Vom morgendlichen Baumarkt-Shopping brachte mir der Bauherr ein ganz besonderes Geschenk mit: grünes Feuchtraum-Uniflott! Da war die Freude groß…
Das war aber noch nicht alles. Er schleppte gleich sackweise des grünen Uniflotts weißen Bruder an. Desweiteren einige Säcke PCI nanolight und nanofug in verschiedenen Grautönen. Die Vorbereitungen für Lubors Großangriff auf unsere Wände und Böden sind also erledigt.
So langsam wird es auch Zeit, dass jemand sich der Spachtelsache annimmt, der etwas davon versteht. Nachdem es gestern in der Ankleide ja etwas besser gelaufen ist, war der heutige kotzgrüne Einsatz im großen Bad wieder ein echter mentaler Tiefschlag.
Zuerst allerdings verpasste ich der Ankleide einen zweiten Spachtelgang, der auch einigermaßen anständig verlief. Vielleicht denkt man das aber auch nur, weil in den Raum ja kein Tageslicht fällt, das die ganze Abscheulichkeit meines Tuns offenbaren könnte. Wie auch immer – ich war einigermaßen zufrieden.
Beim Anrühren meines OP-grünen Schwabbelfreundes unterlief mir dann allerdings gleich wieder der Anfängerfehler von vorgestern: Der Kram war zu flüssig. Davon ließ ich mich natürlich nicht beeindrucken. Fest wird es schließlich von selbst. Dachte ich. Falsch gedacht. Nach einer Weile schwabbelte ich halt die Wand damit ein, weil ich keine Lust mehr hatte, noch länger zu warten, und mich nicht traute, einfach noch mehr Pulver in die Pampe zu rühren.
Während des Spachtelns wurde es dann auch ein wenig zäher, aber ideal war es nicht. Wahnsinnig viel war es gottlob aber auch nicht. Für eine der kurzen Wände, ein Stück der langen Fensterwand und die gesamten Schraubenlöcher des Badezimmers reichte es trotzdem. Die große Enttäuschung: Nach dem Trocknen wird es fast wieder weiß! Aber im Prinzip ist das ja alles nicht weiter schlimm, denn keines Menschen Auge wird meine Schande je erblicken, da ja das Bad komplett gefliest werden wird.
Da uns durch die Terrassenpausen der vergangenen Schönwettertage das alkoholfreie Bier ausgegangen war, musste noch für Nachschub gesorgt werden. Wir besorgten gleich noch ein paar essbare Dinge und hielten ein Picknick hinter dem Haus in der Sonne ab. Und das Beste: Von dort aus sah man meine Spachtelnähte nicht.
Nach ein paar Tagen talentfreien Schaffensrausches habe ich für mich beschlossen, dass es endgültig an der Zeit ist, es aufzugeben, und mich fortan Dingen zuzuwenden, die weniger am Ego kratzen. Es gibt ja auch Tätigkeiten, die mir deutlich besser liegen und deren Ergebnisse sich wirklich sehen lassen können. Spachtel, Eimer und Pinsel auswaschen zum Beispiel. Oder auch lüften. Darin bin ich echt gut. Ich kann sogar stoßlüften. Hey! Das Leben ist schön! Und wie wir alle wissen, ist am Ende des Lichts immer ein Tunnel.