereitung:
- Rote Bete im Ofen garen, Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen. Beides anschließend abziehen und in grobe Stücke schneiden. Durch eine Kartoffelpresse drücken.
- Mehl, Grieß, Salz und Pfeffer zugeben und alles verkneten. Etwas Mehl in eine Schüssel geben. Gnocchi mit zwei Teelöffeln abstechen, rollen und mit einer Gabel Rillen hineindrücken.
- Fertige Gnocchi auf mit Backpapier belegten Blechen etwas antrocknen lassen.
- Gnocchi in kochendes Salzwasser geben, Hitze herunterdrehen und warten, bis die Gnocchi an die Oberfläche kommen. Abschöpfen und beiseite stellen. 80°C Umluft.
- Schalotten und Knoblauch sehr fein würfeln und in Butter anschwitzen. Mit Fond und Sahne ablöschen. Geriebenen Käse und Frischkäse zugeben und bei niedriger Hitze einköcheln lassen. Zuletzt grob zerkleinerten Blattspinat zugeben und ebenfalls kurz köcheln lassen.
- Würzen und abschmecken.
- Sauce über die Gnocchi geben. Mjam!
Am Ende hielt das Abendessen, was es versprach: Es war unglaublich lecker! Und sah dazu noch super aus. Das Foto ist nur suboptimal, aber da muss man mir jetzt einfach mal vertrauen. Das war toll.