Sagt Morrissey. Na, dann… Aber das ist nicht das Morrissey-Zitat, das zum heutigen Tag passt. Ganz und gar nicht. Das war heute anders. Das war mehr wie „Everyday is like Sunday“ von den Smiths. Oder „There is a light that never goes out“. Zitate wie „Armageddon – come Armageddon! Come, Armageddon, come!“ oder „Come, come, come – nuclear bomb!“ oder auch „And if a double-decker bus crashes into us…“ oder auch gerne mal „And if a ten-ton-truck kills the both of us…“ gingen mir den kompletten Vormittag über durch den Kopf.
Ja. Das klingt übertrieben. Isses aber nicht. Kein bißchen. Ja. So schlimm war es. Wirklich. Ehrlich. Zwischen Anfällen völligen Realitätsverlusts bei Kolleginnen, komplett irren Kundentelefonaten, offensichtlich von Wahnsinnigen verfassten Emails und mit einer viel zu vollen Kaffeetasse in der Hand (der Automat hatte auch mal wieder einen leichten Schlag…) kann man schon einmal am Leben verzweifeln. Die Hoffnung auf den Feierabend und das bevorstehende Wochenende ließen mich trotz schwerster innerer Zerrissenheit und sich minütlich steigernder Todessehnsucht durchhalten. Wie gut! Denn nach meiner Heimkehr musste ich feststellen, dass es vielen anderen Menschen noch viel schlechter geht als mir. Wirklich viel schlechter.
Mein erster Blick beim Betreten des Hauses fiel auf die heutige Ausgabe der FAZ (s.o.). Dass der Ratzi-Papst von den Insulanern in den letzten Tagen beschimpft, geschmäht und verunglimpft wurde, wird er sicher verkraften. Was dagegen ich nicht verkrafte, sind seine Schuhe! Der Blick der Queen in deren Richtung wirkt nur noch bekräftigend. Sie hat es auch gesehen. Und sie ist „not amused“! Hat er die immer an? Sind das seine Reiseschuhe? Muss das sein? Drei Fragen – keine Antwort. Bitter. Sehr bitter.
Wo wir gerade bei fiesen Outfits sind: Wer ist eigentlich Menowin Fröhlich?! Immerhin ist er Deutschlands Angst-Hass-Titten-und-der-Wetterbericht-Magazin eine Titelstory wert. Muss man den kennen? Und was ist ein „Ex-Superstar“? Und wie kann jemand, der so aussieht „erschüttert“ sein? Ist ihm klar, wie erschüttert ich ob seines Outfits bin?! Dem dazugehörigen Text entnehme ich, dass er drei Kinder hat, nicht sehr zuverlässig ist und wegen Verletzung der Bewährungsauflagen demnächst seine „Fans“ (wer auch immer das sein soll…) im Strafvollzug empfangen darf („Jetzt muss er bluten und die Reststrafe im Knast absitzen.“). Ich finde: Allein für das rosa Basecap hat er vierzehn Jahre ohne Bewährung verdient!
Immerhin entdecken wir im Artikel wieder zwei BILD-übliche und mehr als bezaubernde Doppelwort-Neologismen: „Mini-Hoffnungsschimmer“ und „Bald-wieder-Knacki“. Weitere wirklich hinreißende BILD-Kompositionen finden sich in anderen Artikeln der heutigen Online-Augabe. Ich bekomme richtig feuchte Finger, wenn ich das jetzt tippe: „Zoff-Gipfel“, „Puff-Prämie“, „Cannabis-Mutter“, „Solo-Sex“, „Super-Bubi“… Ich meine, das ist schon aller Ehren wert. Auf sowas muss man erstmal kommen.
Im Prinzip ging es mir angesichts dieses Elends – Papst in roten Slippers, Ex-Superstar im Knast, Bildredakteure im Doppelwort-Rausch – schon mal ein wenig besser. Das ist ja auch das Prinzip, nach dem die Doku-Soaps, gespielten Gerichtsverhandlungen und Pseudo-Familienhilfe-Trash-Shows im Privatfernsehen funktionieren: „Oops! Die sind ja richtig scheiße. Vielleicht bin ich doch gar nicht so übel…?“ Steigert natürlich enorm das Selbstwertgefühl. Prima. „Es gibt tatsächlich Leute, die noch doofer (zu ersetzen durch: asozialer / fieser zu ihren Kindern / naturgefönter) sind als ich! Überraschung! Juhuuu!“ Na dann geht’s ja!
