Apfelneuland… Oder so…

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Immer noch Äpfel da. Was tun an einem usseligen Sonntag?! Perfekt geeignet für einen Apfelstrudelversuch. Habe ich noch nie gemacht, war aber immerhin hochmotiviert. Das ist ja auch schon mal was…

Ich suchte wie üblich im Netz, stolperte hierhin und dorthin, bis ich endlich – wie immer – auf die Dogmatiker stieß, die die Apfelstrudelsache mal so richtig aufdröselten. Was muss?! Was kann?! Was darf auf keinen Fall?! Ich knetete den Teig und ließ ihn ruhen. Sah erstaunlich gut aus und machte auch einen äußerst elastischen Eindruck. das muss ja so, weil man ihn ja „ziehen“ muss. Ziehen mit gaaaaanz langem „i“.

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Nach einigen Gesprächen über Sultaninen, Rosinen und Korinthen im griechischen Sommer hatte ich letzthin Korinthen beim Türken in Wiesbaden entdeckt und mitgenommen. Die durften sich dann erstmal im Rum räkeln wie ich heute in Büroschwachsinn. Dazu die guten Äpfel von der Mosel, Zucker, Butter – und mein superelastischer Teig, dessen Entwicklung mich mit großer Freude erfüllte. Fast Mutterstolz.

Das Ziiiiiehen verlief dann auch noch einigermaßen zufriedenstellend. Ab in den Ofen, Strudel! Hinein! Was herauskam brachte den Mutterstolz jäh zum Erlöschen. Das war mehr so eine 4 in Bio. Und dabei hatten wir doch sooo geübt vorher…

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Vielleicht isses ja auch wie mit Nudelteig. Man muss ihn so oft machen, bis man an dem Punkt ist, mitten in der Nacht geweckt zu werden, in die Küche zu gehen, fast blind mit verquollenen Augen einen wunderbaren Nudelteig zu kneten – und sich schon darauf zu freuen, ihn am Morgen als erstes verarbeiten zu dürfen. An dieser Stelle endet übrigens die Mutterstolz-Kinder-Metapher aus verständlichen Gründen. Kinder kann man kneten, solange man will – am Ende flutschen sie dann doch nicht geschmeidig dahin, wo man sie hinhaben will. Vielleicht liegt es allerdings auch an mir. Mir fehlt nach einem Kind möglicherweise einfach die Übung. Nix für ungut, Max! 😀

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Ich sach ma‘ „Mmmmhhhh…“ Aber mehr so zweifelnd als genießerisch. Mehr so „Najaaaaaaa…“ eigentlich. Dass wir uns nicht missverstehen: Er schmeckte eigentlich recht gut. Aber auch irgendwie falsch. Vergessen wir das also. Ich probiere es bei Gelegenheit nochmal. Der Apfelstrudel wird also kein Einzelstrudel bleiben.

Sehr einzeln bzw. einsam war dafür gestern der Grashüpfer, der sich mit praktisch erfrorenen Gliedmaßen an die Überwürfe der Balkonmöbel klammerte. Den ganzen Tag saß er so da. Als es dunkel wurde, konnte ich ihn nicht mehr sehen. Das machte mir Angst. Insekten… Prinzipiell eher nicht meine Freunde…

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Am Abend gab es dann für alle Mitbewohner mit zwei Beinen das erste Hirschkalbfleisch. Es war köstlich. Die dazu geplanten Kürbispfannkuchen waren… Nun jaaaa… Eher suboptimal von der Bindung her. Geschmacklich allerdings so gut, dass ich ihnen einen zweiten Versuch gönnen werde. Wenn auch in anderer Form.

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Ich musste sie so lange braten, bis sie außen schwarz waren, damit ich sie überhaupt halbwegs unbeschädigt aus der Pfanne nehmen konnte. Und falls wer den Rosenkohl zu „ausgekocht“ findet: Der war hässlich, aber göttlich. Sch*** auf Fotos! Wieso sieht die stundenlang einreduzierte Soße übrigens auf dem Foto so hell und abgesch***en aus?! Frechheit! Egal!

Zum versöhnlichen Abschluss noch ein Foto der ersten Amaryllis der Saison. Ich liebe sie. Nicht so sehr wie einen gut gelungenen eigenen Apfelstrudel mit gut gelungener Vanillesoße. Und erst recht nicht so sehr wie ein Kind – was auch immer es tut. Aber sie sind immerhin ein Grund, sich auf die fiese Jahreszeit zu freuen. Genau wie die Rouladen, die gerade auf dem Herd stehen.

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