Es begab sich einmal vor vielen Jahren in einer beschaulichen bayerischen Gemeinde, dass die Köchin Maria (!) an Karsamstag (!!) einem Sohn das Leben schenkte. Einen Vater dazu gab es selbstverständlich auch. Wir reden ja von Bayern. Also bitte! Sein Name war Joseph (!!!) und er sorgte in dieser bislang ruhigen und wenig kriminellen Gemeinde für Recht und Ordnung.
Joseph und Maria nannten ihren Sohn nicht Jesus, sondern einfallsloserweise auch Joseph. Aber das war zu dieser Zeit nicht unüblich. Als der kleine Joseph älter wurde, war er total stolz darauf, seine Geburt mit Ostern zu verbinden. Und obwohl er die Hitlerjugend und ein Theologiestudium überstand, hatte er offensichtlich nicht den Unterschied zwischen Karsamstag und Ostern begriffen.
Und hier kommt der zweite Theologe ins Spiel: Horst. Nun ja… Nach seiner Eheschließung mit – man glaubt es kaum! – Herlind gebar diese die gemeinsame Tochter Angela. Einige Wochen nach deren Geburt beschlossen die beiden, dass es besser sei, Angela „außer Landes“ zu schaffen und siedelten 1954 in die damalige DDR über. Der Gegenverkehr beim Grenzübertritt irritierte sie dabei keineswegs. Nochmals „Nun ja…“ Brachte ja auch letztendlich nichts – wie die Geschichte zeigt.
Zurück zu Joseph: Er wurde erwachsen. Er wurde erzkonservativ. Er wurde reaktionär. Und er wurde Papst. Viele erwarteten damals, dass es bald mit den Schwulenverbrennungen und den Geschiedenensteinigungen loslegen würde. Nichts dergleichen geschah. Joseph gefiel sich vorerst in der Rolle des katholischen Oberbefehlshabers („Macht“ war schon immer sein Hobby…) und Jugendfreundes („Beee-neee-deeet-tooooo!!!“). Damit hatte schließlich sein völlig überschätzter Vorgänger auch bereits gepunktet und war so eine Art Michael Jackson des Christentums geworden. Nur noch weißer. Doch das genügte Joseph auf Dauer nicht. Er strebte nach Höherem.
Währenddessen wuchs auch Angela auf. In der Uckermarck. „Nun ja…“ zum dritten. Ihre Jugend bestand aus der „Polytechnischen Oberschule“, den Thälmann-Pionieren und der Jugendweihe. Super, Angela! Das alles machte sie nur stärker. Blöd nur: Niemand merkte es. Doch dann nahte ihre große Stunde: die „Wende“. Endlich konnte sie es ihren Eltern mal so richtig zeigen. Sie trat der CDU bei. Hammer! Nachdem sie die feuchte Aussprache Lothar de Maizières relativ schadlos überstanden hatte, geriet sie 1990 direkt in den Fokus eines bekannten pfälzischen Saumagen-Liebhabers.
Von da an ging es steil bergauf. „Frauen und Jugend“ und „Umwelt“ ließ sie mühelos hinter sich, um schließlich Kanzlerin zu werden. Eine ziemlich unbeholfene Bewegungslegasthenikerin in Oliver-Hardy-Gedenkanzügen zwar, aber so lange die „Bild“ dafür sorgte, dass niemand bemerkte, dass es sich nur um eine Wiederauflage von „Des Kaisers neue Kleider“ handelte, lief alles gut. Sie rettete wahlweise den Arbeitsmarkt / das Weltklima / den Kapitalismus – und falls nicht doch irgendwann noch dieses Kind auftaucht, das arglos feststellt, dass „der Kaiser“ ja nackt ist, wird das auch ewig so weitergehen.
So. Nun haben wir aber ein Problem: „Wir sind Kanzlerin!“ UND „Wir sind Papst!“
Und jetzt treffen diese beiden Springer-Superhelden blöderweise aufeinander. Joseph hat in seiner Arroganz ein paar dumme Fehler gemacht. Fehler ist vielleicht übertrieben. O.k. – er hat die Juden, die Muslime, halb Lateinamerika und jeden klardenkenden Menschen gegen sich aufgebracht, aber was macht das schon? Bis dahin war auch soweit noch alles in Ordnung. Batman kam klar. Aber dann…
Catwoman Angie fand eines Morgens, dass sie nun Stellung beziehen müsse. O.k. – sie fand das nicht selbst. Ihre Berater fanden das. Wie immer fand sie das dann auch. Und in gewohnt schlechtem Deutsch rügte sie Batman Joseph öffentlich: „(…) dass es hier keine Leugung geben kann, und dass es hier einen positiven Umgang mit dem Judentum insgesamt geben muss“.
(Regieanweisung: Hier dürfen sich gerne alle Germanisten und die es werden wollen oder wollten einmal kurz übergeben)
Joseph fand das nun gar nicht witzig und bekam unter seiner Tiara ein ziemlich rotes Köpfchen. Da konnte nur noch einer helfen: Roland Kotz-Koch und seine lässischen Freunde(<- Youtube-Link! Zum Aktivieren des Videos musst du den Link an klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.).
Leider hatte er gerade keine Zeit, da er mit wichtigerem befasst war. Hessen brauchte dringend eine Regierung. Gut. Dann blieb nur eine: Friede Springer!
Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn Batmann Joseph in der „Bild“ zu Catwoman Angie sagt: „Du mich auch!“