Und plötzlich erkenne ich: Heute ist gar kein „Everyday is like Sunday“-Tag! Heute ist ja ein „On the streets I ran“-Tag!
„And when the Palmist said
‚One Thursday you will be dead‘
I said ‚No, not me, this cannot be,
Dear God, take him, take them, take anyone
The stillborn,
The newborn
The infirm,
Take anyone
Take people from Pittsburgh, Pennsylvania (*)
Just spare me!'“ – Morrissey
* Das „Pittsburgh, PA“ ist selbstverständlich nach Belieben zu ersetzen durch „Vatican, Rome“ oder „Munich, Bavaria“ oder „Axel-Springer-Platz, Hamburg“ oder „Lörrach, BaWü“ oder auch „Offenbach, Hessen“ („Offebächäää-Schwerverbrechäää“) bzw. „Wuppertal-Elberfeld, NRW“. Oder einfach frei nach eigenem Gusto. „Do your best and don’t worry“!
Sach ma MAnu. Heute muss ja wirklich ein anstrengender Tag bei dir gewesen sein. 😉 Aber ich nehme an, dass es dir nun wieder besser geht. Oder ist das Geburtstagsgeschenk „auch“ noch nicht da?
😉
Erholsames Wochenende wünsche ich euch da oben. 🙂
LG rolf
die frage nach dem geschenk beantwortet mein heutiges blogpost ziemlich ausführlich. es war nicht nur eng. es war eigentlich zum scheitern verurteilt 😀
euch einen netten sonntag! =)
Immer. Er trägt diese Schuhe immer. Sie sind von Prada, aber die Mode stammt aus dem Barock. Er trägt neue Barockschuhe in rot von Prada, immer. Wirklich! Ich hab einen Freund, der kennt sich da
aus…
prima. jetzt ist mir richtig schlecht 😀
aber nett. die passenden schuhe zum dünnen fistelstimmchen. immer noc charmanter als eine mittlerweile in den ruhestand verabschiedete kollegin von mir: der rock zum hals – plissée ^^
von Prada? Ich dachte immer, der Teufel trägt Prada? :gruebel:
ich sehe den widerspruch nicht 😀
Was die Schuhfarbe des Papst betrifft finde ich auch einen Umstand sehr interessant und auch im NAchhinein sehr aufschlussreich. Der Papst trägt ja schon seit Generationen als Gottes Hilfsarbeiter
auf Erden rote Latschen. Rot als Bekleidungsfarbe spielt in der Kirche auch eine enorme Rolle. Auch wenn sie nur einigen Kirchenfürsten erlaubt ist. Allerdings wird gerade auch in der Kirche die
Hölle unter anderem mit der Farbe Rot in Verbindung gebracht.
Heist das nun, dass der Papst mit beiden Füssen schon etwas in der Hölle steht? Oder warum versteckt er meistens gerade seine roten „Hufen“ unter langen Kleidern? 😉
Ist nur mal so ein Gedankengang von einem unwissenden Menschen. 😉
Schönen Sonntag noch.
LG rolf
rot. das kommt vom jahrehundertelangen „über leichen gehen“ – nehme ich an. sieht man auf roten schuhen weniger als auf weißen 😀
Panic in the streets of Lörrach… Hat ja hervorragend funktioniert. 8o
Aber viel schlimmer noch als dass die Mrs jetzt eine Leserin weniger hat, ist, dass bei Piti nebenan ein slippertragender Offebääächäää eingezogen ist. :angsthab:
ja. da fragt man sich doch, ob es sich vielleicht nicht um eine vom wetterfrosch enttäuschte frau handelt, die ihn in der gynäkologie vermutete 😀
gut… mit dem offebääächäää kann ich dir leider auch nicht helfen. harte sache. muss ich schon sagen. vielleicht solltest du zukünftigt extra laut mark-medlock-cds abspielen, um ihn gnädig zu
stimmen :fg: 😀
Plausible Hypothese. Und wenn nicht vom Wetterfrosch, dann vom Ottmar Spitzfeld. ^^
Schade. Ich hatte gehofft, wer erfolgreich diebische Elstern vertreibt, kann doch bestimmt auch Offebächa…
Mark Medlock kenn ich gar ned, kannst du mir den mal brennen? :fg:
nein. kann ich nicht. nach dem heutigen friseurbesuch mit frauenzeitschriftlektüre schon gar nicht mehr 😀