Na, super! Eigentlich waren wir der Meinung, dass wir heute Abend bei dem Vor-Ort-Treffen mit dem zweiten Trockenbauer bereits verlegte Kabel in den offenen Wänden und ein paar Angestellte unseres Bauunternehmers bei der Arbeit an der Lüftungsanlage vorfinden würden – aber: Nüscht is‘!
Sieht aus wie Sonntag Abend. Da war nach uns niemand mehr drin. Und die mittlerweile zwei Mails an unseren Bauleiter Tom blieben auch bislang unbeantwortet. Bis auf den Anruf einer Dame der Baufirma, die MrFlax darüber in Kenntnis setzte, dass der Herr Tom versucht habe, ihn zu erreichen (Wie das? Hat er aus etwa 200 Kilometern Entfernung leise seinen Namen gerufen?) und sich morgen wieder melden würde (Wo ist sein übliches „Yes we can!“? Oder haben wir den Nachsatz „… but we don’t really want to…“ überhört?).
Desweiteren wurde uns mitgeteilt, dass der Installateur am kommenden Dienstag Zeit für uns habe. Klasse! Blöderweise hat da aber niemand von uns Zeit. Und jetzt? Das ist langsam alles etwas erschöpfend. Manchmal habe ich fast den Eindruck, wir sollten vielleicht für die Bauphase unsere Jobs aufgeben, damit wir sofort für jeden Handwerker verfügbar sind, der jederzeit mal kurzfristig vorbei kommen wollen könnte. Sind wir nicht irgendwie Kunden? Und werde ich nicht den ganzen Tag gezwungen, nett und zuvorkommend zu Kunden zu sein? Irgendwas läuft da schief.
Dafür hat mich unterwegs wieder die Supernanny Wallmann böse angeschaut. Beim nächsten Mal muss ich sicher für drei Minuten auf die „stille Treppe“.
Immerhin: Der Innenausbau-Mann, den wir heute getroffen haben, macht einen äußerst guten, aber dafür hochpreisigen Eindruck. MrFlax nennt es nicht hochpreisig, sondern unbezahlbar. Aber das kann und will ich nicht glauben. Besonders gut gefielen mir dessen Nachfragen zu gestalterischen Aspekten beim Einbau meiner (!) Badewanne. Da hat man gleich das Gefühl, der Mann versteht einen.
Und: Anschließend waren wir etwas essen und Innenputzfarben diskutieren. Mit ein wenig Überzeugungsarbeit sollte ich wohl relativ freie Hand haben. Mir wurde lediglich strikt untersagt, kreative Vorschläge für die Innenausstattung des Würfels zu machen. Oder gar ernsthaft umsetzen zu wollen. Aber gut. Damit kann ich leben. Betrete ich dieses Zentrum intellektueller Potenz halt nicht mal zum Bücher abstauben und konzentriere mich einrichtungsmäßig auf den kompletten Rest des Hauses. Falls es irgendwann mal fertig wird…