Wobei ich gestehen muss, dass ich Vitelotte noch hübscher fand. Sorry, Chérie! Am Ende wurden sie beide eiskalt (ab-)serviert. Es ist Sonntag! Ich darf mit Essen spielen!
Und was eignet sich dafür besser als die beiden lustigen Kartoffelsorten, die ich gestern angeschleppt habe?! Nach reiflichem Überlegen, was damit anzustellen sei, verwarf ich lila Pürée und lila Gnocchi wieder und entschied mich für Chips.
Ein bißchen was Knuspriges würde weder dem Huhn noch dem Mangold schaden, den ich aus dem Garten im strömenden Regen ins Haus schleppte.
Und dann gab es ja auch noch die Kräuterseitlinge vom Biohof. Die passten hervorragend zu den Resten der Kartoffelklöße vom Vortag, die in Scheiben geschnitten und angebraten besonders lecker sind.
Meine schreckliche Erkrankung beschränkte sich heute – zumindest tagsüber – auf Schniefen und Halsschmerzen. Damit kann man umgehen, wenn man sich dafür nicht mehr so allgemein matschig fühlt.
Und Alternativen zum Küchengewerkel hätte ohnehin der Dauerregen draußen im Keim erstickt. Da hielt sich das schlechte WP-Gewissen in einigermaßen erträglichen Grenzen.
Was es am Ende zu essen gab? Vorab in Butter angebratene Kloßscheiben mit Kräuterseitlingen in Soße. Und anschließend Chips aus den beiden coolen Kartoffelsorten, Hähnchenbrust mit Joghurt-Orangen-Soße auf einem Mangoldbettchen. Alles sehr, sehr lecker. Bloß nach irgendwelchen Rezepten darf mich jetzt niemand fragen. Das kriege ich aus der Erinnerung niemals mehr zusammengebastelt.
Auf Anraten des Gatten werde ich das bei Gelegenheit nochmals kochen. Und dabei mitschreiben. Das ist es allemal wert. Jetzt wanke ich allerdings erstmal Richtung Erkältungsbad und dann sofort zu meiner Wärmflasche aufs Sofa. Irgendwie bin ich jetzt doch geschafft, wenn auch satt und zufrieden.