Das Großereignis des Tages war die Ankunft der Leiter, deren Anlieferung von mir per Onlinetracking vom Büro aus nervös verfolgt wurde. Um 13:17 Uhr konnte der Bauherr, der sich heute endgültig vom Krankenlager erhoben hatte, sie dann endlich in Empfang nehmen.
Allerdings erst nachdem er den weiten und extrem entbehrungsreichen Fußweg zum Haus erfolgreich zurückgelegt hatte, der nur deshalb nötig ist, weil unsere netten Nachbarn von gegenüber permanent die beiden Stellplätze vor unserer Tür zuparken. Was bleibt ihnen auch anderes übrig, wenn über ihre eigenen Stellplätze ein Sammelsurium aus defekten Planschbecken, Mülltonnen, einer bunten Auswahl an Baustoffresten und der Kinderfuhrpark verteilt ist? Ein wenig Ordnung zu schaffen scheint deutlich mehr Überwindung zu kosten, als uns auf kindische Art und Weise seit Wochen nach dem Motto „Wenn ich mir die Augen zuhalte, sieht der Andere mich auch nicht. Trallalala….“ auszublenden. Wer sind wir auch schon? Dahergelaufene Kretins, die frecherweise ein Haus auf ihren per Gewohnheitsrecht mühsam ersessenen Privatparkplätzen abzustellen wagten! Unverschämtheit!
Zurück zum Thema: Der Bauherr in Aktion! Wo er nun schon einmal halbwegs genesen und gerade vor Ort war, beschäftigte er sich noch eine Weile damit, auf möglichst originelle Weise tschechische Dämmstoffmattenproduzenten zu verfluchen, sich selbst zu hassen, weil er nicht im Besitz des elektrischen Fuchsschwanzes „Alligator“ der Firma Bosch ist, und eine Reihe von Dämmstoffmatten in die bislang ungedämmten Stellen der Innenwände (Stichwort ‚Zwischensparrendämmung‘) zu stopfen. Dort werden sie laut Homepage der Firma „Homatherm“, des deutschen Mitbewerbers unseres tschechischen Herstellers, für „Bauschadenprophylaxe“ und „Wohngesundheit“ verantwortlich sein. Wow! Große Worte! Fast genauso groß(artig) ist allerdings das cineastische Highlight der Seite: „Klemmverarbeitung an der Wand“. Oscarverdächtig besonders das wahnsinnig witzige und überraschende Ende.
Nachdem auch mein Arbeitstag irgendwann vorbei war, und auch der Hausherr sein Tagwerk beendet hatte, gab es noch eine kleine Internet-Sichtungsrunde von Innentüren-, Haustür- und Türgriffdesigns, die allerdings irgendwann von MrFlax entnervt abgebrochen wurde, da ich heute wohl „etwas zu albern sei“. Naja… – nach einem Jahresultimo mit nervigen Kunden, am Rad drehenden Kollegen und einem vergessenen Mittagessen wird man ja wohl noch selbst mal ein bißchen überschnappen dürfen. Kein guter Zeitpunkt für wichtige Entscheidungen allerdings. Das Sightseeing in Bauelement City wurde deshalb kurzfristig abgesagt. Bis morgen sollte ich mich erfahrungsgemäß wieder etwas beruhigt und zumindest „das irre Lachen“ unter Kontrolle gebracht haben. Ob Rotwein die Sache schlimmer macht? Oder vielleicht eine beruhigende Wirkung haben könnte? Ich müsste dann nämlich wieder in der Lage sein, ernsthaft und konzentriert die Rigipsarbeiten im OG fortzusetzen. Kommt wahrscheinlich auf die Dosis an. Da hilft wohl nur eins: Selbstversuch! Prost!
Give me little time, help me clear up my mind
Give me little time, help me clear up my mind
Give me red wine because it makes me feel fine
Makes me feel fine all the time – Neil Diamond
give me champaign when I’m thirsty,
give me refer when I want to get high!
(M. Jagger)
„reefer“ natürlich
da antworte ich doch mal mit billy bragg – passend zum tag:
„whoops there goes another year, whoops there goes another pint of beer!“
zu Ihrem Vorhaben passt noch ein Zitat von demselben Konzert: „we can build a home for three“ (Jagger/Aguillera) – oder?
oder die Housemartins: „It’s build a house where we can stay, add a new bit everyday“