Die Überschrift verrät es: Wir fuhren schon wieder nach Andorra. Der „Pic de Casamanya“ war unser Ziel: „Im Zentrum des Landes gelegen und mit einem Panorama nach allen Seiten, das sich während des Anstiegs immer mehr erweitert bis zum Gipfelhöhepunkt – vermutlich würde eine Erhebung wie der Pic de Casamanya in einem lateinamerikanischen Land als ‚magischer Berg‘ gelten. Ein wenig ist er das ja auch in Andorra, jedenfalls gilt seine Besteigung als obligatorisch.“ (Rother Wanderführer „Pyrenäen 3“).
Wir starteten beim Parkplatz „Coll d’Ordino“ auf 1.983 Metern und arbeiteten uns – mal auf angenehmen, mal auf sehr steilen – Abschnitten zum Gipfel vor. Der untere Teil war dann auch recht gut besucht, nach oben hin wurden die anfangs Wanderwilligen deutlich unwilliger.
Zudem verschlechterte sich das Wetter wieder einmal recht zügig. Den Abstieg legten wir am Ende in Rekordgeschwindigkeit hin – wenn man mal die Zeiten der immer mal wieder auftauchenden Bergläufer außer Acht lässt. Das war dann doch teilweise etwas deprimierend…
Kaum am Auto angekommen, brach auch schon das Unwetter über uns herein. Wir flüchteten nach Andorra la Vella, eine der hässlichsten Städte, die ich je gesehen habe.
Dort stellten wir den Wagen in einem der Parkhäuser ab und ließen uns von der Flut der Spanier, Mexikaner und Russen durch die komplett mit Elektronik-, Zigaretten- und Designerklamottenläden flankierten Sträßchen treiben.
Zwecks Einholung von Preisinformationen betraten wir etwa 15 Kamerageschäfte, aber die angebotenen Objektive waren so günstig nun auch wieder nicht, sondern entsprachen ungefähr dem Niveau des Internethandels. Wenn man nun dringend etwas gebraucht hätte, hätte man sicher an der ein oder anderen Stelle ein paar Euronen einsparen können, aber die Preise verlockten nun wirklich nicht zu kaufrauschähnlichen Erlebnissen.
Das schien das russische Ehepaar, das neben uns in einem Laden stand, anders zu sehen. Man schaffte sich eine Fotoausrüstung (DSLR und zwei fette Linsenpakete) an und schleppte die Beute ins Freie. Am Ende erstanden wir ein Geschenk für den Neffen, auf das ich allerdings später zu sprechen kommen werde…
Irgendwann langte es uns und wir steuerten den Berlingo aus dem Parkplatz über eine extrem abschüssige Kopfsteinpflasterpiste im strömenden Regen aus der Stadt heraus. Nix wie weg hier! Eine erneute Zollkontrolle – diesmal allerdings durch einen überaus freundlichen Polizisten – ergab eine erneute Enttäuschung für diesen. Immerhin nahm er es nicht persönlich. Danke!
Zu Abend stand wieder ein Picknick im Zimmer an. Das letzte Picknick in diesem Zimmer. Am nächsten Morgen stand der erste von zwei Umzügen auf dem Programm.