Nachdem wir MaxFlax von seiner Silvesterparty in einer rheinhessischen Metropole angeholt hatten, beschlossen wir, die prekären Straßenverhältnisse als Vorwand zu nutzen, heute nicht nach Hessen zu fahren. Stattdessen beschäftigten wir uns intensiv mit der Badplanung auf Millimeterpapier. Jetzt ist – was längst hätte passieren sollen – endlich klar, an welchen Stellen welche Fliesen die Badwände verschönern sollen. Wieder eine Entscheidung abgehakt!
Vorher und nachher befassten wir uns mit Nahrungszubereitung, Nahrungsaufnahme, Entspannungseinheiten und Skispringen („Maddiiiiiiiiiin!!!! Ziiiiiiiiieh!“). Ich hab’s ja immer gesagt: Der Maddin, der kommt nochmal zurück! Hätte natürlich heute deutlich besser laufen können, aber wer (außer mir natürlich!) hätte überhaupt mit dem momentanen Ist-Zustand gerechnet? Genau! Niemand!
Ein bißchen wehmütig wurde ich in der vergangenen Nacht schon. Schließlich ist das unweigerlich mein letzter rheinland-pfälzischer Jahreswechsel. Ich habe zwar den Wohnort gewechselt, aber bisher nie das Bundesland. Nie wieder kann ich dann gemeine Sprüche über „die schepp‘ Seit'“ machen. Menno! Bei der kurz bevorstehenden hessischen Wahl werde ich allerdings – leider! – noch nicht stimmberechtigt sein. Aber was soll’s? Schon bei Loriot fiel es mir schwer, mich sympathietechnisch zwischen Herrn Dr. Kloebner und Herrn Müller-Lüdenscheid zu entscheiden.
Störend wirkt nur diese nervig-profilneurotische Metzgerin aus Darmstadt, die es einem leicht macht, nachzuvollziehen, was Sokrates unter seiner Gattin zu erleiden hatte. Oder was Bach empfand, als seine Frau Tortenuntersetzer aus seinen Partituren schnitt. Letztendlich auch nur ein weiterer Beleg für Marx‘ Beobachtung, dass sich Geschichte immer zweimal ereignet: einmal als Tragödie und einmal als Farce.
Ach… ‚Dann lassen Sie Hessen in Gottes Namen zu Wasser!‘ – auch ohne meine Zustimmung!