Hello, Rheingau-Taunus-Kreis!
Nach der Arbeit trafen Max und ich uns in der alten Wohnung. Ich räumte mein Zimmer komplett und schrubbte zwei Stunden lang die – teils abgehängten – Küchenschränke, den Backofen, den Dunstabzug etc., weil morgen mein zukünftiger Ex-Nachbar aus dem ersten Stock eben diese abbauen und bei sich aufstellen möchte.
Er bekommt sie geschenkt. Ich bin froh, dass er sie selbst abbaut und transportiert. Das hat uns eine Menge Arbeit erspart. Außerdem ist es ja auch schön, dass sie noch einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden, statt auf der Straße zu landen.
Währenddessen spachtelte mein Nachmieter, den ich heute kennenlernen durfte, in mühevoller Kleinarbeit die Tapeten in meinem Ex-Zimmer von der Wand. Darunter sah es wenig schön aus. Da hatten wohl schon diverse Vormieter gespachtelt, geschludert, gefummelt und gepfuscht. Diese Neustadt-Nachkriegsbauten stecken halt voller Überraschungen.
So kann es passieren, dass man sich an einer Stelle stundenlang verzweifelt, aber ergebnislos müht, einen Nagel in die Wand zu schlagen. Nachdem man sich irgendwann schweren Herzens die Sinnlosigkeit dieses Unterfangen eingestanden hat und es zwei Zentimeter weiter links oder rechts versucht, tut sich meist ein an einen Krater erinnernder Höllenschlund auf, und man muss feststellen, dass ein kleiner Nagel einen ganz beachtlichen Flurschaden anrichten kann. Danke auch, Trümmerfrauen!
Jedenfalls war am Ende die Küche bereit, das Stockwerk zu wechseln, und der Bauherr unterdessen am Ort des Geschehens eingetroffen und willens, eine weitere Ladung Umzugskartons nach Hessen zu verfrachten. Mit zwei voll beladenen Autos starteten wir durch, um später zum Transport zweier weiterer Ladungen zurückzukehren. Und da war dann auch endlich alles aus der Wohnung entfernt, das mit ins Haus sollte.
Die Abfahrt hatte etwas Endgültiges. Aber auch etwas von Ballast abwerfen. Jetzt noch der Keller und die Bodenbeläge – und dann war es das.
„And now, the end is near;
And so I face the final curtain.
My friend, I’ll say it clear,
I’ll state my case, of which I’m certain.“ – Frank Sinatra