Da ich heute schon mittags zu Hause und das Schokoladeneis bereits seit gestern Abend restlos vernichtet war, startete ich mit dem Lebovitz-Rezept Nr. 2 auf meiner Liste: „Coffee Ice Cream“. Und während Eis mit Kaffeegeschmack zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen gehört, hasst Max zum Beispiel allein schon den Geruch von Kaffeebohnen wegen irgendeines pubertären Fehlversuchs mit Sambuco abgrundtief.
In den Italien-Urlauben meiner Kindheit – vorwiegend spielten sich diese in Bibione ab – musste es schon mindestens täglich ein „Coppa Cafe“ aus der Eistruhe am Strand oder im nahegelegenen Supermercato sein, damit der Tag ein Tag war. Mit viel Glück gab es auch mittags ein und abends noch eins. Da waren Schwester und ich komplett mit der Welt versöhnt.
Sie hat es inzwischen geschafft, an eben diesem Strand nochmal ein Coppa Cafe zu essen. Ich nicht. Aber Italien kommt irgendwann auch nochmal dran. Wenn wir mit all den anderen Gegenden durch sind, die noch vor der Rollator-Phase auf der To-do-Liste stehen. Das Eis in Bibione schaffe ich notfalls noch mit kurz vor siebzig. Hoffe ich jedenfalls mal.
Zurück zu David Lebovitz und seinem Rezept. Das Zeugs steht jetzt im Gefrierschrank, um noch ein wenig anzuziehen. Deshalb gibt es auch nur ein Espressobohnenfoto aus der Anfangsphase der Herstellung. Das fertige Eis lichte ich dann morgen ab. Und so wird es gemacht:
Zutaten
- 375 ml Vollmilch
- 150 g Zucker
- 125 g Kaffeebohnen
- 1 Prise Salz
- 375 ml Sahne
- 5 große Eigelb
- etwas Vanillemark oder -extrakt
- etwas fein gemahlener Kaffee
Anleitung
- Milch, Zucker, Kaffeebohnen, Salz und 125 ml der Sahne in einem mittelgroßen Topf erhitzen. Vom Herd nehmen und eine Stunde lang durchziehen lassen.
- Mischung wieder erwärmen. Restliche Sahne in eine große Schüssel geben und ein Sieb darauf platzieren. In einer mittleren Schüssel die Eigelbe schaumig aufschlagen. Langsam die warme Kaffeemischung zugießen und weiterrühren. Alles zusammen zurück in den Topf geben.
- Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren andicken lassen und schließlich durch das Sieb zur Sahne geben. Kaffeebohnen nochmals gut im Sieb ausdrücken. Vanille und Kaffeemehl zugeben und im kalten Wasserbad abschlagen.
- Masse im Kühlschrank durchkühlen lassen und schließlich in die Eismaschine geben. Für eine festere Konsistenz nochmals etwa zwei Stunden in den Gefrierschrank geben.
Da wir nur Espressobohnen im Haus haben, nahm ich die. Den gemahlenen Kaffee ersetzte ich durch etwas löslichen Espresso. Wann haben wir eigentlich den letzten Filterkaffee gekocht?! Am Ende gönnte ich der Masse noch einen kleinen Schuss Mokkalikör. Der stand da so verlockend im HWR rum, als ich den Espresso suchte.
Das macht bisher alles einen recht guten Eindruck – ich habe heimlich probiert, als ich es aus der Eismaschine genommen habe… – und ich werde es jetzt gleich mal einer kleinen Inspektion unterziehen. Mehr morgen.