Beim Verlassen des Hauses heute morgen um kurz vor sieben begegnete Max bereits den Tiefbauern, die sich in aller Herrgottsfrühe ans Werk machten. Dass das nicht ganz freiwillig geschah, erfuhr ich erst später.
Als wir gegen 14 Uhr nach Hause kamen, war bis auf den Carport alles fertig. Nahezu das gesamte Grundstück war eingeebnet. Der Terrassen- und Stellplatzbereich waren geschottert und verdichtet. Die Tiefbau-Jungs warteten gerade auf die nächste Lkw-Ladung Material für den Carportbereich.
Ich wurde herumgeführt und man erläuterte mir, was denn abgesehen vom Offensichtlichen noch alles passiert war. Unsere von den heftigen Regengüssen vom Wochenanfang bis zum Überlaufen gefüllte Zisterne war leergepumpt worden, um den Punkt „Beruhigten Zulauf montieren, Zisterne reinigen und Filter montieren“ abhaken zu können. Ebenso waren die Punkte „Schachtsohle des Revisionsschachts säubern, da verschlammt, und Sohle ausbetonieren“ und „Grundleitungsanschlüsse Regenentwässerung herstellen“ erledigt. Die etwas schief sitzenden Regenrinnen waren zudem allesamt begradigt worden. Zusätzlich zu „Sperranstrich im Sockelbereich Terrasse anbringen“ hatte man eine Schicht Dachpappe angebracht – sozusagen als Zusatzsicherung.
Außerdem ist der Betonberg nicht nur weggeschoben wie gestern, sondern komplett entfernt worden. An seiner Stelle haben wir jetzt zwei ordentlich geschotterte Stellplätze. So wie es ausschaut, fallen die Kanaldeckel ungefähr auf die Höhe der geplanten Rhododendronhecke. Prima! Damit sollten sie einigermaßen zu kaschieren sein.
Vor der Haustür war ebenfalls Schotter verteilt und verdichtet worden. Die Bereiche, die später nicht gepflastert werden sollen, waren dabei ausgespart worden bzw. nur leicht geschottert und nicht verdichtet.
Während die Jungs weiter auf den Lkw warteten, drängte ich ihnen Kaffee auf, was sie etwas gesprächiger machte. Sie erzählten, dass sie einen schrecklichen Abend und einen noch übleren Morgen gehabt hatten. Ihre Firma hatte sie in einer Privatpension in der Nähe einquartiert. Wegen der IAA in Frankfurt waren wohl kurz vor knapp alle erträglichen Übernachtungsmöglichkeiten bereits belegt gewesen.
Das gebuchte Zimmer war großzügig mit defekten Möbeln ausgestattet und hatte nicht mal einen Fernseher, was wohl für besondere Freude sorgte. Da das Haus mitten im Ort lag, hatte man ein Problem, den Lastwagen irgendwo in der Nähe abstellen zu können. Kurzerhand wurde er auf einem größeren Platz untergebracht. Um 5:30 Uhr klingelte dann das Handy. Chefanruf! Das Ordnungsamt hatte ihn angerufen, da der Lkw mitten auf dem Marktplatz stand, auf dem freitags der Wochenmarkt stattfindet. So fanden sich die Beiden um 6 Uhr im Führerhaus wieder und begaben sich auf Kaffeesuche. Um diese Zeit kam leider nicht viel anderes als das Restaurant mit dem großen „M“ in Frage. Da war der frühe Arbeitsbeginn mehr Erlösung als Strafe.
Als Max und ich dann um 15:30 Uhr Richtung Baseballplatz aufbrachen, traf gerade der Schotter-Lkw ein. Und eben – bei unserer Rückkehr – nutzte ich die letzte Minuten Tageslicht für ein paar schnelle Fotos. Der Bereich des Carports ist auch komplett geschottert und verdichtet. Jetzt sieht es ums Haus herum erstmal wirklich gut aus. Und bis die Rechnung kommt, kann man diesen Zustand ja auch noch in vollen Zügen genießen.
Dafür sind wir jetzt allerdings völlig vegetationslos. Wie war das nochmal? „Erst wenn die letzte Distel gerodet, der letzte Löwenzahn vernichtet und das letzte Gras untergegraben ist, werdet ihr merken, dass man Terrassendielen nicht essen kannn…“ (Weissagung der Cree-fbauer). In diesem Sinne: „Schotter statt Plastik!“