Leider hat das dumme Tier sie nicht genutzt. Nie wieder wird eine filigrane Bambiform diese Küche betreten. Nur über meine Leiche!
Alle vorangegangenen elf Sorten Weihnachtsplätzchen haben mich nicht so viele Nerven gekostet wie zwölf popelige Bambis. Mehr wurden es nicht, weil ich an dieser Stelle aus Selbstschutzgründen abbrechen musste.
Nach zwölf Exemplaren dieses Drecksviechs warf ich den Teig in den Mülleimer. In Frischhaltefolie gewickelt. Kurz danach kramte ich ihn wieder raus und deponierte ihn im Kühlschrank. Aber nicht heute! Und nicht mit diesem Ausstecher!
Ganz ehrlich: Ich bin richtig froh, dass der Weihnachtsbraten in diesem Jahr vom Jäger kommt. Ich werde ihn als eine späte Genugtuung sehr genießen. Blödes Bambi, dämliches!
Überflüssig zu erwähnen, dass mir bei nahezu jedem einzelnen Plätzchen untere Extremitäten abrissen – oder gleich der ganze Kopf… Das endlose Gefummel trieb mich in den Wahnsinn. Blödes magersüchtiges Reh mit seinen dürren Beinchen und seinem zierlichen Hälschen.
Selbst die eben bearbeiteten Fotos des heutigen Sonnenaufgangs beruhigten mich irgendwie nicht. Erst nachdem ich die Küche wieder in einen Zustand versetzt hatte, mit dem meine Mutter zwar nicht zufrieden sein würde, den sie aber gnädigerweise zu ignorieren in der Lage wäre, konnte ich wieder einigermaßen gelassen auf die chirurgisch behandelten Bambis schauen.
Und dann räumte ich die komplette Produktion dieser Woche in den HWR, richtete auf einem Tellerchen die Gesamtkollektion nett an und atmete tief durch. Wie man sieht durfte das scheue Waldtier nicht mit aufs Foto. Strafe muss sein, Bambi!
Hab ich dich nicht gewarnt? Übrigens bin ich jetzt zufrieden – alle Plätzchen in einem Porträt. Super.
und heute habe ich sogar den bambiteig noch sinnvoll verwendet.
bei unserem discounter gab es eben übrigens keine belgischen waffeleisen mehr. ich hätte dir eins mitgebracht und geschickt. menno 😀