Die neue Hitliste der beliebtesten Vornamen für 2008 ist gerade von der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ veröffentlicht worden. Meine schwangere Kollegin hat sie sich angesehen, da bei der Auswahl des Vornamens das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Maximilian und Sophie bzw. Sofie liegen vorne. Leon, Spitzenreiter 2007, hat zwei Plätze verloren. Meistens fällt einem ja eine Person zu dem betreffenden Namen ein, die dann eine Assoziation auslöst, die angenehm oder eher unangenehm ist. Auch in diesem Falle ist das so.
Bei Leon höre ich immer ein dumpfes „Plopp!“, weil ein Kind gleichen Namens eine Weile mit Max zusammen in einem Team spielte und eines schönen Sommertages einen furchtbaren Trainingsunfall hatte. Das Geräusch eines auf einen Kinderkopf treffenden Alu-Bats werde ich wohl für immer mit diesem Namen verbinden. Autsch!
Max heißt übrigens Max und nicht Maximilian. Keine Top-Platzierung also.
Die gesamten TopTen kommen einem sehr bekannt vor. Die hört man ja desöfteren, wenn Leute mit kleinen Kindern versuchen, diese an der Supermarktkasse zum Schweigen zu bringen. Und es sind auch die Namen, die man permanent an den Heckscheiben vor einem fahrender Familienkutschen lesen kann.
Manchmal denke ich, das man je nach Namenswahl dem Auto damit keinen Gefallen getan hat. Und oft auch dem Kind nicht. Die Vornamen dienen offensichtlich nicht nur dazu, den Nachwuchs einfacher vom Spielplatz ins Haus rufen zu können, sondern offensichtlich mehr der Selbstdarstellung der Eltern. Bisweilen treibt das wahrhaft seltsame Blüten. Und so einfach wird man seinen Namen ja auch nicht mehr los. Zumindest nicht den Vornamen. Der klebt in der Regel ja ein Leben lang an einem. Da kann nicht mal die plastische Chirurgie helfen.
Vielleicht wäre der „Faces and Names“-Vorschlag von der grandiosen „Songs for Drella“-Platte der Herren Reed und Cale doch ideal:
„Faces and names, I wish they were the same
Faces and names only cause trouble for me
Faces and names
If we all looked the same and we all had the same name
I wouldn’t be jealous of you or you jealous of me
Faces and names (…)
Faces and names, to me they’re all the same
If I looked like you and you looked like me
There’d be less trouble you see
Faces and names, I wish they’d go away
I’d disappear into that wall and never talk
Faces and names“ – Lou Reed
Die Gefahr, voll daneben zu langen, ist recht groß, aber nur wenige Eltern scheinen sie zu fürchten. Wie sonst käme es zu Konstrukten wie beispielsweise „Cheyenne Savannah“? Wie damit leben? Welcher Nachname könnte dazu passen? Müller? Mayer? Schmitz?
Apropos „für immer“: Der Estrich! Der Bauherr hat heute einen Kondenstrockner zu unserer Unterstützung gemietet. Da muss lediglich der Auffangbehälter regelmäßig (anfangs täglich) geleert und dabei einmal stoßgelüftet werden. Das sollte möglich sein. Und die Trocknung scheint dadurch auch beschleunigt zu werden. Das würde unser Fliesenproblem in Küche, HWR und Technikraum lösen. Die könnten dann nämlich gleichzeitig verlegt werden, bevor die THZ aufgestellt werden kann.
Braucht der Estrich nur noch einen Namen. Vielleicht Floyd? Der war durch beständiges Trinkflaschen-über-den-Kopf-schütten mindestens genauso aufgeweicht, als er 2006 von St.-Jean-de-Maurienne nach Morzine geradelt ist.
Ouch! Da ist ein massiver Schaden vorprogrammiert. Besser Andreas. Der kriegt nur Haarrisse. :fg:
Und danke für den Link. Zonis, die ihre Jungen Jason nennen… jetzt hab‘ ich Angst. X(
hessen nennen ihre kinder immerhin „aya amalswintha tecumapease“ und „victor cionaodh
tecumseh“ – das hat stil 😀