„Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld…“
Nachdem ich ja nun so heftig erkrankt bin, begab ich mich auf die verzweifelte Suche nach Heilmitteln und musste dabei feststellen, dass ich Prof. Pink Leun in meinem Artikel Little Shop of Horrors bitteres Unrecht getan habe.
Der Mann heißt nämlich gar nicht – wie fälschlicherweise von Ahrens&Sieberz behauptet – Prof. Pink Lenn, sondern Prof. Pink Leun! Und ich habe ihn gesehen. O.k. – zumindest ein Foto von ihm. Oder zumindest von einem Asiaten, der sein Foto an den Gong verkauft hat, damit es dem Artikel über die Wu-Wei-Zi-Beere etwas mehr Authentizität verleiht. Das ist natürlich der Grund, aus dem der Gong dafür gezahlt hat. Der arme Mann hat sich wahrscheinlich nur auf dieses schmutzige Geschäft eingelassen, weil er damit den drohenden Hungertod seiner Familie verhindern konnte. Die Welt ist schlecht!
Zurück zur Frucht: Die Baumschule Plattner hat sich wirklich Mühe gegeben, alles Verfügbare an „Fakten über die Vitalbeere“ zusammenzutragen. Sensationell!
Man nennt die Superfrucht übrigens in Fachkreisen auch „Fünf-Aroma-Frucht“, weil sie gleichzeitig süß, sauer, salzig, bitter und scharf schmeckt. Und das alles in einer so winzigen Frucht! Außerdem gedeiht sie auch prächtig auf anspruchslosen Böden, rankt sich so durch die Gegend und ist ansonsten wohl mit Selbstbefruchtung beschäftigt.
Es gibt sogar Vorschläge, wie man das Ding zu sich nehmen kann. Der Phantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein: Blätter kauen, Tee aus Blättern, Trieben und trockenen Früchten zubereiten, Saft oder Sirup herstellen, Früchte einwecken oder zu Gelee oder Marmelade verarbeiten, aus den Samen Oel destillieren. Schade, dass man sie nicht noch zu Schnitzeln oder Rollbraten verarbeiten kann, damit man wirklich ein komplettes Drei-Gang-Wu-Wei-Zi-Menue (geschäumtes Wu-Wei-Zi-Süppchen, in Wu-Wei-Zi-Oel angebratenes Wu-Wei-Zi-Schnitzel an Wu-Wei-Zi-Pürree, Wu-Wei-Zi-Sorbet) daraus herstellen kann. Dazu ein oder zwei Gläschen trockenen Wu-Wei-Zi-Weins (zum Dessert dann eine Vitalbeerenauslese) – perfekt!
Desweiteren hatten Ahrens&Sieberz massenhaft Wirkungen unterschlagen. Außer den in meinem o.g. mickrigen Elaborat genannten, kommen nämlich noch folgende hinzu:
Unterdrückung von Husten („Dann nehme ich halt die Kinder und gehe ins Hustenhaus!“)
Reduktion von Transaminase (aaahhh… ja… sicher wichtisch…)
Produktion von Erregungen (jetzt wird es interessant!)
Wässerung der Nieren („Liebling! Kannst du bitte mal die Nieren wässern? Der Rasen ist jetzt fertig.“)
Erhöhung der Yin-Energie (mmmhhh…)
Zusammenziehen geblähter Lungen („Diese Lungenblähungen bringen mich noch um…“)
Produktion von Flüssigkeit (Praktisch! Kann man anschließend zum Nieren wässern verwenden!)
Hemmung von Schweiß und Durchfall (Ah! Meine Nebenwirkungen!!!)
„zieht den Samen zusammen“ (Oops! Ist das sinnvoll? Tut das weh?)
Wie auch immer: Ich glaube, ich bin für die Vitalbeere doch noch nicht krank genug. Ich habe Angst, dass sich meine Lunge zusammenzieht, obwohl sie gar nicht gebläht ist. Und dass die Erhöhung der Yin-Energie in Verbindung mit der Erregungsproduktion nicht wirklich gut für mich ist. Und Flüssigkeiten möchte ich irgendwie auch nicht übermäßig produzieren.
Trotzdem tun mir die Gemeinheiten leid, die ich über die arme, kleine Beere geschrieben habe. Ach was! Mich machen wahrscheinlich nur die Erkältungsbeschwerden weich…