Was da klingt wie „Salzburger Nockerln“, nur fischiger und weniger melodiös, ließ mich gestern bei der Busfahrt kurz zusammenzucken. Meine Lektüre waren Adrian Moles „Cappuccino-Jahre“ von Sue Townsend. Die hatte ich irgendwann als Mängelexemplar billig geschnappt, und seitdem lagen sie im Regal. Für den Bus erschienen sie mir nun ideal.
Was aus ihnen ein Mängelexemplar machte, war dann letztendlich nicht, dass ich sie deutlich weniger witzig fand als Mitte der 80er „The secret diary of Adrian Mole, aged 13 3/4“, sondern dieser eine Satz. Noch während des nächsten und übernächsten Satzes dockten die Sprotten mit einem satten „Ääähhh… Da stimmt doch was nicht…“ hartnäckig an einer meiner Gehirnwindungen an.
Ich las den Satz nochmal: „Ich befragte meinen Vater nach jenen Tagen, als es noch Brüsseler Sprotten, frisch zubereitete Möhren und Kartoffeln etc. gab.“ Mmmmhhh… Ganz hinten in meinem Kopf schrie etwas: „Brussels sprouts!!!“ – und da klingelte es. Waaaahhhh!
Ein – vermutlich gnadenlos unterbezahlter – Übersetzer namens Peter A. Schmidt hatte offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Sollte er das hier lesen, sei er herzlich von mir zu einem Rosenkohl-Abend eingeladen. Mit freier Dessertwahl.
Zurück zu den grünen Sprotten: Es ist soweit! *EinTusch* Der erste Rosenkohl der noch jungen Saison kommt auf den Tisch! Juhuuu! Für die diesjährige Premiere musste einer unserer Zubereitungsstandards ran: der „Rosenkohlauflauf mit Fleischwurst und Parmesan“.
Zutaten
- 1000 g Rosenkohl (frisch o. TK)
- 400 g Geflügelfleischwurst
- 2 Eier
- 400 g Saure Sahne o. Crème fraîche
- 100 g Parmesan, gerieben
- Salz, Pfeffer
Anleitung
- Rosenkohl waschen, putzen und blanchieren (bei TK-Ware: nur blanchieren). In eine Auflaufform geben. Fleischwurst würfeln, zugeben und mit dem Rosenkohl mischen.
- Eier trennen, Eigelb mit der Sauren Sahne bzw. der Crème fraîche und dem Parmesan vermischen. Eiweiß steif schlagen und unterziehen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Alles über die Rosenkohl-Fleischwurst-Mischung geben und verteilen.Bei 200° C (Umluft) 35 bis 40 Minuten auf mittlerer Schiene garen. Fertisch!
Dieses Mal reduzierte ich den Crème fraîche-Anteil und füllte mit Milch auf. Dafür gab es ein Ei mehr und eine besonders gute Fleischwurst aus der Region. Das Rezept, das der Bauherr mit in die Ehe brachte, ist nach wie vor eines unserer Lieblings-Rosenkohl-Rezepte. Und in den Top-Five wird es wohl auch bleiben. Sage ich jetzt einfach mal so. Mjam!
Und abgesehen von den Gartenarbeiten des heutigen Tages – inklusive einer von mir durchgeführten Abfuhr des Grünabfalls per Schubkarre – ist und bleibt das Essen auch das Highlight: I now declare this Brussels sprouts season open!