In meiner WG-Zeit habe ich mal auf der Mombacher Straße gewohnt. Und meine WG-Genossin Andrea und ich waren immer ganz fasziniert von der ‚Kneipe‘ zwei Häuser weiter.
„Bei Helga“ war eine umgebaute Garage und wirkte von außen – zumindest für unser damaliges Dafürhalten – nicht wie unsere zukünftige Stammkneipe. Zumal ich ja zu der Zeit auch noch in Kneipen jobbte, die uns passender erschienen.
Allerdings beschlossen wie damals mehrfach, dass wir da unbedingt mal hin müssten. Und obwohl es kein käufliches Bier gab, das geographisch näher lag – zwei Hausnummern nah – um genau zu sein, kehrten wir doch niemals ein. Aber „Bei Helga“ wurde so eine Art Running Gag zwischen uns.
Lustigerweise gibt es diese Kneipe noch immer. Und nachdem ich die Geschichte meines Nicht-Besuchs irgendwann Max im Vorbeifahren erzählt hatte, meinte der, dass es dann nun aber wirklich mal an der Zeit sei, Helga einen Besuch abzustatten. Das ist nun auch schon wieder drei oder vier Jahre her.
Vor etwa zwei Wochen beschlossen wir dann spontan, dass es nun tatsächlich soweit sei: Zwei Bier bei Helga! Max verschusselte zwar den Termin und wollte mich bereits am vergangenen Donnerstag abholen, aber heute haben wir es geschafft: Wir waren zusammen da! Und haben ein Bier getrunken! Frisch gezapft und für zwei Euro pro Stück.
Es roch zwar ein wenig nach feuchtem Hund, aber das tat unserer Begeisterung keinen Abbruch. Wir beschlossen, zukünftig immer an meinem „langen Donnerstag“ alle paar Wochen dort auf ein Feierabendbier und -schwätzchen einzukehren. Wer einfach mal in Ruhe rumhocken, Bier trinken und sich meenzerisch fühlen will, dem sei dieser Ort ans Herz gelegt. Wir fanden es toll. Und ich habe endlich einen Punkt in meiner Lebens-To-do-Liste abgehakt, der schon längst hätte erledigt sein können.