„A light exists in spring…

… Not present on the year
At any other period.
When March is scarcely here

A color stands abroad
On solitary hills
That science cannot overtake,
But human naturefeels.

It waits upon the lawn;
It shows the furthest tree
Upon the furthest slope we know;
It almost speaks to me.

Then, as horizons step,
Or noons report away,
Without the formula of sound,
It passes, and we stay:

A quality of loss
Affecting our content,
As trade had suddenly encroached
Upon a sacrament.“
– Emily Dickinson

Mensch, was für ein Wetter heute! Und draußen auf der Terrasse warteten nach den schier endlosen Bürostunden ein Sack Blumenerde und ein paar Blümchen auf mich. Eine echte Freude, ein wenig Zeit – statt mit erzwungenem Anhören grenzdebiler, hirntoter Bürogespräche – damit verbringen zu dürfen, eine Schale mit lebendigen und ausgesprochen hübschen Pflänzchen bestücken zu dürfen!

Und das in der Sonne zwischen Hortensien, Rhododendren, Azaleen und allerlei Hecken- und Blühpflanzen in Töpfen, die seit Monaten darauf warten, an ihre endgültigen Plätze im Garten befördert zu werden. Das wird zwar noch ein wenig dauern, aber ich konnte es mir heute doch nicht verkneifen, schon mal versuchshalber ein bißchen in Blumenerde zu wühlen.

Apropos „wühlen“: Hier hat ja mal wieder jemand ganz tief in der Trickkiste gewühlt und endlich doch noch ein Karnickel aus dem Hut bzw. dem Käfig gezaubert. Die verlinkte Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbüros ist dabei erstaunlicherweise noch wesentlich witziger als der passende Bild-Artikel.

Zumindest wirft sie eine Reihe von Fragen auf. Die erste, die einem in den Sinn kommt, ist die Frage, ob Janine Habeck eigentlich das dilettantische und orthographisch mehr als abscheuliche rosa Herzchen selbst beschriftet hat. „Bunny’s für Bunny’s“ steht da. Waaaahhhh… Hässliche Schrift übrigens auch und keinerlei Gefühl für eine optisch einigermaßen ansprechende Verteilung der Buchstaben auf dem Herzchen. Am Ende wurde es rechts unten doch sehr eng.

 

Erinnerte mich spontan – sowohl was die Rechtschreibung als auch das Gefühl für Raumaufteilung angeht an ein weiteres Highlight aus meinem letzthin bereits besichtigten Poesiealbum. Nebenbei bemerkt: Kann tatsächlich ziemlich lange dauern, bis „drei Kirchen wiegen ein Pfund“. Da muss die Baustoffentwicklung nochmal ganze Arbeit leisten. Wenn ich allerdings die aktuellen Gartenkataloge durchblättere, kann es nicht mehr lange dauern, bis „drei Kirschen wiegen ein Pfund“. Aber das ist wieder ein ganz anderer, allerdings nicht minder gruseliger Aspekt der Sache.

Aber zurück zu den Häschen. Prinzipiell eine gute Sache, Massentierhaltung anzusprangern, aber muss es denn unbedingt SO sein?! Drei Bunnies, eins davon in Kompressionsstrümpfen, eine Pressemitteilung, die sprachlich nicht grauenerregender sein könnte („Unter deutschen Konsumenten gilt das Fleisch als besonders fett und cholesterinarm…“ – unglaublich, was das Fehlen eines einfachen Bindestrichs ausmachen kann!), und ein offensichtlich durch die leichtbekleideten Bunnies etwas verwirrter „Stefan Klippstein, Sprecher des Tierschutzbündnisses ‚Kaninchenmast, nein danke'“


Letztendlich geht meine Vermutung bei der ganzen Sache dahin, dass die Models dachten, es handele sich um eine Aktion gegen fette Hüften. Und Herr Klippstein erfasste wohl offensichtlich nicht ganz, dass sein Satz „Nach dem Shooting gingen die Models im sommerlichen Hasenkostüm auf den frostigen Berliner Kudamm, dort haben sie Flyer verteilt, um die Bevölkerung über die katastrophalen Haltungsbedingungen in deutschen Kaninchenmastställen zu informieren“ keinesfalls bedeuten muss, dass das Ganze ein voller Erfolg war.
„Die Aktion ist bei den Berlinern gut angekommen, die Models waren in mehrerer (Himmelhergott!!!) Hinsicht ein Hingucker und überzeugten viele Verbraucher, zu Ostern eben nicht Kaninchenfleisch zu essen“. Nur mal so am Rande bemerkt, Herr Klippstein: Angesichts halbnackter Playmates versprechen Männer prinzipiell alles. Zum Beispiel auch, an Ostern keine Tiere aus dem Streichelzoo zu essen.

Das bedeutet aber eigentlich nichts. Am Ende entscheidet die Hausfrau, was auf den Tisch kommt. Aber das werden Sie ja wahrscheinlich selbst wissen, Herr Klippstein. Unfd ich fürchte, dass sich in mancher Berliner Hausfrau angesichts ihres beim Anblick der Bunnies dummbeutelig sabbernden Gatten geradezu der Vorsatz manifestierte, an Ostern ein Häschen auf den Tisch zu bringen. Nur so. Zum Spass. Um des entsetzten Gesichts ihres Angetrauten willen.

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