Offensichtlich hatte der Herr Wolfitekt gestern abend oder heute morgen bereits Tom, the Builder darüber aufgeklärt, dass die neueste Kostenrechnung so niemals zumutbar sei. Mehrkosten soweit das Auge reicht! Kostenexplosionen im Tiefbau, im Sanitärbereich und bei diversen Kleinigkeiten! Grauenvoll! Entsetzlich!! Unerträglich!!!
Als der Bauherr schließlich ein „klärendes Gespräch“ mit MrYesWeCan! führte, war die Grundstimmung bereits eher verständnisvoll. Es gab etwas Entgegenkommen, ein paar Spartipps und in strittigen Fragen wurden günstige Alternativen angeboten. Größeres Einsparpotential gibt es wohl bei der Treppe (Mooooment! Das muss ich mir erst nochmal gaaaanz genau ansehen!), im Bereich der Eigenleistungen (sprich: Rigipsplatten montieren, Dämmstoff einbringen, OSB-Platten anbringen), in der Badplanung (hier wurde eine Neuberechnung mit der zuletzt auserwählten Ideal-Standard-Keramik und den entsprechenden Armaturen veranlasst und ein wenig Preisdruck ausgeübt) und an einigen anderen Stellen.
Letztendlich warten wir jetzt die neuen Angebote ab und treffen uns am kommenden Mittwoch auf der Baustelle. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Eigenleistungen diskutiert, die der Bauherr höchstselbst zu erbringen gedenkt. MmeFlax muss ja leider um Weihnachten und Silvester herum arbeiten und kann deshalb bedauerlicherweise nur an den Abenden zur Verfügung stehen. Dann jedoch hochmotiviert und vom Elend des Arbeitstags aufgeputscht und aggressiv wie ein Kampfhund. Da drehen sich die Schrauben wahrscheinlich vor Angst selbst in die Wand.
Nettestes Thema war heute jedoch die Sichtung diverser Tapetenmuster. Zumindest für mich. Ein wenig retro hier (z.B. Kücheninnenwand), etwas vintage dort (z.B. Sofaecke) – und der Bauherr war auf den Barrikaden. Die Preisangaben verschärften die Lage unnötig („Was?! Teurer als Fliesen?!?!“). Farbdiskussionen wurden sicherheitshalber nicht mehr geführt. Offensichtlich hilft hier nur die McGyver-Methode: langwierig-halblaute Überlegungen, einige Eingeständnisse in unwichtigen Fragen und im Finale dann mit einem hübschen Stück toten Tieres, ein paar Sättigungsbeilagen und einem Schweizer Offiziersmesser ein überraschend gutes Abendessen basteln.