Lieber Himmel! Ein Feiertag am Wochenende!

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Nach langer Zeit habe ich gerade mal wieder – gibt es nicht eigentlich sowas wie einen Selbsterhaltungstrieb?! – heimlich nachschauen müssen, was denn mein Freund F. J. Wagner so zum Tagesgeschehen zu sagen hat. Fehler! Riesenfehler!

„Liebes Deutschland…“ Nein! Mal abgesehen davon, dass all das, was er behauptet, auch vor 25 Jahren nicht auf mich zutraf, bin ich jetzt total irritiert, weil ich nicht weiß, was „Achselpolster“ sind. Vielleicht meint er Achselholster? War seine Mutter beim Geheimdienst?! Sauclever getarnt mit Handtasche am Handgelenk im Opel ihres Mannes?! Waaahhhh…

O.k. Ich weiß, was „Achselpolster“ sind. Befürchte ich jedenfalls. Grmpf. Hatte ich vergessen… Oder verdrängt…

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Ich sah jedenfalls im Jahr der Wende so aus wie oben. Keine Schulterpolster, kein Faible für Atomkraft, kein Täschchen am Handgelenk und erst recht kein Opel, sondern ein VW Käfer. Ich erkenne eher Ähnlichkeit mit einer Freundin von Rudi Dutschke als mit Dagmar Berghoff. Und von Rudi Völler auch keine Spur. Kein Minipli, kein Vokuhila, kein Oliba.

Vielleicht liegt es daran, dass ich der einzige, noch lebende Einwohner Deutschlands bin, der die Wiedervereinigung verpasst hat, weil ich zu der Zeit erstens keinen Fernseher und zweitens ohnehin gerade etwas Besseres zu tun hatte. Zwei Tage dauerte es, bis ich es erfuhr.

1984 war ich in der damals noch existierenden DDR auf „Bildungsfahrt“ gewesen. Und heute – endlich! – weiß ich, was damals mit dem „Antifaschistischen Schutzwall“ gemeint war. Liebes Deutschland…

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And now to something completely different: Erntezeit! Die letzten Bohnen wanderten in eine Schüssel, dann ins Haus, dann geschnippelt in den Topf und zuletzt in den Gefrierschrank. „Brockbunnesopp“ lautet der Plan. Ich freu‘ mich schon!

Aus den restlichen Topinamburs stellte ich nach reiflichen Überlegungen eine Basis für drei Suppenportionen wie gestern her. Die wurden eingeweckt. Ausgezeichnet!

Mit den Knoblauchvorräten von gestern ergeben sie ein recht farbloses Bild, das nur durch den Einsatz eines sehr bunten Küchenhandtuchs fürs Foto einigermaßen attraktiv – o.k…. übertrieben… – gemacht werden konnte.

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Wie will man sowas auch ordentlich fotografieren?! Vor allem bei dem heutigen Dreckswetter! Immerhin fand ich für die Etiketten lustigerweise in meiner Schublade einen Stempel, der eigentlich im Büro entsorgt werden sollte, aber von mir heimlich gerettet und nach Hause geschleppt wurde. Und siehe da: Man kann ihn doch noch brauchen! Ich erwäge allerdings, das „Kenntnis genommen“ zu entfernen. Obwohl…

Zum Abendessen wird es die Reste der Topinambursuppe als Vorspeise, Muscheln als Hauptgang und ein Schokotörtchen mit Mandarine als Dessert geben. Das Dessert wurde aus der Not geboren. Der Gatte hatte Mandarinen gekauft, die geschmacklich leider seinen Ansprüchen nicht genügten. Nachdem sie nun so rumlagen, und die erste bereits angegammelt war, beschloss ich, dass man den Rest mit Zucker und Alkohol vielleicht doch noch genießbar machen könne.

Der Gatte forderte Schokolade dazu. So kam das Dessert zustande.

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Und dann war es auch bereits vorbei, das Wochenende. Verdammt! Warum muss auch dieser dämliche Feiertag auf einen Samstag fallen?! Ich meine, es handelt sich sowieso rückblickend betrachtet um einen zweifelhaften Feiertag. Zumindest zweifelhafter als Mariä Himmelfahrt oder Fronleichnam oder den Pfingstmontag. Trotz allem.

Wir haben übrigens keine Gratis-Einheitsausgabe des Springer-Machwerks bekommen. Und dabei hätte ich es so gerne geschändet. Menno! Nicht einmal das wird einem gegönnt!

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