Heute hat es mal wieder einfach gepasst. Nachdem ich seit zwei Tagen diese blöden Ivar-Steckdinger suche und einfach nicht finden kann, war der „Ikea“-Kundendienst heute mein Ziel. Nach längeren Überlegungen hatten wir uns für den OG-Flur noch zu einer Malm-Kommode durchgerungen, so dass sich die Fahrt dann auch lohnte.
Max wurde als Schlepper rekrutiert und los ging es. Der Bauherr räumte derweil weiter im Würfel herum. Die Bücherkisten liegen mittlerweile fast samt und sonders gefaltet vor dem Haus und harren ihres Abtransports zur Deponie.
Das blöde Kommodendings war wirklich extrem unhandlich und schwer. Wie gut, dass Max dabei war, der dem Packstück zeigte, wer der Herr im Möbelhaus ist. Im Vorbeigehen bekam er zum Dank eine Stehleuchte spendiert, die er neben seinem Bett postieren will. Der nächtliche Weg zum Lichtschalter im schlaftrunkenen Zustand scheint auf Dauer doch etwas über seine Kräfte zu gehen. Beim Aufladen der Kommode zeigte sich dann wieder, wie gut es doch für Heranwachsende ist, wenn sie ordentlich zu essen bekommen und in Sportvereinen angemeldet sind. Schwupp! – lag das Ding auf dem Wagen. Schwupp! – im Kofferraum.
Was wir ebenfalls fanden, waren Sitzkissen für die Esszimmerstühle. In beige und ganz schlicht. Passen gut zum Banksitzpolster und werden ihren Zweck erstmal erfüllen. Zuletzt ging es zum Reklamations- und Rückgabeschalter. Dort war ziemlich viel los. Wir zogen die Nummer 44, während gerade auf die Wünsche der Nummer 32 eingegangen wurde. Auf dem Nummernzettel stand, dass man sich bei mehr als neun Minuten Wartezeit ein Erfrischungsgetränk abholen könne. Wir sahen auf die Uhr – und rechneten die uns zustehenden Erfrischungsgetränke aus. Kurz bevor wir zu dem Ergebnis kamen, dass wir jetzt legitime Besitzer des kompletten Automaten seien, kamen wir doch noch dran.
Der Herr am Schalter war ausgesprochen nett und sichtlich erleichtert, dass wir nicht reklamieren, sondern nur um Ersatzteile bitten wollten. „Wieviele brauchen Sie denn?“ – „So ungefähr fünfzig Stück…“ Mit den Worten „Prima. Ich kann nur gerade nicht so gut zählen…“ entfernte er sich. Zurück kam er mit einem Beutel, den er mir feierlich überreichte. „Das müssten mindestens fünfzig sein. Bitte entschuldigen Sie die Wartezeit. Einen schönen Tag noch!“ Geld wollte er keins. Und die Tüte war ziemlich schwer. Deutlich schwerer als „fünfzig“ jedenfalls. Im Auto zählte Max nach. Es waren genau 192 Stück. Die sollten ausreichen. Auch für nachfolgende Generationen mit Konzentrationsproblemen und Umzugschaos.
Zurück zu Hause begrüßte mich der Bauherr mit einem fröhlichen „Schau‘ mal in die Küche!“ Ich tat wie mir geheißen. Und da stand ein herrlicher Strauß gelber Rosen auf der Arbeitsplatte. Mit einer Karte und guten Wünschen zum Einzug. Nochmals vielen Dank an Bine, Ralli und Felix! Die Rosen sind nach Räumung des Esstischs eben ins Esszimmer umgezogen und machen sich auf der Grasdecke wirklich prächtig.
Bis dahin war der Tag also äußerst zufriedenstellend verlaufen. Und es ging so weiter. Der Kommodenaufbau kostete mich zwar einiges an Schweiß und Zeit, aber dafür ist jetzt die Ecke vor Max‘ Zimmer wirklich optimal ausgenutzt. Das sollte nochmals einiges an Stauraum bringen.
Der Rest des Tages verging mit einer Mischung aus putzen, aufräumen und Socken sortieren. O.k. – das Kochen habe ich vergessen. Der Bauherr kredenzte uns eine köstliche Tomatensuppe und ich steuerte eine Art griechische Bruschetta mit Tomaten, Paprika, Zucchini und Schafskäse bei,
Und eben kam dann noch der zweite Duschabtrennungsmann, um die Duschen zu vermessen und ein Angebot abzugeben. Seine Vorschläge gefielen, sein Preis ebenfalls, und er machte zudem einen außerordentlich netten und zuverlässigen Eindruck. Ich denke mal, dass die Entscheidung gefallen ist. Lieferzeit wären dann ca. zwei Wochen. Wir könnten also gegen Urlaubsende duschen, ohne das komplette Bad unter Wasser zu setzen.
Und bevor jetzt doch noch etwas schiefgehen kann, läute ich mal lieber den Feierabend ein. Man muss sein Schicksal ja nicht herausfordern!