Da brannte sie dann heute morgen, die erste Kerze am Adventkranz. Und leuchtete gemütlich den Esstisch aus, während draußen alles weiß war. Es hatte nämlich die ganze Nacht über geschneit. Die letzten Ringelblumen lagen darnieder. Der Grünkohl bot allerdings interessante Fotomotive.
Auch interessant: das Schicksal der amerikanischen Weihnachtsikone. Da lag er regelrecht am Boden, der rot-weiße Kapitalist. Gegen Mittag hatte er sich allerdings wieder berappelt und winkte erneut dümmlich-jovial von der Dachterrasse aus seinem nicht vorhandenen Gefolge zu.
Wo wir gerade beim Thema sind: Weihnachtsmarkt. Der war nett – und am Ende schleppte ich vom obligatorischen Antiquariatsbesuch ein gar herrliches Buch nach Hause: „Meister der Kochkunst aus aller Welt sprechen“ aus dem Jahre 1954.
Darin finden sich eine ganze Menge Interessantes, einiges mittlerweile leicht Obskures und massenhaft Rezepte von längst verstorbenen, leidenschaftlichen Escoffier-Jüngern. Ein tolles Buch. Und der Vorbesitzer hat es mit allerlei Anmerkungen versehen. Ich war sofort verliebt. Da werde ich mich mal ein wenig durchkochen.
Für alle, die noch keinen Adventkranz, aber reichlich Würfelzucker im Haus haben, hier ein Foto von einem witzigen Modell aus einem Idsteiner Laden: „Klick!“ Ich fand den irgendwie nett, aber der Bauherr meinte, der reize ihn nur dazu, eine Tasse Tee drüber zu gießen. Notfalls kann man ihn an Heiligabend abdekorieren und für eine Feuerzangenbowle nutzen – den Kranz natürlich, nicht den Bauherrn.