Am Freitag habe ich offiziell die diesjährige Rosenkohlsaison eröffnet. Das Kilo aus der Ökokiste wurde dabei zu allerlei Versuchen mißbraucht. Rosenkohl im Garten hatte ich ein einziges Mal. Für meinen Geschmack nimmt er zuviel Platz für einen zu geringen Geschmacksunterschied zum gekauften ein. Also kaufe ich ihn jetzt wieder.
Er ging in drei Varianten an den Start: einmal in Blättchen gezupft, in Butter geschwenkt und etwas scharf angemacht; einmal in kleinen Röschen karamellisiert und in wenig Balsamicoreduktion geschwenkt; einmal – und das waren die nicht ganz so schönen Röschen bzw. auch die Reste von den gezupften Blättern – mit Kartoffeln zusammen als Rosenkohlstampf.
Ehrlich? Die Blätter haben uns etwas enttäuscht. Für das endlose Gezupfe waren sie geschmacklich irgendwie nicht so der Hammer. Ich halte das nach diesem Versuch ein wenig für eine Schickimickivariante, die optisch etwas hermacht, aber ein Rosenkohl ist das irgendwie nicht mehr. Schade…
Der Stampf stand schon länger auf der To-do-Liste. Und er wurde super. Mit Butter gestampft und mit etwas Parmesan, Meersalz, schwarzem Pfeffer und Muskat abgeschmeckt. Köstlich.
Genauso lecker die karamellisierten Röschen. Sie hätten nur ein wenig länger vorgegart sein können. Ich hatte zuviel Angst um die schöne, grüne Farbe. Beim nächsten Mal riskiere ich mehr.
Freundlicherweise hatte der liebe Gatte mir die Biohofrunde am Samstag abgenommen, da ich kurzfristig zum Kaffee verabredet war. Den Mann kann man schicken! Während „die Damen“ plauschten, erwarb er sensationell leckere Bratwürstchen beim Aartalhof Hertling und eine geräucherte Forelle beim Eierkauf auf dem Bornhof direkt um die Ecke.
Die Würstchen gibt es heute zu Möhrenkartoffelstampf. Da könnte ich mich reinlegen. Das ist echt sowas, das ich als Kind schon heiß und innig geliebt habe. Max habe ich damit auch stets erfreuen können, wenn es schnell gehen musste. Butter dran und viiieeel frische Petersilie, Salz, Pfeffer und fertig!
Die Räucherforelle erhielt Gesellschaft von einer Rote-Bete-Mousse mit Meerrettich. Test für die Gäste am kommenden Wochenende bestanden. Ist auch farblich ein echter Knaller. Dazu etwas Postelein durch Balsamicoreduktion gezogen und ein paar knusprig gebratene Austernpilze. Mjam.
Zutaten
- 250 g Rote Bete
- 2 EL Meerrettich frisch gerieben
- 120 g Frischkäse
- Meersalz, schwarzer Pfeffer
- 1,5 Blatt Gelatine
- 100 ml Sahne
Anleitung
- Rote Bete garen (wenn die Zeit ausreicht im Ofen, ansonsten im Topf), abziehen und grob würfeln. Meerrettich fein reiben.
- Beides mit dem Frischkäse, dem Salz und dem Pfeffer in einen hohen Pürierbecher geben und zu einer glatten Masse pürieren.
- Gelatine einweichen, ausdrücken und in etwas Rote-Bete-Saft (auffangen beim Schneiden) auflösen. Zwei Löffel der Frischkäsemasse einrühren. Dann alles zusammen zur restlichen Masse geben und kräftig verrühren.
- Sahne schlagen und unter die Masse heben. Für mehrere Stunden kalt stellen - am besten über Nacht. Zum Servieren Nocken abstechen oder gleich in Förmchen in die Kühlung geben.
Leider war die Mousse noch nicht ganz so durchgekühlt, wie ich sie gerne gehabt hätte, aber zum Testen langte es. Forelle unbedingt rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur bringen.
Der Rest der – mittlerweile von der Konsistenz her perfekten – Mousse landete in einem zweiten Testlauf heute Abend auf einem Rösti. Irgendwas hatte mir gestern gefehlt. Etwas Warmes. Und irgendwie auch etwas Knuspriges – die Austernpilze waren nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Und ich glaube, genauso kann ich das am Samstag auf den Tisch bringen:
Härdöpflschtock mit Rosenkohl… warum bin ich da nicht selber drauf gekommen? Werde ich (in der Basisversion) auf jeden Fall nachkochen. Spätestens, wenn der erste Frost über den Rosenkohl weg ist. :ulle:
Was ich allerdings nicht durchgehen lassen kann, sind die vertrockneten Moosballen als Röschti. :never: 😀
der erste frost ist hierzilande ja bereits seit vier wochen durch. grrr…
die rösti sehen deshalb etwas grau aus weil ich die schalen mit geraspelt habe. die sind aus bamberger hörnchen – und da mag ich nix wegwerfen. nicht mal die schale 😀