Nach Einverleibung eines 500-Milliliter-Bechers vom Bauherrn spendierten Zitronensorbets fühle ich mich nun in der Lage der Welt kund zu tun, dass geradezu Unglaubliches geschehen ist: Ich tippe diesen Text vom Haus aus. Genauer gesagt steht des Bauherrn Laptop auf der Küchenarbeitsplatte. Sensationell! Unser Telefonanschluss funktioniert!
Wahrscheinlich funktioniert alles aber nur deswegen, weil wir das vom Elektriker installierte Netzwerk erstmal umgangen haben und direkt an der Telefondose hängen. Ob die restlichen Verkabelungen jemals funktionieren werden, steht in den Sternen.
Apropos „Elektriker“: Der war heute zur Abnahme da. Leider mussten wir ihn auf den noch fehlenden Raffstoresteuerungsrahmen im Max-Zimmer hinweisen. Zudem wurde die Steckdosen-Misere im oberen Bad bislang nicht korrigiert, was aber in der kommenden Woche passieren soll. An unserem einzigen Schalter mit rotem Funktionslämpchen leuchtet das Lämpchen leider in keiner Stellung uns muss ausgetauscht werden. Der Schaltschrank wurde beschriftet. Beim Patchfeld namens „Telegärtner“ (passt ja hervorragend zu den grünen Datenkabeln!) fehlt die Beschriftung noch.
Die Garderobenlampe habe ich eben bereits angebracht. Da der Bauherr – im Gegensatz zu mir – ein Gehirn hat, hatte er daran gedacht, das Schraubhakensortiment einzupacken. Danke!
Jetzt steht er im Luftraum auf der Leiter und rollt Lack auf die Brüstungsgeländerbefestigung. Über die Farbwahl haben wir eben bereits hinreichend diskutiert. Eine einhellige Meinung scheint nicht in Sicht zu sein. Er findet es gut (Klar! Er hat ja auch den Lack ausgesucht!) und mir ist es deutlich zu hell (Warum habe ich nicht den Lack ausgesucht? Mist!). Aus meiner Sicht ist in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Zehn Minuten später: Aus des Bauherren Sicht ist in dieser Sache das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. Wir werden uns Alternativen ansehen. Er musste sich wohl meiner stichhaltigen Argumentation beugen. Man könnte auch sagen: Er kapitulierte vor meinem messerscharfen Verstand… Vermutlich ist das aber auch nur das, was ich gerne glauben würde. Am Ende hat er einfach keine Lust auf tagelange Diskussionen. Auch gut. Das Ergebnis ist das gleiche.
Desweiteren wurden in Hinsicht auf die am kommenden Mittwoch zu erwartende Innentüren-Montage Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um ein ähnliches Debakel wie bei der Haustür zu vermeiden. Es wurde eine Reihe von Türstoppern angeschafft. Weitere Löcher in den Wänden brauchen wir jetzt wirklich nicht. Außerdem hat mir der Bauherr vom Einkaufen ein hübsches Geschenk mitgebracht. Nein! Sogar zwei hübsche Geschenke.
Meine Unzufriedenheit mit dem „emsal“ Parkettpflege-Produkt führte dazu, dass er mir ein Konkurrenzerzeugnis von „Johnson“ (pronto Holzreiniger) mitbrachte. Und gleich noch eine Möbelpolitur der gleichen Marke drauflegte. Daaaaanke! Das froschige Mainzer Markenprodukt hinterließ jedenfalls regelmäßig alles andere als den berühmten streifenfreien Glanz. Nach Trocknung war der Boden immer total matt und streifig. Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob das an meiner Unfähigkeit gescheit zu putzen, oder am Reinigungsmittel liegt!
So. Und jetzt schaue ich mal, ob ich irgendein brauchbares Artikelfoto auf dem Laptop oder in den Fotoordnern finde, und dann ist Schluss mit der Liveberichterstattung. Nur mit Eisessen und Schwatzen wird das hier nicht fertig, Flax!
Nachtrag von 23:49 Uhr: Wir haben anschließend noch das erste Würfelregal befestigt, für das allerdings vorab bei Obi noch neue (breitere) Bretter beschafft werden mussten, um nicht wertvollen Bücherstauraum in der Nische neben der Würfeltür zu vergeuden. Thomas Bernhard wurde zum Maßnehmen bei der Verteilung der Regalbretter mißbraucht, aber am Ende sah es echt ganz gut aus. Morgen wollen wir wirklich früh weitermachen, um einen möglichst großen Teil des Würfel zu sortieren, einzuräumen und frei zu bekommen.