Da kam ich doch heute von einem mehr als deprimierenden ersten Arbeitstag nach dem Urlaub nach Hause – und was finde ich vor? Einen blühenden Krokus!!!
Der diesem Blog bereits seit längerer Zeit geneigte Leser wird jetzt wahrscheinlich reagieren wie ich: Erstaunen! Ungläubigkeit! Grenzenlose Begeisterung!
Seit dem ersten Herbst in diesem Haus stecke ich stur allherbstlich zahllose Krokuszwiebeln in geeignet wirkende Gartenbereiche. Und das, ohne dass meine Mühen auch nur ein einziges Mal von Erfolg gekrönt worden wären. Im letzten Jahr gab es wenigstens etwas Krokuslaub, es kam aber zu keiner einzigen Blüte.
Aber jetzt ist es tatsächlich soweit. Eine der mehr als 300 mittlerweile in stoischem Gleichmut von mir versenkten Zwiebeln hat tatsächlich eine winzige gelbe Blüte hervorgebracht. Ich bin wirklich fassungslos! Nahezu österliche Andacht erfüllt mich. Ein Krokus! Er blüht! Auf unserem Grundstück!
Was lehrt uns diese Geschichte? Der Lohn der Sturheit erreicht einen genau in dem Augenblick, indem man ihn am nötigsten braucht. Heute ging wirklich abends noch die Sonne auf, während sie beim Anblick meines Schreibtischs für mich eigentlich heute morgen um 6:45 Uhr bereits untergegangen zu sein schien.
Schuppenförmig angeordnet und raumgreifend lagen etwa zwanzig verschiedene Vorgänge sorgsam ausgebreitet zur Bearbeitung bereit. Und das von vier Tagen Urlaub! An manche Stapel waren Zettel geheftet, die erklären sollten, aber nur entsetzten. Ich hätte geweint, wenn das nicht zu doofen Fragen geführt hätte, die mich wahrscheinlich nur noch mehr deprimiert hätten. Stattdessen arbeitete ich dann einfach stur alles ab. Wie bei den Krokanten. Ein Sinnbild eigentlich.
Und dann kam ich erschöpft und niedergeschlagen zu Hause an und fand diesen gelben Krokus vor. Vielleicht ist doch nicht alles sinnlos. Vielleicht nicht alles. Jedenfalls irgendwie.