Ich sag’s jetzt einfach mal: Ich sitze hier in der Fassenacht fest – und der Gatte amüsiert sich. Okeeehhh… Er amüsiert sich natürlich nicht wirklich. Wie auch ohne mich?! Er taucht. An der Algarve. Er macht das laut eigener Aussage „ja nicht zum Spaß“. Klar.
Dafür bin ich hier heute fast abgehoben. Ganz schön stürmisch, diese Fassenacht. In Mainz hingegen – man konnte es ja auf dem SWR live mitverfolgen – war der Herrgott mal wieder ein Meenzer. Zumindest bevor er es sich irgendwann anders überlegte und Regen schickte. Aber da war der „De Herrgott muss en Meenzer soi“-Spruch schon mehrfach gefallen. Etwa so gehäuft wie ich heute „Cordula Grün“ von Fassenachtskapellen gehört habe. Wäääh!
Jedenfalls hat der Gatte mir immerhin Handyfotos mehrerer Windows eschickt und wir haben beschlossen, dass wir demnächst nochmal gemeinsam an die Algarve fahren. Sieht aus wie Gozo irgendwie. Bloß, dass man Portugiesisch viel besser versteht als Malti.
Ansonsten habe ich den Tag mit liegengebliebener Hausarbeit, dringend nötiger Bebilderungsarbeit an uralten Blogposts (immerhin habe ich mich während der Krankheit nach und nach im Rückwärtsgang bis September 2010 durchgeackert…) und einem zweiten Coca-de-Patata-Versuch verbracht. Und diesmal scheinen sie abzugehen wie ein rotes Moped. Das Rezept von gestern wird wahrscheinlich noch heute optimiert werden.
Zurück in der Zeit. Ich habe nämlich noch etwas nachzuliefern: das Abschiedessen des Gatten. Im Fieberwahn und mit letzter Kraft gekocht. Und es war ausgesprochen fantastisch. Ja, das kann man so sagen. Und ich habe sogar mitgeschrieben während des Kochens. Wahrscheinlich während auf dem Foto jetzt keine Saucenspritzer auf dem Reis, wenn ich etwas besser beisammen gewesen wäre, aber das war dann auch egal.
Ich hatte noch zwei Paprika, ich hatte noch eine Süßkartoffel. Und ich hatte einen halben Broccoli. Zusammen mit dem ebenfalls vorhandenen Huhn war das dann ein Kinderspiel. Selbst für Menschen, von deren Körper grausame Viren Besitz ergriffen hatten.
Zutaten
- 400 g Hähnchenbrust
- Öl zum Anbraten
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Stück Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- Habanerosauce oder gehackte Chilis
- 3 EL Tomatencrème (siehe: Stefan Hentschels Tomatencrème) oder etwa die Hälfte Tomatenmark
- 1 TL Garam Masala
- 1 TL Madras Curry
- 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
- 1 TL Kurkuma, gemahlen
- 1 TL Koriander, gemahlen
- etwas Cayennepfeffer
- 1 unbehandelte Limette
- 800 ml Geflügelbrühe
- 150 ml Kokosmilch
- 2 rote Spitzpaprika
- 250 g Süßkartoffel
- Broccoli
- 100 g Cocktailtomaten
- Salz, schwarzer Pfeffer
- reichlich Petersilie und / oder Koriander
Anleitung
- Hähnchen in Stücke schneiden. Paprika und Süßkartoffel ebenfalls. Broccoli in kleine Röschen teilen und kurz blanchieren. Ingwer und Knoblauch sehr fein hacken. Limette halbieren. Kräuter grob hacken.
- Öl im Wok erhitzen und Hähnchenstücke rundum darin anbraten bis sie gebräunt sind. Herausnehmen und beiseite stellen.
- Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Ingwer anschwitzen. Nicht bräunen. Chilisauce oder Chilistücke zugeben. Limette darüber auspressen und beide Hälften mit in den Wok geben. Gewürze zugeben und ebenfalls leicht mit anschwitzen.
- Gemüsestücke bis auf den Broccoli zugeben und kurz mit durch den Wok ziehen.
- Mit der Brühe ablöschen und die Kokosmilch unterrühren. Einköcheln lassen.
- Limettenschalen entnehmen und Geflügelstücke wieder zugeben. Ebenfalls mit einköcheln lassen, bis das Curry die gewünschte Konsistenz hat.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Broccoli und Kräuter zugeben. Anrichten.
Und während ich das hier geschrieben habe, ist der zweite Coca-de-Patata-Versuch mehr als gelungen. Da fehlt nur noch ein wenig Feintunig. Die Dinger sind wunderbar fluffig und köstlich. Ich „repariere“ mal das Rezept von gestern. Und mache mich dann auf dem Sofa lang.
Du kochst zwar selbst im Fieberkoma noch wie eine halbgöttin, aber besser wärst du mit deinem berufstaucher nach Portugal gefahren!
Du kochst zwar selbst im Fieberkoma noch wie eine halbgöttin, aber besser wärst du mit deinem berufstaucher nach Portugal gefahren!
Und siehst du, kommentieren geht nicht..
geht doch einwandfrei! sogar doppelt 😀
ja. wäre ich wohl. leider habe ich weniger urlaub als er. eine riesenschweinerei! abgesehen davon, wäre ich donnerstags noch zu platt gewesen…