Heute morgen hatte ich aufgrund des Muskelkaters von gestern ziemliche Probleme, aus dem Hochbett zu kommen. Ich glaube fast, ich bin langsam zu alt dafür. Aber die Hochbett-Tage sind ja ohnehin gezählt. Immerhin hatte ich in der Nacht nicht – wie von Max prophezeit – katzenmäßig ein Zelluloseknäuel hochgewürgt.
Im Büro angekommen ereilte mich nach einer Weile ein Anruf des Bauherrn, der bereits um diese frühe Uhrzeit etwas ungehalten war. Die Trockenbauer hatten sich gemeldet, die Arbeit angetreten und wollten ihn darüber in Kenntnis setzen, dass ihnen demnächst die Schrauben ausgingen. Dabei dachten wir eigentlich, dass die vorhandenen eine Weile ausreichen würden. Ein Versuch der telefonischen Kontaktaufnahme mit Tom-yes-we-can!-(but-i-don’t-know-where-i-left-my-phone) schlug fehl, obwohl dieser eigentlich hätte vor Ort sein sollen, um die Elektroarbeiten abzunehmen.
Kurz danach rief er jedoch zurück, um mitzuteilen, dass er „in 13 Minuten“ am Haus sei. Mit dieser exakten Information besserte sich die bauherrliche Laune dann auch gleich wieder etwas. Wir beschlossen, heute Abend einen Blick auf die Ergebnisse des Tages zu riskieren und bei dieser Gelegenheit den Schraubenvorrat aufzustocken.
Zwischenzeitlich orderte ich bei Tchibo zwei Handtuchhalter und zwei Toilettenpapierabroller, was auch mich umgehend in eine deutlich bessere Laune versetzte. Kaufen – wie einfach und doch effektiv! Der Mittelteil des Tages verlief dann ereignislos und langweilig bis nervig.
Um 19:30 Uhr starteten wir die abendliche Besichtigungstour – und siehe da! Es stand noch etwas wirklich Schönes bevor: die Treppe! Sie war da. Montiert. Ebenso das Brüstungsgeländer am Luftraum. Sagenhaft! Die Stufen sind zwar noch behelfsmäßig und werden nach den Bauarbeiten gegen „richtige“ Holzstufen ausgetauscht, aber jetzt hat man doch schon einen Eindruck, wie es nachher aussehen wird. Und vor allem: Baumaterial muss ab morgen nicht mehr zwischen den Zähnen die Leiter hinaufgeschleift werden.
Zudem war in Gäste- und Kinderzimmer bereits einiges beplankt worden. Wir verglichen die Profiarbeit mit unserer eigenen.
Erstaunlicherweise mit dem Ergebnis, dass wir gar nicht so stümperhaft sind, wie wir in frustrierten Momenten befürchtet hatten. Um die Trockenbauer bei Laune zu halten, hinterließen wir ca. 4.500 Schrauben. Viel Spass damit!
Apropos „Trockenbauer“: Sie hatten nebenbei eins unserer Hauptprobleme gelöst. Bei dem heutigen Telefonat mit dem Bauherrn kam die Frage auf, ob sie wohl ihren Pritschenwagen, mit dem das Gerüst transportiert worden war, in dieser Woche vor dem Haus parken dürften. „Ja, aber sicher! Gerne! Am besten das ganze Grundstück entlang!“
Heute abend stand dann auch wirklich nur der Handwerker-Transporter vor der Tür und die Nachbarn hatten mit ihren Kisten den Rückzug auf das freie Eckgrundstück etwas weiter oben an der Straße angetreten. Na also! Geht doch!