Und dieses Wasser plätscherte heute den kompletten Tag vor sich hin. Heute morgen, als ich das Haus verließ, regnete es heftig. Zwischendurch war es etwas nieseliger. Nachmittags kamen Wassermassen herunter, als ob es kein Morgen gäbe. Und jetzt plätschert es wieder so vor sich hin.
Das hat natürlich den unschätzbaren Vorteil, dass die manuelle Flachdachbewässerung sich erstmal wieder erledigt hat, allerdings auch den Nachteil, dass sich auf unserem lehmigen Boden sofort das Wasser staut und die Pfützen selbst bei schönem Wetter tagelang nicht austrocknen. Was wiederum bedeutet, dass man Tag für Tag mit angeschnuddelten Schuhen im Büro erscheint – wenn man morgens nicht einen komplizierten Slalom von der Haustür zur Autotür absolvieren will.
„Well the rain falls down without my help I’m afraid
And my lawn gets wet though I’ve withheld my consent
When this grey world crumbles like a cake
I’ll be hanging from the hope
That I’ll never see that recipe again…“
Gegen den Dauerregen half nur eins: Panikkauf bei Aldi Süd! Da gab es nämlich heute Blumenzwiebeln im Angebot. Und ich habe mich mit reichlich Frühblühern und ähnlichem eingedeckt, die sofort nach Aufbringen des Mutterbodens und Ordnen des Grundstücks durch einen Gartenbaubetrieb mittels meiner unerbittlichen Bauherrinnenhände im Boden versenkt werden, um anschließend Wochen später frühlingsstimmungsspendend durch Schneereste brechen zu dürfen. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt!
„… As I walk, I think about a new way to walk
As I think, I’m using up the time left to think
And this train keep rolling off the track
Trying to act like something else
Trying to go where it’s been uninvited…“
Apropos „the sound upon the roof is only water“: Hat eigentlich niemand das tolle Ulle-Interview in der Ostsee-Zeitung gelesen?! Nicht mal Stanni und Peffi?!?! Oder kam tatsächlich so etwas wie Scham auf, als es darum ging, den Link zu posten? Das würde mich allerdings sehr wundern…
Um es vorweg zu nehmen: Sehr interessant ist vor allem folgender Nachsatz: „Anmerkung der Redaktion: Jan Ullrich äußerte sich in dem Interview auch umfangreich zu den Dopingvorwürfen gegen ihn. Er zog seine Aussagen jedoch kurz vor der Veröffentlichung zurück.“ Der steht ganz unten. Am Ende des Textes. Und man findet ihn nur, wenn man den ganzen Schwachsinn vorher unbeschadet überstanden hat.
Schwachsinn wie diesen: „OZ: Fühlten Sie denn nach Ihrem Rücktritt 2007 auch den Drang, noch einmal zurückzukehren? Ullrich: Gar nicht. Null. Ich hätte noch mal in die Hölle zurück müssen, aus der ich raus bin.“ Hölle, Hölle, Hölle…Kurz danach lässt er sich darüber aus, wie toll es ist, sich um seinen Sohn kümmern zu können, und wie leid ihm Väter tun, die das nicht können. Schon mal darüber nachgedacht, dass die „Hölle“ das erst möglich gemacht hat? Andere Väter müssen arbeiten…
Wenn ich solche Sätze lese, würde ich am liebsten an den Bodensee fahren und persönlich das Geld für die beiden Jan-Ullrich-Tassen zurückfordern, die ich in einem Anfall geistiger Übernachtung käuflich erworben habe. Und das in einer Zeit, in der ich alleinerziehend Vollzeit arbeiten musste, um mein Kind ernähren – und u.a. auch die blöden Tassen bezahlen – zu können! Und dabei habe ich nicht mal erwähnt, wie ich alljährlich im Juli den Hohn und Spott meiner Kollegen lächelnd bei einem Schluck Kaffee aus der dämlichen Tasse ertragen habe, weil der feine Herr es selbst mit den kostspieligsten „Trainingsplänen“ und den besten Preparatores nicht geschafft hat, das One-Egg-Wonder aus Texas auch nur einmal zu besiegen. Im Prinzip wäre man ja wirklich bereit, ihm vieles zu verzeihen – aber das? Niemals!
„Bei uns steht man nicht hinter den Leuten, die viel fürs Land getan haben. Dafür bekomme ich jetzt Fanbriefe — so viele, das glaubt man nicht. Ich heule bei jedem Fanbrief. Was die Leute mir schreiben, wie viel ich ihnen gegeben habe, das geht mir echt nah.“ Wie meinen?! „Fürs Land getan…“?! „Wieviel ich ihnen gegeben habe…“?! In Takka-Tukka-Land scheint es ja echt super zu sein! Ich will auch mein eigenes Paralleluniversum!!!
Ach, was soll’s! Ich hab‘ ja seit heute meine Narzissen, Krokanten und Tulpen!
„… So, I’m rattling the bars around this drink tank
Discreetly I should pour through the keyhole or evaporate completely
But there’d be no percentage, and there’d be no proof
And the sound upon the roof is only water
And the rain falls down without my help I’m afraid
And my lawn gets wet though I’ve withheld my consent
When this grey world crumbles like a cake
I’ll be hanging from the hope
That I’ll never see that recipe again“ – They might be giants
Anmerkung der Redaktion: MrsFlax äußerte sich in diesem Blogpost auch umfangreich zu den Brombeerlikörvorwürfen gegen sie. Sie zog ihre Aussagen jedoch kurz vor der Veröffentlichung zurück.