Ach, Gottchen! Morgen ist ja ein Feiertag! Da können wir ja ganze zwei (!!!) Tage lang keine Lebensmittel kaufen. Also nichts wie ab ins Auto und zum nächsten Discounter. Bevor wir am Ende alle verhungern müssen.
Ich hatte den Ernst der Lage mal wieder unterschätzt und deshalb lautete mein Plan: Während Max‘ Training flott zu Aldi und Rewe fahren und ein paar Kleinigkeiten fürs Wochenendessen besorgen. Prinzipiell kein übler Plan – wenn morgen ein „normaler“ Samstag wäre. Ist es aber nicht.
Es spielten sich grauenvolle Szenen ab: Der Parkplatz, den ich noch nie auch nur zur Hälfte beparkt erlebt habe, war proppenvoll. Bis auf die letzte Parktasche. Kreisen war angesagt. Ich fühlte mich spontan an gute alte Neustadt-Parkplatzsuche-Zeiten erinnert und wurde bereits ein wenig sentimental.
Meine bis dahin noch gut zu kontrollierende Gereiztheit steigerte sich jedoch angesichts der klassischen Zwei-Parkplatz-Beparker. Entweder sind die wirklich zu blöd zum Einparken und anschließend zu faul zum Korrigieren, oder sie denken, dass sie prinzipiell aufgrund der Einzigartigkeit ihres Fahrzeugs und / oder ihrer Persönlichkeit / ihres sozialen Status‘ ein natürliches Anrecht auf Doppelparken haben. Beide Gruppen gehen mir gleichermaßen auf die Nerven. O.k. – die zweite etwas mehr.
Im Markt selbst sah es jeweils nicht besser aus. Überfüllte Gänge, ungeschickte oder unsensible Einkaufswagenschieber, Rentner, die zwingend um diese Zeit ihre Wocheneinkäufe erledigen müssen und dann genervt in der Kassenschlange stehen, weil sie sicher abends noch mehrere megawichtige Termine haben…
Hiermit schwöre ich hoch und heilig: Sollte ich jemals das Rentenalter erreichen und dann tatsächlich noch Einkünfte haben, die mir dann und wann eine Fahrt zum Discounter erlauben, werde ich diese nie-nie-niemals an den Aldi-Angebotstagen Montag und Donnerstag zwischen 8 und 10 Uhr, an Samstagen und knapp vor Feiertagen unternehmen. Schon aus Selbstschutz. Und weil es ganz einfach komplett schwachsinnig ist.
Nun. Zum Jammern ist es jetzt eh zu spät. Ich habe alles Wichtige noch ergattern können. Wir werden die beiden Tage überleben. Prinzipiell hätten wir das auch mit den Vorräten im HWR geschafft, aber am Sonntag wäre vielleicht gegen Mittag der Kaffee knapp geworden.
Ganz andere Probleme hat „Knutschi“, der Elch. Obwohl… Eigentlich muss es heißen: „Knutschi“, der Elch, hat jetzt eigentlich gar keine Probleme mehr. Er lag tot im nordhessischen Forst. Auch eine Möglichkeit, mit Roland Kochs Ministerpräsidentschaft umzugehen.
Andererseits kam der Elch laut Welt-Meldung auf seiner Reise bereits durch Sachsen und Thüringen, aber vielleicht hat ihn das diesbezüglich nicht abgehärtet, sondern einfach nur geschwächt.
Oder gibt es noch eine andere Erklärung? Vielleicht gar eine sehr naheliegende? „Der zwei bis drei Jahre alte Elchbulle war am Montagabend mit einem GPS-Sender versehen in das Wildschutzgebiet gebracht worden (…)“ schreibt die Welt weiter. Dumm, wer da nicht schlagartig einen Zusammenhang zu diesem taz-Artikel erkennt. Am Ende kostet dieser Überwachungsschwachsinn Elchleben! Herr Schäuble, das kann wohl nicht ihr Ernst sein! Wer ist als nächstes dran? Etwa in Gefangenschaft geborene Eisbärenbabies?! Pfui!
Dennoch denke ich, dass das nicht Schäuble und Koch allein geschafft haben können. Wer war ihr dritter Mann, ihr schmutziger Komplize mit Elchblut an den Händen? Bei nochmaligem Überfliegen der Schlagzeilen des heutigen Tages sehe ich klar. Natürlich! Anders kann es nicht sein!
Das „Ich sei – gewährt mir die Bitte – in eurem Elchkillerbund der Dritte“ kann nur von einem kommen: dem Lustgreis mit den Gummibärchen, dem öffentlich-rechtlichen Grabscher mit der Lizenz zu Nerven, dem peinlich-pseudowitzigen personifizierten Frisuren-und-Anzug-Horrortrip – Thomas Gottschalk himself! Die Meldung, dass er drei Jahre lang öffentlich weiter pubertieren darf, hätte wahrscheinlich auch stärkere Tiere als einen Elch töten können. Knutschi, glaub mir, es ist besser so. Dir bleibt viel Elend erspart!