Nachdem ich seit Tagen das Reifen der Maronen am Wiesbadener Nordfriedhof mit strengen Blicken beobachte, hatte ich die großangelegte Sammelakton gerade auf das kommende Wochenende terminiert. Unmittelbar anschließend sollten die Dinger eingekocht werden. Guter Plan!
Nun kollidiert er allerdings mit zwei anderen Plänen. Erstens werde ich am kommenden Samstag Richtung Mosel aufbrechen, um einiges an Äpfeln, Pfirsichen und Spinat anzuschleppen. Zweitens rief mich heute die Kollegin, die mich schon mit ihrer Holundersaftlieferung an die Grenzen meiner Belastbarkeit getrieben hatte, im Büro an, um mir für morgen einen Wasserkasten voller Traubensaft zu avisieren. Sie war der Meinung, dass ich da sicherlich etwas Alkoholisches draus basteln könne. Es gelte wie vorher: ein Kasten Saft gegen drei Flaschen Likör.
Frisch hergestellter Traubensaft aus eigenen Trauben ist natürlich nicht zu verachten. Ich habe also eben bereits einschlägige Quellen abgeklappert und favorisiere gerade zwei verschiedene Rezepte. Vielleicht probiere ich einfach beide aus?
Meine größte Sorge ist allerdings mittlerweile, dass ich sie und ihren Gatten zu Alkoholikern mache. Ich befürchte, die drei Flaschen Holunderlikör sind bereits alle und es wird Nachschub benötigt. Mir graut es bereits ein wenig vor zukünftigen Jahren, in denen ich mich mit einem Carport voller Holundersaft abquäle, damit Madame ihre benötigten 200 Liter Likör bekommt…
Gut denn… Dann halt auch noch Traubenlikör. Und Apfelkompott und Pfirsichchutney und TK-Blattspinat. Die eingekochten Maronen nicht zu vergessen. Gut, dass heute mein Lauf-Ruhetag war. Und gut, dass ich morgen nur bis 11:30 Uhr arbeiten muss. Und anschließend gleich eine nette Runde durch den Wald drehen kann. Vielleicht kann ich mir ja dann total entspannt zumindest den Traubensaft noch vor dem Wochenende vom Hals schaffen.