Drumherum sieht’s natürlich übel aus, aber da wird ja später gemulcht. Nachdem das dritte Hochbeet gestern montiert und aufgestellt wurde, haben wir es heute mit Heckenschnitt gefüllt. Der Boden kommt dann am Dienstag drauf. Und dann noch Kompost und Blumenerde. Puh. Noch zwei!
Am Wochenende waren wir insgesamt recht fleißig. Ich bin dann auch mal todesmutig an die Beräumung der Schandecke unterhalb des Küchenfensters gegangen. Da lagen seit diesem Tag acht Beton-Pflanzsteine. Und sie lagen und lagen und lagen.
Als ich sie heute anhob, musste ich feststellen, dass sie innen bereits mittels einer veritablen Moosschicht am Boden hafteten. Egal. Das verabscheuungswürdige Zeug – nur Gott allein weiß, wie sehr ich Betonpflanzringe hasse! – bekam einen Platz. Einen endgültigen Platz, an dem es niemand außer uns je zu Gesicht bekommen wird, und an dem es nicht stört. Auch nicht das innere Gefühl für Ästhetik.
Das ganze dient jetzt als Abgrenzung der hinteren Hecke. Ich hoffe, die Steine verletzen das Feingefühl der ausgesäten Petersilie, des Schnittknoblauchs und der Brunnenkresse nicht. Auf dem Foto oben muss man sich das Gras rechts und links wegdenken. Bei ordentlichen Gärtnern gäbe es das natürlich nicht. und das wird auch an einem der kommenden Wochenenden dran glauben müssen. So wahr ich heute Pflanzsteine gesetzt habe! Grrrr…
Ich bin wirklich nicht sicher, ob ich mir das je werde verzeihen können. Und ich hätte sie nie gekauft, wenn der Druck am Einkaufstag nicht unerträglich und die Verzweiflung nicht abgrundtief gewesen wäre. Ich sage einfach mal: Es tut mir leid!
Vielleicht kann das Akelei-Foto die Sache wieder etwas ins rechte Licht rücken. Sie ist wirklich wunder-wunder-schön. Und ich habe sie blind gekauft. Für einen Euro, weil sie bereits verblüht war. DAS war ein guter Kauf – im Gegensatz zu den Dingern, deren Namen wir nicht nennen wollen.
Auch nicht übel: Die Nachricht der Lieblingsnachbarin am Freitag: „Ich hab‘ Waldmeister. Machst du Eis draus?“ Das muss man mir nicht dreimal sagen. Ab rüber zum ernten. Gleich noch ein Stück Liebstöckel erbettelt. Perfekt!
Zusammen mit meinem vom Umpflanzen arg gebeutelten Waldmeister ergab das eine ordentliche Portion Sirup. Und der durfte seit Freitag durchziehen. Und heute schmeckte das dann auch wirklich extrem waldmeisterlich.
Nachdem am Freitag das grüne Gold versenkt war, ging es nach Frankfurt zu Lizz Wright, die dort anläßlich des „Women of the world“-Festivals auftrat. Ein Weihnachtsgeschenk an den Gatten, das auch mit einem halben Jahr Verspätung noch für Begeisterung sorgte.
Das war einfach genial. Wem sich die Gelegenheit bietet, sich diese Frau mal live anzuhören, der sollte nicht zögern. In der Alten Oper waren noch reichlich Plätze frei, aber alle, die Plätze hatten, standen am Ende und klatschten und klatschten, bis es auch Lizz Wright zuviel wurde.
So. Jetzt noch flott – das Abendessen steht auf dem Herd – das Rezept fürs Waldmeistereis. Ich bin jetzt nicht so der Waldmeisterfan – beim Dolomiti hat es mich jahrelang genervt, dass ausgerechnet die am wenigsten leckere Schicht die dickste war -, aber das schmeckte selbst mir:
Zutaten
- 250 g Waldmeistersirup
- 250 g Sahne
- 400 g Saure Sahne
- Saft einer Zitrone
Anleitung
- Alle Zutaten kurz mit einem Schneebesen verrühren und in die Eismaschine geben. Warten, bis das Eis Esstemperatur erreicht hat. Fertisch!
- Ohne Eismaschine: Zutaten mit dem Handrührgerät aufschlagen, in einem passenden Behälter einfrieren und alle halbe Stunde umrühren.