Da hatte man sich gerade so schön eingewöhnt, da ist der Spass auch schon wieder vorbei. Drei Tage arbeiten, vier Tage frei – das war wirklich optimal. So hätte das locker noch ein paar Jahre – ach, was sag‘ ich! Jahrzehnte! – weitergehen dürfen.
Aber nein! Heute wurde doch tatsächlich erwartet, dass man wieder aus dem Stand in den lächerlichen Sieben-zwei-Rhythmus einsteigt. Ärgerlich…
Auch ärgerlich war, das ich heute morgen irgendwie nicht den rechten Zugang zum Puntilein fand. Es hatte wohl in der vergangenen Nacht arg gefroren und war deshalb heute morgen um 6 Uhr etwas verstimmt.
Schon beim Freischaufeln trat das erste Problem auf. Das Wischerblatt auf der Beifahrerseite verabschiedete sich beim Hochklappen mit einem satten „Plopp!“ in die nächste Schneeverwehung. Oops!
Im Dunkeln grub ich es schließlich irgendwann wieder aus und schaffte es auch tatsächlich, es wieder da anzufriemeln, wo es hingehörte. Nach erfolgreicher Entschneeung ließ sich dann die Fahrertür trotzdem nur nach größerem Geruckele und Gezerre öffnen. Und die Scheibe herunterzukurbeln gelang mir erst hinter Wiesbaden.
Da kann man schon etwas nervös werden, wenn man sich im Geiste bereits im Straßengraben sieht, wie man verzweifelt versucht, dem zugefrorenen Autowrack, in dem man sich gerade befindet, zu entkommen – und die blöde Scheibe lässt sich nicht bewegen. Nicht, dass man während der Fahrt dringend Frischluft benötigte… Nicht bei diesen Temperaturen. Aber der Gedanke, dass das Ding möglicherweise nicht zu öffnen sein könnte, falls man es tatsächlich zufällig würde öffnen müssen, ist doof.
Über die nervigen Arbeitsstunden lasse ich mich mal lieber nicht en detail aus. Nur eins: Wenn mich diese eine Kundin am Telefon auch nur einziges weiteres Mal „Gute Frau…“ genannt hätte, hätte ich für nichts garantieren können. Dummdreistigkeit ist exakt die Eigenschaft, die ich Montag morgens am meisten schätze. Was soll’s? Die Frau war definitiv mit sich selbst gestraft genug…
Gute Stimmung kam dann in der Mittagspause auf, als ich meiner Lieblingskollegin ihr Geburtstagsgeschenk überreichte, nämlich dieses hier. „Fantasy Island“! Das ist nun wirklich die Krönung der amerikanischen TV-Serien und toppt sogar den „Love Boat“-Womanizer-Arzt mit den kurzen Hosen, den Kniestrümpfen und der Ganzkörper-Brille um Längen. Megagruselig!
Wir hatten gerade letzthin festgestellt, dass wir das beide mal ein paar Folgen lang gesehen hatten. Und es hatte sich tief in die tiefsten Windungen unser beider Gehirne eingebrannt. Aber lustig, wenn man es nicht wirklich ernst nimmt. In genau die Windungen übrigens, deren unsäglichen Bodensatz man am besten nie jemandem gegenüber erwähnt, vor dem es auf irgendeine Art und Weise nötig ist, das Gesicht zu wahren. Jedenfalls brachte mich das auf diese wirklich tolle Geschenkidee.
„Smiles, everyone… smiles!“
Zurück in Reality Island durfte ich dann noch Max‘ persönlichen Fahrdienst spielen und nach meiner endgültigen Heimkehr schnippelte ich dann stundenlang mit meinen neuen Weihnachtsgeschenk-Sudoku-Messer (Sagte ich „Sudoku“? Ich meinte natürlich „Santoku“!) Kartoffeln in hauchdünne Scheibchen, da ich nach der Niederschrift des gestrigen Rezepts zwischenzeitlich an nichts anderes mehr denken konnte als an den Lachs-Auflauf.
Und da ist er doch tatsächlich auch schon zu Ende – der Tag!
„My dear guests! I am Mrs. Flax, your host. Welcome… to Fantasy Island!“
Oh Frau….. wie kannst du nur. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auch ab und an einige Folgen mir „einzog“. 😉 Bitte frage jetzt aber nicht wieso und was mich daran reizte. Wahrscheinlich
das unerklärliche, nicht greifbare, aber dennoch meistens glaube ich mit einem positiven Ausgang.
Schöne Arbeitswoche wünsche ich dir aber noch. Habt ja am Mittwoch eh wieder Feiertag. 😉
LG rolf
nix feiertag! den gibt es nur in ba-wü, bayern und sachsen-anhalt, wenn ich mich nicht täusche. nicht in rlp. und nicht in hessen. dabei hätte ich ihn schon wieder so nötig… *heul*