Jetzt ist es zumindest definitiv: Es geht erst am kommenden Dienstag weiter. Jedenfalls ist das der Stand von heute mittag. Ich werde also keine weiteren sinnlosen Hessenreisen mehr vor der Landtagswahl unternehmen, nur um dann frustriert feststellen zu müssen, dass wieder nichts passiert ist.
Für das kommende Wochenende heißt das, dass wir im Prinzip wieder zwei wertvolle Tage für die Eigenleistung verlieren. Außer Dämmstoffmatten zuschneiden und provisorisch in die Wände stopfen können wir nichts tun. Und selbst das ist ein möglicherweise unsinniges Unterfangen, falls der Elektromann am Dienstag alles wieder entfernen muss, um seine Leitungen verlegen zu können.
Wir sind ärgerlich. O.k. – bei MrFlax trifft es „ärgerlich“ nicht ganz. Er ist etwas jenseits von „ärgerlich“. Irgendwo ganz kurz vor „unbeherrscht“.
Um etwas Schwung in die Sache zu bringen, werde ich gleich mal den Parkettmann anrufen und schauen, ob wenigstens er noch Interesse daran hat, in unserem Haus zu arbeiten. Ich hoffe es sehr. Er wollte im neuen Jahr einen Ortstermin vereinbaren, sich alles ansehen und einen Kostenvoranschlag machen. Estrichtermin war (und ist eigentlich offiziell noch immer) der 12. Februar. Nach der Trocknung könnte dann erst der Fliesen- und anschließend der Parkettmann sein Werk vollbringen. Fragt sich nur, ob der Termin gehalten werden kann, wenn wir jetzt schon wieder ein Wochenende verlieren.
Irgendwie scheinen wir in einer Art Bauphasen-Wüste angekommen zu sein. Kein Wasserloch weit und breit. Nicht mal ein vertrockneter Strauch rollt – wie durch die Geisterstädte im Western – an uns vorbei. Und die Geduld in den Trinkflaschen geht auch langsam zur Neige.
Es ist wirklich ziemlich frustrierend, dass so gar nichts passiert. Außer unseren Beplankungen hat sich jetzt seit dem 5. Dezember nichts mehr getan! Die Arbeiten, die ursprünglich für die zweite Dezemberwoche avisiert waren, gingen sang- und klanglos in den Betriebsferien des Bauunternehmens unter und wurden schließlich auf diese Woche verschoben. Nun ist aber wieder niemand aufgetaucht. Dieser totale Stillstand raubt mir noch den letzten Nerv.
Weitere schlimme Erkenntnis des Tages: In einem Song aus der Liste meiner ewigen Top-50 wird schamlos gelogen.
„Heaven…
Heaven is a place
A place where nothing
Nothing ever happens“ – Talking Heads
Nachtrag um 22:36 Uhr:
Der Parkettmann kommt am Samstag vorbei. Ebenso der dritte Trockenbaumann. Am Dienstag wird es ein Treffen (einen Showdown?) des Bauherren mit Tom, the Builder, geben. Laut Thorsten Schäfer-Gümbel war das „ein guter Tag für Hessen“. Laut der Titanic war das ein guter Tag für Thorsten Schäfer-Gümbel. Lance war mit George in Australien Bier trinken. George war mit Lance in Australien Bier trinken. Bakker bettelt schon mit der zweiten Mail innerhalb von zwei Tagen um Aufmerksamheit. Offensichtlich haben sie ein Problem damit, dass ich mich bisher nur um Ahrens+Sieberz und Gärtner Pötschke gekümmert habe: „Gute Neuigkeiten für Gartenliebhaber! Denn trotz der Kälte können Sie auch im Januar viel Freude an Ihrem Garten haben!“ spricht ja wohl Bände. Keine Sorge, Bakker, zu dir kommen wir auch noch.