Zum 4. Advent gab es sogar eine Kerze auf der Baustelle. Und Plätzchen. Und Kaffee. Und eine Tischdecke. Die Bauherrinnen-Eltern kamen zu Besuch und brachten das o.g. Adventskaffeezubehör mit. Eine willkommene Überraschung während der Dauer-Schrauberei. Danke!
Vorher und hinterher taten wir, was getan werden musste: Rigips anschrauben. Mit der Übung kommen auch die ersten Erfolgserlebnisse. Das Balkenausschnitt-Gebastel an der Decke hat ganz gut funktioniert. Die Idee, dafür eine Holzlatte als Schablone zu benutzen, hat sich als praktikabel erwiesen.
Und die große Wandfläche im Erdgeschoss sieht auch gut aus. Bei großen Flächen und wenig Zuschneiderei geht es doch recht zügig voran und man kann sich innerhalb kürzester Zeit auf die Schulter klopfen und sich gegenseitig zur getanen Arbeit gratulieren.
Probleme gab es bei einer Außenkante: Gipskarton nur anstoßend oder leicht überlappend? Das muss erstmal morgen durch ein Telefonat geklärt werden.
MrFlax schraubt mittlerweile recht routiniert – vor allem nachdem er endlich den richtigen Bit in den Akkuschrauber eingesetzt hat. Gestern waren wir noch der Meinung, der benutzte sei der ideale für unsere Schrauben. Leider ein Trugschluss…
Die größte Motivationshilfe war allerdings die gegen Abend entdeckte „Merkel-Technik“. Dabei muss man sich vorstellen, dass die Rigips-Platte das Merkel ist. Man kann es zwanglos beschimpfen, wenn es nicht will wie es soll. Man kann es prima anschreien („Nimm dies!!!“) und in Richtungen zwingen, die es nicht mag („Und es bewegt sich doch!“). Und am Ende jeder Platte kann man es fragen: „War es für dich so schön wie für mich?“ Das Wissen, dass die Schraube erst richtig sitzt, wenn das Merkel gequiekt hat, war auch sehr hilfreich.
Meine Zuschneidearbeiten und Handlangerdienste sind mittlerweile auch weitgehend ausgereift. Die Metallschiene ist mein bester Freund. Gemeinsam schaffen wir saubere Kanten. Wie sang der Grusel-Barde aus Bochum doch dereinst? „Oh, ich schneid‘ mir was, schneiden macht soviel Spass, ich könnte ständig schneiden gehn, schneiden ist wunderschön, ich schneid‘, ich schneid‘, was ist egal…“
Alles in allem haben wir als völlig ungeübte Trockenbauer bisher eigentlich ganz gute Arbeit abgeliefert – jedenfalls soweit wir selbst das beurteilen können. Es geht auch zügiger voran, als wir eigentlich dachten. Der Kinderglühwein fließt dabei in Strömen. Es ist doch etwas frisch, da die Baustellenlampen eben doch nicht in der Lage sind, ein ganzes Haus aufzuheizen. Schade!
Irgendwann nach über fünf Stunden hatten wir dann unser Plan-Soll für heute erfüllt und die letzte Schraube wurde unter frenetischem Jubel ins Merkel getrieben. Feierabend – und Wochenende vorbei.
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