Gleich nach der Arbeit begab ich mich heute zu Pflanzen Kölle, um ein wenig dem Saatgut-Shopping zu frönen. Einiges war zwar noch vom letzten Jahr übrig, aber in diesem Jahr werde ich die Sache etwas professioneller angehen können, da wir immerhin nicht darauf warten müssen, dass das Grundstück vor dem Pflanzen und Säen noch aufgeschüttet wird. Diesmal kann es gleich losgehen. Der Boden ist ja immerhin schon da.
Zudem soll es neue Pflanzen geben, die auch etwas systematischer angebaut werden sollen. Das Kräuterbeet wird um Koriander, Dill und Bärlauch ergänzt und „aufgeforstet“ werden. Einiges wird ersetzt, anderes eingedämmt werden müssen.
Neu hinzukommen werden auf alle Fälle Dinge, die ich permanent in der Küche brauche: Knollen- und Staudensellerie, Petersilienwurzeln, Knollenfenchel, Frühlingszwiebeln, Tomaten und Lauch. Dazu Mangold und Schwarzwurzeln. Im letzten Jahr bewährt haben sich vor allem Karotten, Rucola und Spinat. Die bekommen diesmal ein wenig mehr Platz. Testweise werde ich auch ein paar essbare Blüten säen. Macht sich bestimmt auf dem ein oder anderen Salatteller ganz gut.
Wer denkt, ich bin ein wenig früh dran, hat sich getäuscht. Bereits im Februar werde ich beginnen, einiges im Haus vorzuziehen, das dann später in den Garten übersiedelt. Hier – auch für mich selbst – ein ungefährer zeitlicher Ablaufplan:
Februar: Knollensellerie (‚Monarch‘ & ‚Mars‘), Fleischtomaten (‚Saint Pierre‘), Staudensellerie (‚Tall Utah‘) und Knollenfenchel (‚Fino‘) werden gesät und vorgezogen.
März: Dill, Basilikum (rotblättriger ‚Chianti‘) und Blattkoriander (‚Cilantro‘) gesellen sich hinzu und dürfen im Warmen in Töpchen keimen und austreiben. Im Garten landen Zwiebeln (‚Zittauer gelbe‘), Wurzelpetersilie, Schwarzwurzeln und Spinat (der bereits im letzten Jahr bewährte ‚Matador‘ und versuchsweise etwas ‚Bella‘). Nicht zu vergessen: eine zusätzliche Reihe Rucola.
April: Freilandaussaat von Fenchel (‚Rondo‘), Frühlingszwiebeln (‚Winterhecke‘ & ‚Freddy‘), Möhren (die unvermeidliche ‚Nantaise‘ und welche von den langen, roten, stumpfen Herzlosen), Porree (‚De Carentan‘) und zwei Sorten Mangold (‚White Silver‘ & ‚Amarilla de Lyon‘). Zudem werden ab Mitte April ein paar Buschobohnen (‚Sixta‘) vorgezogen werden, bevor sie dann später im Beet landen.
Mai: Allerlei essbare Blümchen werden ausgesät: Kapuzinerkresse, Ringelblume, Boretsch.
Juli: Lauchzwiebeln (‚Feat‘ & ‚Tonda Musona‘) sind an der Reihe. Die können dann aber erst im kommenden Frühjahr geerntet werden. Parallel findet eine Feldsalattestreihe statt. ‚Verte de Cambrai‘ und ‚Vally‘ treten gegeneinander an und sollten ab September ein essbares Level erreicht haben.
August: Jetzt noch eine späte Spinataussaat (Überwinterungsanbau) der Sorte ‚Verdil‘ – falls noch irgendwo Platz ist…
September: Als letzte Amtshandlung werden ein paar Bärlauchsamen versenkt. Fertisch!
Um den Überblick nicht zu verlieren, habe ich alle Tütchen jetzt mal ordentlich in chronologischer Reihenfolge sortiert. Das klingt jetzt ziemlich viel, wird aber mehr oder weniger jeweils erstmal nur eine Testaussaat werden, um die Planung für kommende Jahre zu erleichtern. Bewährte Sorten dürfen dann wieder ran. Andere müssen sich nach kurzem Gastspiel verabschieden. Zudem wird es wohl keinen Kohl mehr geben, da dessen Anbau uns deutlich zu platzintensiv war. Das lohnt sich nicht wirklich. Selbst wenn man teure Bioware zum Preisvergleich hernimmt, rechnet sich das nicht. Dann lieber statt einer Reihe Wirsing zwei Reihen Spinat, den man mehrfach ernten und blanchiert super einfrieren kann.
Auf die ja nun bald beginnende Gemüseanzucht werde ich zu gegebener Zeit an dieser Stelle detailiert zurückkommen. Da freue ich mich auch schon so richtig drauf. Und dabei habe ich nicht mal die Blümchensamen erwähnt, die ich zwischen den Gemüsetütchen versteckt habe. Hach! Wenn doch nur endlich der Winter vorbei wäre!
„Das klingt jetzt ziemlich viel, wird aber mehr oder weniger jeweils erstmal nur eine Testaussaat werden, um die Planung für kommende Jahre zu erleichtern. Bewährte Sorten dürfen dann wieder ran.
Andere müssen sich nach kurzem Gastspiel verabschieden.“
Das hätte der Herr Sarrazin nicht besser formulieren können!
stimmt. ich hasse mich. ich bin eine blöde gemüserassistin! *heul*
andererseits ist dir natürlich klar, dass das öffentlichmachen dieser erkenntnis sich nicht günstig auf meine produktionswilligkeit, was zukünftige desserts betrifft, auswirken wird, oder? *fg*
Hunger…
zwei tage später: ich auch…