Auf die Gelegenheit, den folgenden Songtext zu zitieren, warte ich nun seit mindestens Januar. Da bin ich mal eine Weile mit einer gemischten Billy-Bragg-CD zwischen Mainz und dem Haus hin- und hergefahren. Auf der CD gab es die Bragg-Version eines Pete-Seeger-Songs und ich dachte immer: „Wenn die Türen kommen, ist das Lied fällig!“ Jetzt ist es soweit: Die Türen sind da!
„What is a room without a door
Which sometimes locks or stands ajar?
What is a room without a wall
To keep out sight and sound from all?“
Der Bauherr hatte den Zargeneinbau bereits während seines Gesprächs mit Tom-the-Builder um 7:30 Uhr live miterleben können. Gegen Mittag erstattete er telefonisch Bericht. Alle noch ausstehenden Arbeiten wurden besprochen. Der Wolfitekt war ebenfalls anwesend und versuchte sich mal wieder in ausschweifenden, bauästhetischen Betrachtungen. Insgesamt wurde jedoch alles zur allgemeinen Zufriedenheit geklärt.
„And dwellers in each room should have
The right to choose their own design
And color schemes to suit their choice
Though differing from mine“
Der Türeneinbau wird morgen beendet sein. Dann kann endlich jeder mit seiner Tür tun, was er will: anlehnen, abschließen, zuknallen. O.k. – fast alles. Oder auch: alles außer eintreten und aufbrechen.
„And see that all are free to know,
see that all are free to grow
And free to open or to close,
the door of their own rooms“
Nach der Arbeit wollte ich mir unbedingt ein Bild vom Stand der Dinge verschaffen. Da ich sowieso mit Max zur Gemeindeverwaltung musste, um seinen Personalausweis verloren zu melden und einen neuen zu beantragen, ließ sich das bequem vereinbaren. Leider gestaltete sich die Beantragung des neuen Ausweises umständlicher als gedacht. Uns fehlte blöderweise die zwingend erforderliche Geburtsurkunde. Dann nehmen wir halt in der nächsten Woche einen neuen Anlauf. Mit Geburtsurkunde.
Im Haus waren wir dann anschließend wirklich erstaunt, was ein paar Türen doch ausmachen können. Wirklich mal wieder eine Arbeit mit einem sehr extremen Effekt! Momentan klemmen zwischen den Zargen noch Latten, aber die werden sicher morgen entfernt werden. Wenn jetzt alles etwas aufgeräumter und sortierter wäre, könnte man fast meinen, dass es sich um einen ordentlichen Haushalt handeln könnte.
Außer den ebenfalls heute montierten Lüftungsabdeckungen fanden wir im Wohnzimmer ein wirklich riesiges Paket vor, das die Handwerker entgegengenommen hatten. Nach dem Öffnen des monströsen Kartons fanden sich darin Verpackungsmaterial und ein weiterer, etwas kleinerer Karton, in dem sich ebenfalls ein wieder etwas kleinerer Karton befand. Der trug allerdings einen „DeLonghi“-Schriftzug und im Inneren befand sich ein Kaffee-Vollautomat! Der Hausherr ist wirklich gut zu uns.
Am Telefon erklärte er das Maschinchen dann zu meinem – etwas verfrühten – Geburtstagsgeschenk. Prima! Und das, obwohl wir eigentlich vereinbart hatten, uns gegenseitig nichts zu schenken. Er hat mich jetzt zum zweiten Mal ausgetrickst. Verdammt! Dass er kurz vor mir Geburtstag hat, wird ihm im kommenden Jahr nichts mehr bringen. Nochmal falle ich darauf nicht herein! *grrrr*
Der Herr Max half dann noch, die auf der Rückbank platzierten Bücherkisten ins Haus zu transportieren. Und das war es auch schon für heute. Vielleicht packe ich noch ein wenig weiter ein…
Wenn hier schon verfrühte Geburtstagsgeschenke verteilt werden, dann spendiere ich dir noch einen Türen-Song:
John Cale
Strange times in Hühnerhausen when people pull down their shades
And its easy enough for us to look at each other and wonder why
We were to blame
Blame comes remorselessly transfixed
Like the sound of slamming doors
And doors have doors have doors have doors have doors
Like companions have pets they sleep in each others mattresses
Like maggots in despair
And bleed in each others nests and make a mess of each others snares
Strange times in Hühnerhausen
Strange times
They make some striking couples
They make some frustration of the call
And only those who are satisfied by friendship would even pay
Attention to it all
It comes like mail or telegrams
It comes expectant as a widow in heat as a widow in the searing heat
And that contentment of depression that delivers most of the time
But cannot help the styling of the horns in the shape of gargoyle
Broken prints savage fingers
Undertaken catamaran
Strange times in Hühnerhausen
Weve turned our back on it once before
And we can hear from across the waters what damage it will cause us
And you can smash once more
And they can smash once more
But I dont think anybody wants to smash anymore
danke! aber bitte nicht verfrüht gratulieren ^^
prinzipiell hätte man ja auch einen „doors“-song nehmen können 😀
Oder für deinen arg gebeutelten Hühnerhund einen anderen Cale-Song:
Listen for the slamming doors
Listen on the ship to shore
Listen hard
Everytime the dogs bark
mein süßer, kleiner kampfhund hat immerhin gestern tapfer einer vollen troll-breitseite standgehalten. und ohne seinen selbstlosen einsatz hätten wir unsterbliche preziosen der deutschen
sprache wie diese niemals kennengelernt:
„Menschenverachtende Entgleisungen, wie das Verspotten eines ehemals kranken Menschen, der durch den Krebs einen Teil des Heiligsten seines Körpers verloren hat, sind dagegen willkommen“
danke, piti! braaaaaaav!!! =)