Berühmte letzte Worte…

„Here is the bike!hahaha….and me;)“– das ist die aktuellste Botschaft des dreifachen Toursiegers Alberto Contador auf dessen Twitter-Account. Nach dem Bekanntwerden seiner positiven Clenbuterolprobe wird es dort sicher erstmal etwas ruhiger werden. Interessant in diesem Zusammenhang, dass die von Hajo Seppelt erwähnten und in größerem Umfang im Blut des Pistoleros enthaltenen „Weichmacher“ ihn während der Tour jedenfalls nicht von lächerlich-martialischen Siegerposen abgehalten haben. Oder hab‘ ich da nur was falsch verstanden?

Falsch verstanden habe ich anscheinend auch den bisherigen Verlauf der Stuttgart21-Proteste. Da hatte Herr Mappus doch tatsächlich die ganze Zeit recht. Immerhin hatte er schon vor längerer Zeit vor „Berufsdemonstranten“ gewarnt und orakelt, dass „Aggressivität und Gewaltbereitschaft zunähmen“. Ist ja nun passiert. Man fragt sich nur, wer sich am Ende aggressiv und gewaltbereit verhalten hat. Rentner? Schulkinder? Hausfrauen? Oder gar der Pfarrer, den Spiegel Online zitiert? Schön wäre es, wenn das heute zumindest die letzten offiziellen Worte „eines Polizeisprechers“ gewesen wären, den RPOnline wie folgt zitiert: „Der Sprecher verteidigte das Vorgehen der Behörde. Wenn die Demonstranten sich nicht rechtlich einwandfrei verhielten, ‚dann kann die Polizei auch mal hinlangen‘, betonte er.“ Und tschüss!

Recht harmlos dagegen zwei Sätze aus einer Mail, mit der meine verbalneurotische Kollegin heute einen Kunden beglückte: „(…) Vielelen Dank für Ihre Nachricht wegen einem Auftrag. (…) Bitte teilen Sie uns noch dem Empfängername mit (…).“ Ähemmm… Ja… Gern… Weniger begeistert war ich von ihren letzten Worten, die sie an mich richtete, als sie gerade das Büro verlassen wollte: „Ach ja… Kannst du vielleicht nochmal bei der Kundin hier anrufen und sie um Rücküberweisung bitten? Ich habe sie nicht erreicht…“. Das kam so ganz nebenbei und beinahe hätte ich auch schon „Ja, klar!“ gesagt, als mein Blick auf den Vorgang fiel. Es handelte sich um ihren jüngsten Bockmist, den sie mir jetzt zum Ausbaden überlassen wollte. Von wegen! Ich antwortete „Nö. Kann ich nicht.“, woraufhin sie mich völlig irritiert ansah. Ich legte ein: „Ich weiß, was das ist. Das kannst du morgen selbst machen!“ nach. Ihre wirklich letzten Worte waren dann ein säuerlich-schnippiges „Gut, dann tschüss!“ 

Sehr schön übrigens auch AndyKloedis Twitter-Gratulation an Jens Voigt: Happy Birthday ‚voigte‘ (Jens Voigt) wow you still riding ,almost 40 🙂 but you have a big family , and everyone had hungry ha ha“. Da stellen sich beim Lesen mal wieder die Nackenhaare auf, man greift zum Küchenmesser und wünscht sich einen Duschvorhang. Mann, Kloeden! Gratulier‘ doch einfach auf deutsch. Wenigstens dem Voigt… Max had übrigens auch hungry heute abend. Ich bin schon über vierzig (wow you still working). Und weshalb arbeite ich in diesem hohen Alter wohl noch? Wegen SMSen wie dieser: „Einmal das Maxi-Menue Nr.1, bitte!“ KFC im Auto erspart den Kücheneinsatz. Und da ich heute bis 18 Uhr im Büro festsaß, kam mir das aus rein egoistischen Motiven ziemlich passend. Für den Bauherrn (Wow you still riding ,over 40) war noch etwas von gestern zum Aufwärmen da.

Derweil genießt die gute Frau Schwarzer ja nun endlich das, was sie immer schon wollte: Rampenlicht. Mit der BILD-Kachelmann-Gerichtsreporterinnen-Sache hat sie ja endlich auch den Durchbruch zu den „Mädchen-von-Seite-eins“-Fans geschafft. Juhuuuu! Alice in Wonderland! Alles nur Promotion für ihr neuestes Machwerk „Die große Verschleierung“? Neee… Geht nicht um den unglücklichen Wetterfrosch… Die Süddeutsche z.B. bringt eine irgendwie witzige dpa-Vorschau auf das Buch. Aber wie sagte das Alice selbst unlängst so schön? Genau! „Als Feministin darf man nicht pingelig sein!“ Tja… Das kann man ihr nun beim besten Willen nicht mehr vorwerfen. Zumindest nicht mehr, seit sie – in bester Diederich-Hessling-Manier – die Macht der Höchsten spüren durfte.

Angesichts der zitierten „letzten Worte“ bzw. der Worte von Menschen, von denen man sich wünscht, es mögen aber nun wirklich und endgültig ihre „letzten Worte“ gewesen sein, weil sie jetzt einfach mal die Klappe halten, fällt mir nur ein wirklich „letztes Wort“ ein: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Stöhnend klage ich, aber die Hilfe bleibt fern.“ – Psalm 22,2

2 Kommentare

  1. Weichmacher sind bestimmt auch in Gummistiefeln drin. Zur Sicherheit werde ich immer fein dicke, lange Socken anziehen, damit auch ja keine Spuren durch Hautkontakt in mein Blut übergehen können!
    :dudu:

    Denn ich nehme mal an, dass es ein Paar Gummistiefel ist, die der Götterbote bei meiner Nachbarin abgegeben hat, während ich working , under 40, war, und die ich noch nicht abholen konnte, weil ich
    danch noch ein Date mit Anton Corbijn hatte. :jippie:

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