Keine Angst. Ich twittere nicht. D.h. ich habe zwar einen Twitter-Account, aber ich habe das Passwort vergessen. Und entlassen habe ich auch niemanden, den ich zehn (elf?) Tage zuvor eingestellt hatte. Wen auch?!
Stattdessen haben wir zwischenzeitlich knapp den Weltuntergang überlebt. In der Nacht von Montag auf Dienstag war hier praktisch „die Hölle los“. Kurz vor drei Uhr in der Nacht piepste es in der Küche. Der Strom war weg. Beim Versuch, den Sicherungsschalter wieder umzulegen stellte ich fest, dass es nicht daran lag. Blick raus: Straßenlampen dunkel. Ooopsi!
Das Gewitter war dann auch echt heftig. Ich bin ja eh mehr so der „Bringt geweihte Kerzen herbei und lasst uns Rosenkränze beten!“-Typ. Irgendwann verzog es sich dann wieder. Der Strom war immer noch weg. Exakt um 5:11 Uhr – etwa zwanzig Minuten, nachdem der Wecker geklingelt und mich in eine veritable „Wo krieg‘ ich denn jetzt bloß Kaffee her?!“-Krise gestürzt hatte – machte es „Klack!“ und ward hell. Perfektes Timing.
Die Sonne ging auf (s.o.) und ich machte mich auf den Weg ins Büro. Als ich das Trampolin, das die Ausfahrt unserer Straße versperrte entdeckte, fand ich das fast noch witzig und drehte um, um einen anderen Weg zu nehmen. Als ich auf der B417 feststellte, das von meiner wunderbaren Halballee, die ich so gerne als Fotomotiv mißbraucht habe, im unteren Teil nur noch jeder zweite Baum steht, war das schon etwas seltsam.
In Taunusstein-Neuhof war dann die Platte gesperrt. Ich drehte ab und entschied mich für eine Anreise über die Eiserne Hand. Fehlanzeige! Ebenfalls gesperrt. Vorbei an etlichen Waldstücken, durch die sich eine Schneise der Verwüstung zog, fuhr ich zurück nach Hause. Beim zweiten Anlauf versuchte ich es über die Autobahn. Niemals zuvor war ich – als Gesinnungsmainzerin – derartig froh, Wiesbaden zu sehen. Zweieinhalb Stunden, nachdem ich erstmals gestartet war, traf ich im Büro ein. Pünktlich zur Frühstückspause übrigens.
Und im Nachhinein war ich ausgesprochen froh, dass der Gatte just am Montag Abend von seinem Tauchausflug nach Zypern zurückgekehrt war.
Als Begrüßungsessen gab es übrigens die ersten Pfifferlinge der Saison. Und Wurst. Wir haben da noch einige Reste vom Geburtstag im Gefrierfach…
Apropos „Geburtstag“: Ich hatte mir ja Spenden für eine Hollywoodschaukel gewünscht. Und genau heute sollte sie geliefert werden. Gestern rief eine Disponentin der Spedition an, um ihre Ankunft zu avisieren. Liefertermin: „Zwischen 12 und 19 Uhr. Der Fahrer ruft eine Stunde vorher an.“ Man hätte es ahnen können. Der Fahrer rief den ganzen Tag nicht an. Der Gatte saß den ganzen Tag zu Hause und wartete auf seine Ankunft. Er wagte es nicht mal, den Rasen zu mähen, weil er fürchtete, das Klingeln nicht zu hören.
Bei jedem Kundentelefonat schwitzte ich, weil ich dachte, dass exakt jetzt mein Handy klingeln würde, das ansonsten natürlich immer lautlos geschaltet auf dem Schreibtisch liegt. Nix.
Nach meiner Heimkehr – um genau zu sein weit nach meiner Heimkehr. Der Gatte hatte bereits gemäht… – klingelte es wider Erwarten doch noch. Um exakt 17:56 Uhr. Mit der Ankündigung, dass unser Packstück „in eineinhalb bis zwei Stunden“ ausgeliefert würde. Ob ich das im Halbdunkel noch montiert bekomme, um ein erstes Probeschaukeln durchzuführen, ist fraglich. Es ist mittlerweile 19:06 Uhr. Um 21:08 Uhr geht die Sonne unter. Kein Kommentar. Themenwechsel.
Gestern gab es den ersten Kabeljau nach dem Lofotenurlaub. Seufz… Halt wieder wie vorher, aber Welten von dem aus Anitas Sjømat entfernt. Dazu gab es einen Versuch mit Ofenzucchini, die auf dünn geschnittenen, roten Zwiebeln gegart wurden. Mit Salz und Ras El Hanout bestreut. Gute Sache. Flott und unkompliziert.
Und jetzt warte ich mal weiter auf den Lieferwagenmann. Erste Schaukelberichte gibt es dann ganz bald.