Nach drei Jahren des Ausprobierens und Verarbeitens scheint mein Kräuterbeet – eine der meist frequentierten Stellen des Gartens übrigens – jetzt so langsam seine endgültige „Form“ angenommen zu haben. Was ist brauchbar? Was ist verzichtbar? Was überlebt den Winter? Was sät sich fröhlich selbst wieder aus?
Diese Fragen wurden mittlerweile alle beantwortet. Ich fühle mich in der Lage, Ratschläge zu erteilen. Zumindest im Hinblick auf unseren Bedarf und meine Essens- und Likörproduktion.
Beginnen wir also erstmal mit einer Bestandsaufnahme. Was wuchert da mittlerweile lustig vor sich hin? Thymian, Rosmarin, Majoran – die unverzichtbare Soßenkombi. Dann vier Sorten Pfefferminze (wobei mein Liebling die marokkanische Minze ist), Salbei, Waldmeister und Zitronenmelisse – die Likörfraktion, die allerdings auch bereits für Sirup und zu Dekozwecken sehr gute Dienste geleistet hat.
Weiterhin französischer Estragon und Dill (für Fisch), Genoveser Basilikum (gerade frisch nachgezogen), Sauerampfer und winterharte Kresse (für Pesto, Häppchen, Kräuterbutter…), Koriander und Kerbel, Schnittlauch und krause und glatte Petersilie (ohne geht’s nicht!).
Neu hinzugekommen: Meerrettich, winterharter vietnamesischer Koriander und Bohnenkraut. Desweiteren Pimpinelle und Borretsch (einerseits als schwer beschaffbare Bestandteile der „Grie Soß'“, andererseits wegen der Borretschblüten als Deko). Dazwischen hat sich allenthalben der Rucola aus dem vergangenen Jahr selbst ausgesät – brav!
Gegenüber wuchern lustig die Ringelblumen, die man ohnehin nicht mehr los wird, wenn man sie einmal im Garten hat. Die nehme ich gerne als Farbtupfer für Salate o.ä. und schließlich sind sie ja in voller Blüte auch eine echte Augenweide. Lavendel habe ich am Hand in ausreichender Menge. Der musste also nicht zusätzlich ins Beet.
Alle diese Sachen haben sich als praktisch erwiesen. Ich liebe es, mit meinem Sieb und meiner Schere durchs Beet zu ziehen und in die Küche zu schleppen, was mir passend erscheint. Das ist frisch, das ist praktisch – das ist einfach genial.
Was auf alle Fälle jederzeit wieder in meinem Kräuterbeet sein müsste: Pfefferminze, Zitronenmelisse, Thymian, Majoran, Estragon, Schnittlauch, Petersilie – die sollten den Winter überleben und im Prinzip unzerstörbar sein. Und die brauche ich wirklich ständig. Rosmarin ist ebenfalls ein Muss – genau wie Basilikum – aber die sind ziemlich empfindlich. Die gibt es allerdings in jedem Supermarkt in Töpfen. Und sobald die Temperaturen angemessen erscheinen, landen die ebenfalls alljährlich im Beet.
Das gleiche gilt für Koriander und Kerbel. Die brauche ich – also werden die ersten Töpfchen im Frühjahr gekauft, eine Weile auf der Fensterbank gehätschelt und dann nach draußen verfrachtet. Mit dem winterharten Koriander hoffe ich, eine Versorgungslücke zu schließen. Wir werden sehen.
An ständig überreichlich vorhandene Mengen an Kresse und Sauerampfer habe ich mich gewöhnt. Sehr praktisch. Von der Kresse könnte ich reichlich Ableger abgeben. Falls also wer Bedarf hat – bitte kurz melden. Die Minze – in allen Variationen – ist ebenfalls weitergabefähig.
Von den Kräutern zu den Meisen: Sie hocken immer noch im Nistkasten. Faule Brüder! Vielleicht halten sie ja noch bis zum Wochenende durch. Dann könnte es gut aussehen mit Fotos vom ersten „Ausflug“. Damen drücken!