„Das Baggern mit Baggerdiplom, also mit Baggerabschluss, mit Baggerdiplomabschluss, unterscheidet sich vom Baggern ohne Baggerdiplom.“ – Loriot
Er wäre allmählich wohl doch die einfachste und am Ende auch am wenigsten zeitintensive Lösung: der Baggerschein! Gleich mal im Internet recherchiert. Scheint ja nicht so brutal anspruchsvoll zu sein. Voraussetzungen: „körperliche, geistige Eignung, ausreichende Deutschkenntnisse, vollendetes 18. Lebensjahr, Passbild“. Zumindest meiner eigenen bescheidenen Meinung nach sollte ich diese Voraussetzungen wohl erfüllen können. O.k. – das Passbild müsste ich noch flott machen lassen, aber das sollte keine unüberwindbare Hürde darstellen.
Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich zudem um eine nur fünftägige Ausbildung. Ich wette, ich hätte schneller mein Baggerdiplom als ein Bagger hier vor dem Haus auftauchen wird, um zwei lächerliche Male seine Schaufel in unser geplantes Tiefbeet zu versenken. Jetzt heißt es nur noch, eine geeignete Baggerschule zu finden und dann mit gezücktem Baggerschein beim örtlichen Baumaschinenverleih aufkreuzen. Und dann total gespannt auf das zu erwartende Interview mit dem Hessischen Rundfunk warten, das höchstwahrscheinlich so verlaufen wird:
„Schmoller: Frau Hoppenflax, was hat Sie als Frau veranlasst, in eine Baggerschule einzutreten?
Frau Hoppenflax: Da regt mich ja die Frage schon auf! Was heißt denn ‚Sie als Frau‘?! Eine Berufsausbildung ist doch nicht grundsätzlich von Männern gepachtet!
Schmoller:
Ich meine ja auch nicht
…
Frau Hoppenflax:
Ich finde, gerade eine Hausfrau mit Familie sollte eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Wenn mal die Kinder aus dem Haus sind, oder es passiert irgendwas,
dann habe ich nach zwei Jahren Baggerschule mein Baggerdiplom
. Da habe ich was in der Hand
und ich habe als Frau das Gefühl, dass ich auf eigenen Füßen stehe.
Da hab ich was Eigenes. Da hab ich mein Baggerdiplom. Ich möchte auch als Frau eine sinnvolle Tätigkeit ausüben und nicht nur am Kochtopf stehen und meinem Mann die Hausschuhe hinterhertragen.
Schmoller: Ist Ihr Gatte auch dieser Ansicht?
Frau Hoppenflax: Mein Mann möchte eine echte Partnerin haben, die ihre eigenen geistigen Fähigkeiten entwickelt
für die Familie, für die Gesellschaft
…“
Jedenfalls steht fest: Seit dem Abzug der Gartenmänner hat sich hier rein gar nichts mehr getan. Das muss sich ändern. Ein Bagger muss her. Egal wie! Egal um welchen Preis! Und wenn ich dafür „eine echte Partnerin“ sein muss, die „ihre eigenen geistigen Fähigkeiten entwickelt für die Familie, für die Gesellschaft“! Ich gehe mal kochen. Und wo sind eigentlich des Bauherren Puschen?
Da fällt mir ein, dass ich notfalls auch das Ornithologen-Diplom machen könnte. Heute gelang mir nämlich ein aussagefähigeres Foto des geheimnisvollen Vogels von gestern. Es scheint sich um einen „Bluthänfling“ zu handeln. Cooler Name!
Bluthänfling… ich weiß nicht. Die fallen doch traditionell am 1. Mai in den Taunus ein. :gruebel:
das ist seit langer zeit das erste jahr, in dem ich erst einen tag vorher merke, dass morgen „henninger“ ist. und dabei hatte ich noch nie eine so kurze anfahrt. irgendwie traurig…
ach, ich glaube, ich lasse es gleich ganz 😀