Heute morgen wurden wir bereits um 8:30 Uhr von Tom, dem Baumeister, und unserem Wolfitekten im Haus erwartet, um die technischen Details der Eigenleistungen, die Elektroinstallationen und ein paar Kleinigkeiten durchzusprechen.
Auf ein Treppenkonzept konnten wir uns einigen. Ob der Handlauf wie der Rest der Geländer an Treppe und Galerie aus Edelstahl oder doch aus Holz sein soll, haben wir vorerst offen gelassen. Nachdem ich jetzt vier Stunden Extrem-Frieren hinter mir habe, tendiere ich doch mehr zu Holz.
Anschließend gingen wir Ablauf und Einzelheiten der für die Weihnachtsferien geplanten Eigenleistungen durch. Alle bereits mit OSB-Platten verkleideten Wände können schon mal mit Gipskarton bestückt werden. Wir bekamen erklärt, wie strategisch am günstigsten vorzugehen ist. Der Wolfitekt kündigte auch einen Besuch am Wochenende an, da er das in seinem Haus auch selbst übernommen hatte und eventuell helfend oder regulierend eingreifen will. Die Füße wurden derweil kalt und kälter. Wie war das mit Perimeterdämmung und Schaumglasschotter?
Schließlich traf der Elektriker ein, der Wolfitekt verabschiedete sich wegen eines anderen wahnsinnig wichtigen Termins (vermutlich „Füße aufwärmen“) – und so gingen wir dann an die Planung, wo, warum und wie Steckdosen, Lichtschalter und „Deckenbrennstellen“ über das Haus verteilt werden sollen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe. Fehlentscheidungen könnten katastrophale Folgen haben. Die erste Fehlentscheidung lag aber – wie wir erfuhren – bereits hinter uns: Die Esszimmerlampen, die ich bereits vor ein paar Wochen günstig erstanden hatte, sind leider unmöglich so anzubringen, dass es gut aussieht (remember: Holzbalkendecke!). Ich werde sie also gleich bei eBay einstellen und nun doch nach der Klunkerlampe schauen, in die ich mich bereits vor Monaten unsterblich verliebt hatte. Der Bauherr, der diese bisher vehement abgelehnt hatte, musste einsehen, dass aus ästhetischen Gründen wenig anderes in Frage kommt.
Im Obergeschoss haben wir auf Deckenlampen ganz verzichtet und uns stattdessen für Wandlampen entschieden. Macht bei der Pultdach-Decke einfach mehr Sinn und sieht mit Sicherheit auch besser aus.
Überhaupt ins Obergeschoss zu kommen, war dagegen nicht ganz einfach, da die Zimmerleute keine Leiter dagelassen hatten. Tom lieh eine bei den Handwerkern auf der benachbarten Baustelle aus, musste diese aber, nachdem wir alle oben waren, sofort wieder zurückbringen. Immerhin waren wir dadurch aber erstmal oben und konnten uns dort umsehen. Und obwohl zwischen uns und der eiskalten Bodenplatte nun ein größerer Abstand war, wurden die Füße nicht wirklich wärmer…
Die eigentlich für das Bett geplante Nische im MaxFlax-Zimmer ist mit ca. 135 cm Breite nach Anbringung von Dämmung, OSB und Gipskarton leider für ihren ursprünglichen Verwendungszweck nicht mehr zu gebrauchen. Auch das Bettsofa, das als Alternative gedacht war, passt nicht rein. Am Ende bleibt nur die Möglichkeit, ein Podest in die Nische einzubauen und eine passende Schaumstoff-Matratze zuschneiden zu lassen. Sie einfach mit einem Schrank vollzustopfen, wäre zu schade.
Auch durch die Diskussionen über dieses Problem wurden die Füße nicht wärmer. Wenn wir ab dem Wochenende dort arbeiten wollen, muss dringend eine Möglichkeit gefunden werden, um sich zwischendurch aufwärmen zu können. Die weitere Begehung verlief relativ unspektakulär und störungsfrei. Runter ins Erdgeschoss führte dann nur der Weg durchs Fenster und über das Gerüst. Der Herr Bauleiter wollte dann später die Leiter noch einmal kurz ausleihen und das Fenster wieder von innen verschließen. Nach der Kletterpartie über das vereiste und damit gefährlich glatte Gerüst, hatten meine Zehen sich gerade schon mit der offensichtlich unausweichlichen Amputation abgefunden, als alle Beteiligten feststellten, dass es das dann eigentlich wäre. Also ab ins Auto, Gebläse auf „volle Kanne“ und Luftstrom ausschließlich auf den Fußraum konzentriert. Kurz vor dem Rhein war bereits ein leichtes Kribbeln zu spüren. War es doch noch nicht zu spät?
„Auf den Strand! In die Brandung!“
„Ich halte drauf hin.“
Und das Autovolk jubelt: „Halt aus! Hallo!“
Und noch zehn Minuten bis Rheinland-Pfalzalo. – –
„Noch da, MrsFlaxard?“ Und Antwort schallt’s
Mit ersterbender Stimme: „Ja, Herr, ich halt’s!“
Und in die Brandung, was Klippe, was Stein,
Jagt sie den Fiat mitten hinein.
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Rheinland-Pfalzalo!