Achterbahnfahrt

Erstmal bestätigten sich heute morgen meine Befürchtungen von gestern abend: Das stundenlange Herumstehen bei Kälte und Regen in Dreieich hat dafür gesorgt, dass ich mir eine fiese Erkältung eingefangen habe. Fiel das Laufen also gestern bereits wegen Regens aus, war heute erst recht nicht mehr daran zu denken. Und morgen werde ich wohl Heike auch absagen müssen.

Vielleicht sollten wir im kommenden Winter unsere Krankheiten irgendwie besser koordinieren, d.h. statt immer abwechselnd vielleicht lieber immer gleichzeitig krank sein.

Nutzt ja alles nix. Dumm gelaufen…

Den für heute geplanten Besuch im Frankfurter Palmengarten wollte ich natürlich keinesfalls sausen lassen. Darauf hatte ich mich schließlich die ganze Woche gefreut. Das Wetter sah vielversprechend aus, und gegen ein wenig Spazieren an frischer Luft würde wohl nichts einzuwenden sein.

Auf dem Weg dorthin kam es jedoch zu einem Zwischenfall, der mich kurzfristig bereits mein Leben im Zeitraffer an mir vorbeiziehen ließ. Als wir am Wiesbadener Kreuz von der A3 auf die A66 wechselten, geriet das Puntili in der Abfahrt völlig außer Kontrolle, drehte sich um die eigene Achse und blieb schließlich entgegen der Fahrtrichtung am rechten Fahrbahnrand stehen.

Glücklicherweise waren wir zu diesem Zeitpunkt die einzigen, die abfuhren, sodass keine Fahrzeuge unmittelbar hinter uns waren. Der erwartete Einschlag an der Bordsteinkante blieb ebenfalls aus. Ich dachte zuerst, es sei ein Reifen geplatzt o.ä., aber das war bei genauerer Inspektion des Autos nicht festzustellen. Es war überhaupt nichts festzustellen.

Nach kurzem Schreckmoment wendete ich und brachte das Puntili wieder in die korrekte Fahrtrichtung. Offensichtlich war es nicht nur uns so ergangen. Am Fahrbahnrand waren mehrere Stellen, an denen Fahrzeuge nach innen – über den hohen Bordstein – in die Grünanlagen gerast waren. Die Reifenspuren waren deutlich sichtbar und recht frisch.

Irgend etwas stimmte an der Stelle offenbar nicht. Dass wir nicht auch in der Botanik und / oder auf dem Dach gelandet waren, war offensichtlich allein der Tatsache geschuldet, dass wir nicht sonderlich schnell unterwegs waren. Von der ersten Raststätte an der A66 aus rief der Bauherr die Autobahnpolizei an und informierte sie über den Zwischenfall und die Tatsache, dass sich dort anscheinend eine Ölspur oder etwas anderes Rutschiges auf der Fahrbahn befand.

Jetzt hatte ich den Anblick blühender Krokantenwiesen im Sonnenschein aber wirklich bitter nötig. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Außenanlagen des Palmengartens stehen in voller Blüte. Ein Traum!

An den Ständen der „Garten 2010“ erstanden wir noch ein paar Schätzchen (ein Beutel mit Veilchen, Schlüsselblume und Iris und des Bauherren Kamelie) für die Außenanlagen und tranken den ersten sauergespritzten Äppler des Jahres. In der Sonne! Und in Gesellschaft des Westerwelles unter den Vögeln: der Nilgans.

Irgendwann fing es an zu nieseln, aber da stand ohnehin nur noch die Begehung der Gewächshäuser an, deren tropisches Klima uns fast wieder zurück an den Äpplerstand getrieben hätte. Die Rückfahrt verlief völlig störungsfrei, und meine Befürchtungen, dass doch noch irgendetwas am Auto nicht stimmen könnte, erwiesen sich als haltlos.

Aufregung hatte ich heute mehr als genug. Jetzt werden nur noch Fotos bearbeitet und dann geht es – nach einem Erkältungsbad-Zwischenstopp – ab aufs Sofa und unter die rote Betäubungsdecke.

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