Bereits in aller Frühe stand ich an Hochbeet Nummer 2 und entfernte den alles überwuchernden Topinambur. Der musste jetzt weg. Und der wird sicher nie wieder in einem Hochbeet landen. Als Heckenpflanze wäre er perfekt. Blöderweise haben wir schon eine Hecke.
Das Zeugs wucherte jedenfalls über den Sommer alles zu. Es begrub sogar meine Pfefferminze unter sich. Und das will schon etwas heißen. Allerdings durfte ich bei der Ernte feststellen, dass wider Erwarten der Knoblauch überlebt hatte. Der darf jetzt im Beet überwintern.
Ich will mal nicht zu böse sein. Herrlich geblüht hat der Topinambur nämlich auch. Und das über Wochen. Und als ich heute morgen grub und grub kam immer mehr davon zum Vorschein. Der Gatte ist erkältet und ich bin nicht beißfreudig wegen der andauernden Zahnbehandlung. Was liegt also näher als eine wärmende und auch für Schwachbezahnte geeignete Suppe?! Eben. Nix!
Immer wieder verlässlich und lecker: ein Vincent-Klink-Rezept. Dieses hier ist aus „Meine Küche“. Und da klebt schon seit dem letzten Jahr ein Zettel auf der Seite, der mich daran erinnern soll, das mal zu testen. Heute war es dann soweit.
Zutaten
- 250 g Topinambur
- 1 Zwiebel
- 1 EL Butter
- 0,5 l Milch
- 0,25 l Gemüsefond
- 100 g Bergkäse
- 1-2 EL Mehl
- 1 Ei Größe M
- 2-3 EL Semmelbrösel
- Salz, Pfeffer, Muskat
- glatte Petersilie
- Olivenöl zum Ausbacken
Anleitung
- Den Topinambur schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen, in Würfel schneiden und in einem kleinen Topf mit der Butter anschwitzen. Den Topinambur kurz mitdünsten. Milch und Brühe angießen, aufkochen lasen und alles ca. 20 Minuten zugedeckt kochen lassen.
- In der Zwischenzeit den Käse in 2 cm große Würfel schneiden. Die Würfel in Mehl wenden, durch das verquirlte Ei ziehen und in den Semmelbröseln wenden.
- Wenn der Topinambur weich ist, die Suppe pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Petersilie waschen und trocken schütteln. Die Blätter hacken und untermischen.
- Das Olivenöl zum Fritieren in einer hohen Pfanne sehr stark erhitzen. Die panierten Käsewürfel darin in drei bis fünf Minuten goldbraun fritieren. Die Suppe in Tellern anrichten und die Käsewürfel darauf geben.
Die Suppe war köstlich. Keine Ahnung, was das ist, aber immer wenn ich ein Klink-Rezept ausprobiere, das unspektakulär oder seltsam oder beides klingt, bin ich hinterher hin und weg. Sensationell!
Ich habe ein wenig Weißwein und ganz wenig Zucker dazugegeben, den Muskat durch Muskatblüte ersetzt und mich ansonsten exakt ans Rezept gehalten.
Der Rest des Topinamburs ist für weitere solche Suppen reserviert. Den Rest des Tages verbrachte ich übrigens mit dem Einkochen einer weiteren Ladung Passata und dem Konservieren von Knoblauch. Der Knoblauch sollte erstmal bis ins neue Jahr hinein ausreichen. Nervig herzustellen, aber dann super praktisch und bequem für eine längere Zeit.