„Ding Dong!
The Witch is dead!
Which old witch? The Wicked Witch!
Ding Dong the Wicked Witch is dead! …“
– in der Klaus-Nomi-Version natürlich!
Da wird doch laut Anwalt Lehner eine „Hexenjagd“ auf Sportler veranstaltet. Wie skandalös ist das?! Es werden unschuldige Menschen verbrannt, ertränkt, enthauptet oder erdrosselt?
Was Pechstein „passiert“ ist, ist natürlich unerhört.
Viel schlimmer ist aber natürlich – und da wird mir wahrscheinlich jeder halbwegs zivilisierte Mensch zustimmen – die zunehmende Vergewaltigung von Worten.
Da wird ganz schnell mal tief in die moralische Schublade gelangt. Es werden herrliche Begriffe wie „Gerechtigkeit“ oder „Unschuld“ oder „Gewissen“ herangezogen, wo doch bisher nur „Erfolg“ seinen Platz hatte.
Dagegen muss endlich etwas unternommen werden!
„… Wake up, you Sleepy Head!
Rub your eyes, get out of bed!
Wake up, the Wicked Witch is dead! …“
Um es auch für die Menschenrechtler unter den Fans verständlich zu machen, werfen wir mal einen Blick auf Claudia Pechsteins Homepage und bedienen uns dann einer ähnlichen Sprache:
„Ich habe die Verbalvergewaltigungen registriert und bereits abgehakt. Ich werde mich jetzt keinesfalls geschlagen geben. Der Weg wird erst dann zu Ende sein, wenn die Gerechtigkeit gesiegt hat.“
Genau! Ich kann es wirklich aus moralischen Gründen nicht länger mitansehen, wie Sprache geschändet wird! „Das zu akzeptieren, ist für mich unglaublich hart.“ Viel härter als Claudia Pechstein sich vorstellen kann. Fast so hart wie ihre Zeichensetzung.
„Ich habe lernen müssen, dass es ausgerechnet vor Sprachgerichten offenbar keinen Platz für das im Sport so oft beschworene Fair Play gibt. Ich habe nie Fremdwörter benutzt, die ich nicht schreiben kann, oder Abstrakta, deren Sinn ich nicht begreife. Ach, und ich habe natürlich ein reines Gewissen.“
Klar. Und ein reines Gewissen ist „ganz groß“. Kennen wir ja schon.
„… She’s gone where the goblins go,
Below, below, below!
Yo Ho!
Let’s open up and sing,
And ring the bells out!…“
All‘ diese zu Unrecht verfolgten Sprachschänder, bei deren Verfahren rechtsstaatliche Prinzipien offensichtlich völlig außer acht gelassen werden, machen Schreckliches durch. Das kann niemand von uns nachvollziehen. Es ist einfach grauenvoll. Andererseits ist es natürlich die gerechte Strafe für Sätze wie diesen:
„In einem Rechtsstaat gilt nicht nur für mich, sondern für jeden anderen Menschen auch die Unschuldsvermutung , bis das Gegenteil bewiesen wurde.“ (O-Ton J.U.)
Aua… In Rechtschreibstaaten ist das wesentlich einfacher. Da finden schon bei grobem grammatikalischem oder orthographischem Unfug einfach willkürliche Erschießungen statt. Prima!
„… Ding Dong, the Merry-O!
Sing it high, sing it low!
Let them know the Wicked Witch is dead!…“
Das heutige Foto? Was das soll? Ich habe unter Einsatz meines Lebens um 8 Uhr bei Aldi Süd einen 50-Zentimeter-Durchmesser-Adventskranz erworben. Einen Siegerkranz sozusagen. Das nur so am Rande. Und jetzt weiter mit der Hetzerjagd Hexenjagd!