Birdhouse in your soul

„I’m your only friend
I’m not your only friend
But I’m a little glowing friend
But really I’m not actually your friend
But I am… „

Um es kurz zu machen: Mein Verhältnis zur heimischen Vogelwelt hat sich heute nicht verbessert. Der Schmerz über die auffallende Verweigerung meines Futterhäuschens sitzt tief. Das reißt Wunden, die so schnell nicht heilen. Wenn überhaupt.

Der Bauherr, der die Lage tagsüber im Auge behielt, soweit es etwas außer „Null Vögel!“ im Auge zu behalten gab, versorgte mich mit Links zu Fütterung und Hege von in Frage kommenden Vogelarten. Ich beabsichtige, mich am Wochenende an die Herstellung von Weichfutter zu machen. Das sollte die blöden Fressverweigerer auf Trab bringen. Nett bin ich die längste Zeit gewesen. Ich sehe mich schon eine Amsel anlocken, sie wochenlang gefangen halten und gegen ihren Willen brutal zwangsernähren.

„… Blue canary in the outlet by the light switch
Who watches over you
Make a little birdhouse in your soul
Not to put too fine a point on it
Say I’m the only bee in your bonnet
Make a little birdhouse in your soul…“

Außer dem Vogelproblem hatte ich an einem Transportproblem zu knabbern. In einem Anfall kindlichen Leichtsinns hatte eine Arbeitskollegin mich gefragt, ob ich vielleicht etwas bei Tchibo mitbestellen wolle. Man könne sich dann die Versandkosten teilen. Aber klar wollte ich. Nach langer Suche hatten wir es gerade aufgegeben, noch einen halbwegs erträglichen Beistelltisch zu finden, der das Wohnzimmer nicht komplett verschandeln würde, als just in einem Prospekt des bereits genannten Kaffeerösters ein Tischchen auftauchte, das gar nicht mal so übel aussah.

Ich bat sie also, das doch für mich mit zu ordern. Heute kam es an. Eine Person allein konnte es nicht vom Eingang in die Abteilung schleppen. Keine Ahnung, wie ein so kleines Möbelstück derartig schwer sein kann. Als ich damit zum Auto wankte, bat ich, nachzuschauen, ob ich irgendwo unter dem Packstück begraben und völlig entkräftet auf dem Gelände herumläge, wenn ich nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten wieder an meinem Schreibtisch sitzen würde.

Der Zusammenbau erwies sich dann allerdings als Kinderspiel. Und das Ding sieht auch gar nicht mal so schlecht aus neben dem Sofa.

„… I’d like to cover the earth
With a fresh-baked yummy dessert
People couldn’t live in it, but I think it’s worth the money and hurt
‚cause I couldn’t tolerate
All the empty places in the world…“ –
They might be giants

Die letzte Textstelle ist aus der Dial-a-song-Version. Irgendwie musste ich ja die Kurve zum Thema „Essen“ bekommen. Damit ich es morgen nicht wieder vergessen habe, poste ich jetzt hier das aus der Hauptstadt angeforderte rheinhessische Zwiebelkuchen-Rezept:

Rheinhessischer Zwiebelkuchen

Gericht: Rustikaler Teller
Portionen: 0
Kalorien:

Zutaten

  • 1 TL Öl
  • 400 g Mehl
  • 1 P. Trockenhefe
  • Salz
  • 0.25 l lauwarmes Wasser
  • 1 TL Öl
  • 150 g Schinkenspeck o. Schinken (o. eben gar nichts Fleischiges…)
  • 1 kg Zwiebeln
  • 2 Becher saure Sahne
  • 2 Eier

Anleitung

  • Aus Öl, Mehl, Hefe und Wasser einen Hefeteig herstellen und gehen lassen (den Teig!!! :D).
  • Schinkenwürfel in Öl anbraten, in Ringe geschnittene Zwiebeln zugeben und glasig dünsten. Je nach Geschmack dürfen die Zwiebeln auch etwas „Farbe“ bekommen. Masse etwas abkühlen lassen.
  • Saure Sahne und Eier zugeben und verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Boden auf einem gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen, mit der Gabel einstechen und dann die Zwiebelmasse darauf streichen.
  • Bei 180 °C ca. 45 Minuten backen.
  • Den „roten Rauscher“ auf keinen Fall vergessen!

Ich werde übrigens in den nächsten Tagen den hier mal testen -> „Wein-Zwiebelkuchen mit Käse“. Klingt ausgesprochen lecker.

 

10 Kommentare

  1. Duplizität der Ereignisse! Bei mir klingelte es heute morgen in aller Frühe, und eine junge Frau brachte mir zwei schnucklige kleine Kommodenschränkchen vorbei. Von denen hatte sie mir zuvor Fotos
    gezeigt, darauf waren sie winzig und niedlich.
    In echt waren sie zwar immer noch klein, aber sauschwer. Und ich musste sie jeweils meine knapp 100 Stufen hochschleppen! Dermassen ausser Atem war ich zuletzt glaube ich auf dem Gipfel des
    Glandon, und die Lendenwirbelsäule schmerzt auch wieder heftig. 😥

    Danke für die Rezepte! :hat: Und als Soundtrack hättest du heute, wenn man die beiden Teige (oder Teigs?) vergleicht, auch The Clash „Should I stay or should I go“ auflegen können. 😀

    1. wieso hat die „junge frau“ (klingt doch ganz rüstig ^^ ) nicht geholfen? das macht man doch so, wenn man sieht, wie alte leute sich abmühen. zumindest wurde mir das mal so beigebracht 😀

      *duckundwech*

  2. Hessischen Singvögeln geht’s anscheinend einfach zu gut, als dass sie mit einem ALDI-Futterhäuschen zufriedenzustellen wären. Wenn sie als Ausgleich dafür auch nur auf Porsches scheißen, soll’s
    recht sein. 😀

    Weniger Geschmack scheinen dagegen die rheinhessischen Zwiebelkuchenesser zu haben. Statt Pfeffer gehört der mit Kümmel abgeschmeckt. :noe:

    1. ich mag kümmel prinzipiell, aber in zwiebelkuchen möchte ich ihm nicht begegnen. nicht mal in homöopathischen dosen…
      wenn meine vögel sich erstmal in scharen um das häuschen versammelt haben werden, versprechere ich, mich intensiv um ihre sauberkeitserziehung zu kümmern. mein futter wird schon auf den richtigen
      wagen landen :fg:

  3. Zum Rezept. Dieses finde ich ungewöhnlich interessant. Auch ungewöhnlich ist, dass ich etwas mit Rezept in der Küche zu kochen aber das will ich eigentlich probieren! Mal sehen wir!

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