Heute werden wir zum erstenmal im Haus übernachten. Momentan kommt mir das noch ein wenig vor wie eine improvisierte Pyjamaparty. Die nötigsten Dinge habe ich eben schon ins Auto gepackt. Ich werde nach meiner Ankunft noch ein wenig putzen und aufräumen, bevor der Bauherr von der Arbeit kommt.
Und vor allem: Nach 15 Jahren bin ich plötzlich woanders „zu Hause“ als in dieser Wohnung. Als ich hier eingezogen bin, war Max nicht mal drei Jahre alt. Schon seit einiger Zeit platzt hier eigentlich alles aus den Nähten. Allein mit einem kleinen Kind war das optimal. Mit einem fast erwachsenen „Kind“ jedoch, das sein eigenes Zimmer nur zum Schlafen nutzt und den Rest des Tages in meinem kombinierten Wohn- und Schlafzimmer verbringt, kann schnell mal Platzangst aufkommen. Und wir wissen, wie derartiges im Tierreich endet: Kannibalismus!
Zeit also, die Wohnung zu verlassen, bevor wir uns gegenseitig zu Abend verspeisen. Trotzdem ist es ein bißchen merkwürdig, nach so langer Zeit zu gehen.
„It’s quiet now
And what it brings
Is everything.
Comes calling back
A brilliant night
I’m still awake.
I looked ahead
I’m sure I saw you there“ – REM: „Leaving New York“
Andererseits ist es natürlich aufregend, endlich im neuen Haus „anzukommen“. Monate voller Blut, Schweiß und Tränen nähern sich ihrem Ende. Wir haben uns durch Zellulosematten, OSB-Platten und Gipskartons geschnitten, gesägt, geschraubt und geschlitzt. Wir haben gefroren und geschwitzt, sind irgendwann von Kinderglühwein zu alkoholfreiem Bier übergewechselt. Es wurde geflucht und gelacht, wir haben schreckliche Radioprogramme überlebt und hochkomplizierte Möbelaufbauanleitungen bezwungen.
Fertig sind wir bei weitem noch nicht, aber das wird schon noch alles nach und nach werden. Heute ist jedenfalls ein Abend zum Feiern. Ich habe eine Flasche gut gekühlten Winzersekt im Handgepäck, der schon seit letzten Herbst auf einen würdigen Anlass wartet.
„So I’m moving to New York
‚Cos I’ve got problems with my sleep
And we’re not the same
And I will wear that on my sleeve
So I’m moving to New York
‚Cos I’ve got issues with my sleep
Looks like Christmas came early
Christmas came early for me“ – The Wombats: „Moving to New York“
So. Ich starte dann mal durch und werde morgen berichten. Was man in der ersten Nacht träumt, geht ja bekanntermaßen in Erfüllung. Natürlich nur, wenn es etwas Gutes ist.
Alles Gute im neuen Zuhause!
… da fehlt ja schon wieder die sicher verfasste antwort… *grübel*
„danke!“ jedenfalls 😀
Schlaf gut, Flaxi. Und träum was Schönes.
Und guck vorher besser noch, ob es sich um _hessischen_ Winzersekt handelt. Obwohl: als certified Hessin solltest du jetzt gegen das Zeug immun sein. ^^
ab mittwoch nur noch äppeler! 😀
danke! =)